Spiel ohne Stil - Flop 5

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Flop 5 – Die größten Brettspiel Enttäuschungen 2022 von Christian

Lesezeit: 6 Minuten

Die größten Brettspiel Enttäuschungen 2022 – Spiele ohne Stil.

Portrait-Christian Renkel-quadratisch-2Die Tage habe ich euch meine liebsten Spiele 2022 vorgestellt. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Nicht alles kann uns gefallen. Aber es ist wichtig, hier zu unterscheiden. Denn obwohl es viel Mittelmäßigkeit gibt, haben nur die richtigen Flops es verdient, an den Pranger gestellt zu werden. Eines kann ich euch versprechen, mindestens ein Titel dieser Liste könnte für Reibereien sorgen. Schließlich ist es eine rein subjektive Wahrnehmung, die uns prägt und da kann nicht alles jedem gefallen.

Freut euch also auf eine Liste der Warnungen. Wenn ihr angeboten bekommt, eines dieser Brettspiele mitspielen zu dürfen, rennt und versteckt euch! Kommt nicht später angekrochen und heult, dass ihr etwas derart Schreckliches noch nie erleben musstet. Ihr wurdet gewarnt.

Macht mit! Welches sind eure Flops 2022?

Es ist eure Pflicht, eure Brettspiel begeisterten Mitmenschen zu warnen! Nutzt unbedingt die Kommentarfunktion und ruft in die Welt hinaus, welche Spiele euch 2022 seelische Schmerzen zufügten.

Die größten Brettspiel Enttäuschungen 2022 – Flop 5

Spiel ohne Stil

Platz 5 – EXIT – Der Herr der Ringe – Schatten über Mittelerde

EXIT - Herr der Ringe - Schatten über MittelerdeIch mag einfach nicht mehr! EXIT – Der Herr der Ringe – Schatten über Mittelerde ist das letzte Escape Spiel, das ich in meinem Leben in die Hand genommen habe. Mir gehen die Dinger nur noch auf den Zeiger. Abstruse Rätsel, die so überhaupt nicht in die Welt passen möchten, zerstören bei mir jegliche Stimmung am Spieltisch. Dass hier dann noch der Herr der Ringe Kanon ignoriert wird, setzt dem ganzen noch die Krone auf. Dabei dachte ich, dass ich nach der Hobbit Trilogie nichts schlimmeres mehr aus diesem Universum zu befürchten hätte. Wie sehr hatte ich mich geirrt! Nein, Danke. Behaltet eure Rätselspielchen. Ich brauch sie nicht mehr. In etwa 1 – 2 Jahren intensiver Therapie sollte ich mein Trauma dann halbwegs überwunden haben. Sagt meine Therapeutin. Bis dahin darf falten, zerschneiden, kombinieren und verbrennen wer möchte. Ich bin raus. Pfui!

Ja, mir ist bewusst, dass die EXIT Spiele Millionenseller sind und das gönne ich Inka und Markus Brand von Herzen. Denn die beiden sind mir unglaublich sympathisch, auch wenn mein Auge nervös zuckt, wenn ich EXIT Spiele im Regal sehe.

Verlag: KosmosAutor: Inka Brand, Markus BrandSpieler: 1 – 4 – Dauer: ca. 45 – 90 Minuten – Geeignet für: Fortgeschrittene
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Platz 4 – Adventure Games – Im Nebelreich

Adventure Games - Im Nebelreich - CoverWo wir schon dabei sind, sollten wir gleich mit einer weiteren Reihe abschließen, die bei mir einst für viel Freude sorgte. Dabei hat Adventure Games – Im Nebelreich solch nette Grundvoraussetzungen, die eigentlich dafür sorgen sollten, dass ich es liebe. Eine tolle Spielwelt, Point’n’Click Feeling und schöne Inventarrätsel. Leider ist das nur ein kleiner Teil des Spielerlebnisses. Viel mehr Zeit werdet ihr mit einer langweiligen, aber dafür umso langatmigeren Story verbringen. Im ernst. Die Texte scheinen nie Enden zu wollen und so fühlt man sich jedes Mal aufs Neue bestraft, wenn man eines der Haupträtsel löste. Garniert wird das Ganze dann noch mit EXIT Anleihen. Also einem extrem abstrakten Rätsel, welches in meiner Adventure Game Welt nichts verloren hat. Schließlich zeigt es mir damit mit dem Holzhammer, dass ich mich nicht in der Spielwelt befinde, sondern als Über-Ich agiere. Hinzu kommt noch eine etwas ungünstige Formulierung, die dafür sorgte, dass manch jemand sich direkt im ersten Kapitel in einer Sackgasse wiederfand. Adventure Games – Im Nebelreich hat es geschafft, dass ich kein weiteres der Abenteuer bestreiten möchte, da ich es als nervige Zeitverschwendung empfand.

