SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Inka Brand, Markus Brand
erschienen bei Huch!
Ich bin alt. Gefühlt war meine letzte Partie Rajas of the Ganges gestern. Dass aber schon wieder gut acht Jahre vergangen sind, hätte ich nicht gedacht. Dabei hatte mir Rajas of the Ganges gefallen. Ein Wunder, dass es sich nicht wieder auf den Spieltisch gedrängelt hat. Aber wir kennen das alle. Meist zwängt sich dann doch wieder ein anderer Titel auf. An Abwechslung mangelt es uns allen wahrscheinlich eher nicht.
Jetzt, nach all der Zeit ist nun Rajas of the Ganges: Cards & Karma. Der zweite kleine Bruder nach The Dice Charmers. Doch kann auch das Kartenspiel nun seinen Teil zum Universum beisteuern? Bereichert es das Bekannte mit einem interessanten Twist, um bestehen zu können? Macht es am Ende sogar noch Spaß?
Dieser Frage gehen wir gleich auf den Grund. Fehlt Rajas of the Ganges: Cards & Karma denn noch mehr als nur die Würfel?
Je nach Mitspielerzahl wird ein unterschiedlich großes Raster aufgebaut, erste Würfelkarten ausgeteilt und schon geht es los. Dabei haben wir zwischen diversen Möglichkeiten zu entscheiden. Grob gesagt, nehmen wir eine Karte oder nicht.
Doch hier liegt die Krux, denn es gibt nicht nur unterschiedliche Arten, sondern auch noch eine Rückseite. Fangen wir aber erst einmal am Anfang an. Nämlich der Rückseite.
Auf dieser befinden sich die Würfel in verschiedenen Farben. Die Farbe können wir auf der Vorderseite der Karte sehen. Den Wert erst dann, wenn wir die Karte aufgenommen haben. Mit Würfeln bezahlen wir wiederum die Karten, die wir sammeln. Logisch.
Dabei gibt die zu sammelnde Karte an, was wir abgeben müssen. Es gibt unterschiedliche Kartenarten und damit auch Möglichkeiten der Kosten:
Neben kleinen Bonussen bringen Karten vor allem eines. Die Regel der drei. Doch hier muss ich wieder ein klein wenig ausholen. Denn das Spiel ist von dieser Regel durchzogen. Immer dann, wenn wir drei Sachen von etwas haben, passiert etwas. So bringen Gewürze Geld und fast alles andere Verwalterkarten.
Drei unterschiedliche Gebäude geben uns eine Verwalterkarte.
Verwalterkarten können auf unterschiedliche Arten eingesetzt werden. Bonuszüge, beliebige Werte zwischen 1 und 6 oder zwei blind gezogenen Würfel. Aber hat man drei Verwalterkarten, werden auch diese eingetauscht. Gegen Ruhmtoken.
Was seltsam klingt, hat aber seinen Sinn. Denn drei Ruhmtoken geben wir ab, um die nächste Karte in unserer Siegesreihe umzudrehen und ihren Bonus zu erhalten. Von links gesehen. Geben wir sechs Geldeinheiten ab, dann wird die erste Karte ganz rechts umgedreht.
Das Ziel ist nun als erster alle Karten gedreht zu haben. Ist der Punkt erreicht, wird die aktuelle Phase noch beendet. Es gewinnt, wer das Ziel erreicht hat. Waren es mehrere, entscheiden die restlichen Ruhmtoken und Münzen.
Die komplette Spielregel zu Rajas of the Ganges: Cards & Karma findet ihr hier. (externer Link)
Rajas of the Ganges: Cards & Karma ist gefühlt schneller gespielt, als man braucht, um dreimal den Namen unfallfrei aufsagen zu können. Die Züge sind erfrischend kurz, sodass man immer wieder schnell an der Reihe ist und eine Partie ruckzuck vergeht. Dabei spielt es sich irgendwie fluffig und nett, aber auch ohne besondere Highlights.
Kurz vor dem Sieg.
Eigentlich sollten die Partien spannende Wettrennen sein. Doch das Gefühl verliert sich. Denn es ist häufig relativ egal, was ich mache. Eine Belohnung bekomme ich immer und die ist meist auch noch identisch. Dabei entstehen kaum pfiffige Züge, über die ich mich persönlich freuen würde.
Nein, alles ist sehr geradlinig. Auch würde man gerne sagen, dass alles von den Würfeln auf der Hand abhängt. Das ist aber nur bedingt der Fall. Denn in den meisten Fällen kann ich mit meiner Würfelhand immer etwas anstellen. Und egal, was ich tue, ich schreite voran.
Natürlich möchte ich dabei schneller sein als die anderen. Aber es ist dabei nicht einmal herausfordernd. Gut, das sorgt wiederum dafür, dass die Partie schnittig gespielt ist. Jedoch auch dafür, dass dem Spiel das Besondere fehlt.
Ja, Rajas of the Ganges: Cards & Karma ist nett zu spielen und integriert eine große Spielerschaft. Aber dennoch würde ich die meiste Zeit dann doch eher zu anderen Spielen greifen. Habt ihr mal die Gelegenheit, probiert es gerne aus. Vielleicht trifft es genau euren Nerv. Bei mir hat es leider nicht geklappt.
Rajas of the Ganges: Cards & Karma von Inka Brand, Markus Brand
Ein ganz nettes Spiel, das mich aber nicht so richtig mitreißen möchte. Gefühlt waren meine Entscheidungen nicht wichtig genug, da sich alles sehr gleich auswirkte. Gleichzeitig der Wettlauf nicht emotional genug, um einen bei der Stange zu halten.
Christian:
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