SPIELSTIL Rezension

Shards of Infinity (App)

Lesezeit: 4 Minuten

Eigentlich war es ein ganz normaler Tag. Ich hatte Temple Gates Games einen Beleg zur Rezension von „Race for the Galaxy“ zukommen lassen und nachgefragt, wie die Arbeiten an „Roll for the Galaxy“ vorangehen. Theresa, mein Kontakt, teilte mir mit dass das Beta Stadium von letzterem bald erreicht sei. Aber ich soll mir mal „Shards of Infinity“, dem Nachfolger von „Ascension„, ansehen. Und ich habe einen Blick darauf geworfen. Seit einer Woche nun kloppe ich mich in diesem Deckbuilder mit Tom. Und, weil auch er das Spiel irgendwie mag, hat er sich sogar hinreißen lassen ein Video dafür zu erstellen.


Nur wer sich echt begeistern kann, ein Riesenwerk bemeistern kann.

(Jüdische Weisheit)

„Shards of Infinity“ ist auf den ersten Blick ein ganz normaler, „Hero-Realms“ ähnlicher, Deckbuilder. Wir spielen Karten aus und sammeln dadurch Geld und Angriffspunkte. Mit ersterem kaufen wir neue Karten, mit letzterem prügeln wir auf unseren Gegner ein. Wer zuerst keine Lebenspunkte mehr hat, gewinnt. Unterstütz wird man durch Champions, die vor einem liegen bleiben.

Aber dann bringt „Shards of Infinity“ noch weitere Elemente mit. Denn Karten können noch eine weitere Ressource produzieren. Diese heißt „Mastery“ und sorgt dafür, dass manche der Karten mit der Zeit immer besser werden. Bis hin zum finalen Schlag mit unendlich Schaden, wenn man einen Mastery Wert von 30 erreicht hat und die Infinity Shard spielt. Zusätzlich können Karten Schilde aufweisen, die Schäden abwehren, wenn wir diese auf der Hand halten. Außerdem gibt es Söldner, die wir, anstatt sie ins Deck zu integrieren, beim Kauf einmalig sofort auslösen können. Heißt, wir greifen auf ihre Fähigkeit zu, ohne unser Deck zu verstopfen.

Aber, damit ihr ein besseres Bild vom Ablauf erhaltet, könnt ihr euch folgendes, von Tom kommentiertes Video ansehen.

Shards of Infinity - Ein Überblick inklusive Kurzmeinung

Wir alle müssen das Leben meistern. Aber die einzige Art, das Leben zu meistern, besteht darin, es zu lieben.

(Georges Bernanos)

Christian meint:

Keine App hat mich die letzte Zeit so begeistert, wie es „Shards of Infinity“ vermochte. Ein schneller, konfrontativer Deckbuilder mit interessanten Kombinationsmöglichkeiten und einem Wettlauf auf zwei verschiedene Ziele hin. Sind alle Mitspieler geübt, dauert eine direkt gespielte Partie knapp 10 – 15 Minuten, so dass einem weiteren Match kaum etwas entgegensteht.

Die wenigen Regeln sind schnell verinnerlicht und der Ablauf klar und deutlich. Vieles übernimmt die App selbst für einen, so dass man nicht versehentlich etwas Wichtiges übersieht.

Aber man darf eines natürlich nicht übersehen. „Shards of Infinity“ bringt durch seine Leichtigkeit natürlich ein großes Problem mit. Die mangelnde Abwechslung. Klar kann man verschiedene Wege gehen, aber so richtig planen muss man nicht, um passende Kombos zu spielen. Dafür ist das Spieldesign zu glattgebügelt. Es stellt geistig keine allzu große Herausforderung dar und schnell hat man alle Karten gesehen und wünscht sich eine Erweiterung herbei. Inzwischen habe ich bereits den Punkt erreicht, an dem meine Züge fast automatisiert ablaufen. Es gibt eigentlich keinen Plan zum großen Ganzen, was dafür sorgt, dass es sich für den einen oder anderen wahrscheinlich beliebig anfühlt.

Außerdem, und das ist unverzeihlich, gibt es keine Undo-Funktion. Mehrfach erging es mir inzwischen so, dass ich eine Karte zu früh ausgespielt habe und nichts dagegen tun konnte. Ja, ich weiß, dass ein Widerruf nicht immer sinnvoll ist, aber solange ich keine neuen Karten ziehe, wäre es nett, wenn ich diesen kleinen Fehler ausbügeln könnte.

„Shards of Infinity“ ist Popcornkino. Schnell, unterhaltsam und irgendwie cool im Design. Wer jedoch auf der Suche nach Tiefgang ist, wird enttäuscht werden. Ich fühle mich jedoch auch nach den vielen Partien immer noch gut unterhalten. Nicht umsonst habe ich das Schreiben der Rezension immer wieder unterbrochen, um einen weiteren Zug zu machen (sorry Tom, ich habe dich nur ungern vernichtet…).


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Shards of Infinity

iOS und Android


Developer: Temple Gates Games
Spieler: 1 – 4
Sprache: Englisch
Hochkant spielbar: Nein
Schwierigkeit: Einsteiger bis Fortgeschritten

Anmerkungen

Shards of Infinity (App) von Gary Arant, Justin Gary

Spielstil – Wertung

Christian:

9/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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