Verlag: KosmosAutor: Chihiro Mori, Matthew Dunstan, Phil Walker-HardingSpieler: 1 – 4 – Dauer: ca. 90 – 120 Minuten – Geeignet für: Fortgeschrittene
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Platz 3 – Everdell

Everdell - CoverEverdell, allein der Klang des Namens ist eine Wohltat. So waren es auch die ganzen Brettspiel Berichte begeisternder Baum Beschützer, die ich über die Jahre seit dem Erscheinen verfolgen durfte. Entsprechend hoch war die Fallhöhe, die für diesen Titel aufgebaut wurde, bevor ich überhaupt einmal Hand anlegen konnte. Doch 2022 war es endlich so weit. Ich habe mir das Spiel gekauft und konnte es kaum erwarten, diesen Ausnahmetitel zu spielen.

Endlich zu spüren, was all die anderen fühlen konnten. Doch die Vorschusslorbeeren waren, was dem Spiel dann das Genick brach. Bekommen habe ich ein mittelprächtiges, vollkommen überproduziertes Kartenspiel, bei dem ich kaum an die von mir benötigten Karten kommen konnte, weil der Stapel sich einfach nicht durchspielen ließ. Ja, es war jetzt nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut und so war ich dann einfach nur enttäuscht. Einfach eine wunderhübsche Hülle über etwas gerade mittelmäßiges. Das macht aus Everdell einen Flop, bei dem das Brettspiel an meinen Erwartungen scheiterte.

Verlag: PegasusAutor: James A. Wilson – Spieler: 1 – 4 – Dauer: ca. 40 – 80 Minuten – Geeignet für: Fortgeschrittene
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Platz 2 – Würfelhelden

Würfelhelden - Brettspiel Test Rezension - Feature kleinIch hatte von Würfelhelden nicht allzu viel erwartet. Es sollte ein schönes Familienspiel werden, mit dem wir in der richtigen Runde einfach eine schöne Zeit haben konnten. Doch meine Erwartungen wurden weit unterschritten! Ja, das Spiel sieht grafisch einfach toll aus. Das war es aber dann auch schon, denn der Ablauf ist absolut belanglos.

Dabei funktioniert das Brettspiel, wie es sollte, jedoch frage ich mich da immer. Warum? Bevor ich so etwas spiele, kann ich genauso gut ein Nickerchen machen. Das ist genauso spannend, jedoch bin ich danach garantiert ausgeruht und bereit für neue Schandtaten. Ok, je nach Traum ist das Nickerchen dann doch um einiges spannender als Würfelhelden. Ein Spiel, mit dem man mich in die Flucht schlagen kann – merkt euch das, wenn ihr das möchtet – und damit mit einem verdienten zweiten Platz gesegnet.

 

Verlag: Amigo-Spiele – Autoren: Richard Garfield Spieler: 2 – 4 – Dauer: ca. 30 Minuten – Geeignet für: Einsteiger

 

Platz 1 – Cäsars Imperium

Cäsars Imperium - CoverVorfreude die Zweite. Als Cäsars Imperium angekündigt wurde, wollte ich es unbedingt spielen. Ein Brettspiel im Asterix Universum, das zwar garantiert nicht anspruchsvoll sein würde, aber eine gute Zeit mit kleinen taktischen Nuancen versprach. Was ich bekam, war billigste Set-Collection mit einem Brettspiel, welches die thematische Vorlage – bis auf wenige Bildchen – überhaupt nicht einfangen wollte.

Nein, das ganze Spiel hatte so überhaupt nichts und war für mich die Arschbombe des Jahres. Nein! Der Bauchplatscher in ein leeres Becken! Bei Teutates! Da hätte man vielleicht sogar besser einfach einen Zug um Zug Klon daraus machen sollen. Ähnlicher Materialaufwand, identische thematische Ausnutzung, nur dann wenigstens mit einem guten Spiel verbandelt. Um den Schock zu verdauen, muss ich mir erst einmal wieder die alten Asterix Filme ansehen. Dabei wird mir zu Cäsars Imperium wieder eines klar. Die spinnen die Römer.

Verlag: Holy Grail Games – Autor: Matthieu PodevinSpieler: 2 – 5 – Dauer: ca. 3 – 60 Minuten – Geeignet für: Einsteiger
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Ja wo ist denn…

Natürlich sind das nicht alle Flops. Aber wenn man sich auf eine bestimme Anzahl festlegt, dann muss man auch dabei bleiben. So hat es der Mini-Flop Merchants Cove nicht auf die Liste geschafft. Einfach, weil es eigentlich ganz ok ist. Bei dem Material und den asymmetrischen Versprechen hatte ich einfach nur mehr erwartet. Auch Reiner Knizias Würfelkrimi hätte nicht nur einen Spitzenplatz, sondern alle Platzierungen gleichzeitig verdient gehabt. Doch leider muss ich dieses Machwerk noch ein paar Mal spielen, bevor die endgültige Rezension kommt. Dabei würde ich nach aktuellem Stand aber lieber mit Glasscherben gurgeln. Aber was tut man nicht alles für eine fundierte Meinung?

Eure Flops des Jahres.

Ich weiß, ich habe es oben schon erwähnt, aber doppelt hält besser. Welche Titel waren denn eure Flops 2022 und welche Warnungen habt ihr noch so parat?

Wo sind die Tops?

Die Spiele mit Stil sind nur einen Klick entfernt. Gönn dir nach der Wall of Shame hier doch einfach etwas Freude.

Spiel mit Stil - Top 5 Brettspiele - Logo

Portrait-Christian Renkel-quadratisch-2
Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.
7 Comments
  1. Den Kritikpunkt bei Everdell mit dem großen Kartenstapel kann ich nachvollziehen, auch wenn ich ihn nicht teile. Dieses Element des undurchspielbaren Stapels scheint aber ein Erfolgsgeheimnis zu sein, hat doch nicht nur Everdell, sondern auch Terraforming Mars oder Flügelschlag dasselbe Kernkonzept. 🤷🏻‍♂️

    Ich persönlich fand Tindaya als neues Spiel 2022 sehr enttäuschend. Viele fitzlige, kleinteilige Regeln bei einer furchtbaren Anleitung (Taverna Ludica Games halt..) machen ein interessantes Konzept recht unspaßig.

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  2. Bei der EXIT Reihe bin ich voll bei dir!

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  3. Meine Tiefschläge habe ich ja auf meinem Blog thematisiert. Ich unterscheide da immer zwischen größte Enttäuschung, bei dir wohl Everdell und größter Flop.

    Everdell kann man durchaus auf den Kartenstapel spielen und mehr rotieren. Der Clou ist aber halt, nicht sein perfektes Dorf zu bauen, sondern mit dem klar kommen, was du bekommst. Das es mal richtig beschissen laufen kann, zeigt meine Rezension. Auch das gehört dazu!

    Für mich war das mit Abstand schlimmste Spiel 2022 Etherfields. Das hier in den Kommentaren erwähnte Tindaya war auch bei mir eine Enttäuschung. Genauso wie Burncycle.

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    • Portrait-Christian Renkel-quadratisch-2

      Ich habe ja nichts dagegen, wenn in kurzen Partien das Kartenglück meiner Mitspielenden entscheidet, ob sie gewinnen. Aber nicht bei längeren Geschichten.

      Burncycle war enttäuschend? Ich hatte während dem Querlesen auf Unknowns eigentlich das Gefühl, dass es recht gut sein sollte. Aber dann habe ich scheinbar doch nichts verpasst. Danke dafür. 🙂

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  4. Everdell könnte ich so unterschreiben..irgendwie ging das Spiel an mir vorbei und der optische Leckerbissen des Baumes hat leider eher spielerisch gestört.
    Meine Liste der Enttäuschungen:

    Da fange ich etwas auf den niedrigeren Rängen an und endet mit Platz 1 was ich nie wieder spielen will 😀

    Leider Super Fantasy Brawl:
    Das Ding ist super produziert, aber die Kartenaktivierungen mit den passenden drei Farben fand ich zu unflexibel. Egal wie gut man sein Deck kennt: Falsche Karten zur falschen Zeit haben dich nur ein paar subotimale Aktionen machen lassen und 1-2 mäßige Aktionen können dich zu sehr ins Hintertrefen führen. Vlt bin ich da aber auch vom Tabletop mit Aristeia und Guild Ball zu verwöhnt.

    Wenn du Everdell sagst, muss ich es leider mit Arche Nova noch weiter eskalieren lassen.
    Das Spiel will alles…von Aufzuchtprogrammen bis Micromangament des eigenen Zoos…meiner Meinung nach will das Spiel damit zuviel.
    Spielerisch ist das alles gut verkettet, aber dieses Springen von großen Zielen wie Forschung/Aufzucht uä zu Details wie Eingänge/Pavilions inkl Puzzlei für einen anscheind willkürlich designten Zoo, der am Ende nach wirklich nix aussieht, hat mich einfach nicht abgeholt.
    Selbst die optisch homogen designten Karten habe ich am Schluß kaum bewußt wahr genommen, sondern nur noch die Piktogramme „abgearbeit“.

    Ebenso eine Enttäauschung war und ist leider Dice Throne in allen Versionen für mich:
    Ein Kniffel auf Anabolika ohne viel Inhalt..Geil produziert, aber leider zu wenig Spiel…Irgendwie haben wir das gespielt und uns irgendwann gefragt: Und das ist alles? Konne nicht wieder auf den Tisch landen und damit ein Flop für mich. Ja, man kann die wirklich sehr unterschiedlichen Charaktere durchprobieren, aber trotzdem haut man sich nichts anderes als Straßen, Full House, Pasch usw um die Ohren.. Keine Variationen von Arenen, Einflüße von außen oder oder oder.

    World of Warcraft: Wrath of the Lich King auf Platz 2
    Was ein langweiliges Questen…immer wieder sinnlos Symbole abgleichen und damit „epische“ Questen lösen…Laaaaanweilig.
    Und die Abschlussquest ist das selbe nur mit mehr Symbolen…
    Die Charaktere widerum können Null/Nada dazulernen, da die Belohnungen der Quests eine lumpige Karte ist, die einen einmaligen unspektakulären Effekt erzeugt.
    Da selbst die Standardquests nur 9x verschiedene sind, ist der Wiederspielwert eigentlich nach 3x max ausgereizt…

    Auf Nummer Eins ganz klar Vindication:
    Die Designer erzählen groß was von einem reuevollen Charakter, der Wiedergutmachung sucht, nur leider kommt da im Spiel absolut nichts davon rüber. Keine ethischen Entscheidungen um zu zeigen, wo man neue Prioriäten vlt entdeckt hat, sondern nur langweiliges Cube-Geschiebe von A nach B und ein bisschen Entdeckungen auf einer Karte wo man Gebiete für sich einnimmt. Klingt für mich nach vom Hintergrund her eher nach „Weitermachen wie bisher“, da man ja doch wieder irgendwie versucht der Beste in Irgendwas zu sein. Zumindest kam bei mir nie das Gefühl auf, das ich irgendjemand anders helfen als mir selbst.
    Zu abstrakt. Vlt wäre es sinnvoller gewesen weniger in einen Plastik-Exzess dank Game Trayz an jeder Ecke, sonder mehr Entwicklung wie man das Thema besser in ein Spiel überträgt. So wie das Spieleerlebniss war, war mir das alles zu abstrakt.
    Bei dem Nachfolger des Spiels aus derselben Spieleschmiede ist wieder genauso auffallend viel Ressourcen in stylische Designs geflossen…mal schauen ob das Spiel es leichter mit mir hat. Die erste Runde die wir gespielt haben hat mir besser gefallen, aber so wirklich klick gemacht hat es noch nicht.

    Wie immer, das waren alles persönliche Eindrücke von mir…ich gönne jeden seinen Spaß mit seinen Spielen, selbst wenn sie in dieser Liste aufgetaucht sind

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