16 Jahre ein Sohn, dann ein Freund.
(Indisches Sprichwort)
In „Rajas of the Ganges“ verwendet man Arbeiter, um Aktionen auszulösen, die man mit Geld und Würfel bezahlt. Dabei schippert man auf dem zentralen Fluss, baut seine Provinz aus und versucht Reichtümer und Ruhm zu mehren. Denn das Spielende wird nicht wie üblich ausgelöst, sondern dann, wenn sich Ruhm und Geld vereinen.
Bebilderte Beispielszüge findet ihr in dieser Galerie:
Das beste Heilmittel gegen Sorgen ist die Unterhaltung.
(Indisches Sprichwort)
Meine erste Begegnung mit „Rajas of the Ganges“ hatte ich in Essen. Dort wurde mir das Spiel kurz präsentiert. Der erste Blick auf das Spielbrett war ein Wechselbad der Gefühle. Auf der einen Seite wirkte alles schön, auf der anderen Seite total überladen. Viele Symbole stehen sich auf dem Brett fast schon auf den Füßen. Aber eines kann ich bereits jetzt verraten. Eigentlich ist alles halb so schlimm und das Spiel selbst einfacher zu erlernen, als es der erste Eindruck vermittelt.
Als dann die ersten Partien anstanden, war ich leicht enttäuscht. Wobei enttäuscht ist eigentlich das falsche Wort. „Rajas of the Ganges“ spielte sich nett, die Würfel waren ständig alle, weswegen man viele Aktionen darauf verwandte neue zu erhalten. Es ging eher stockend voran und der Markt wirkte sehr übermächtig. Dann kam die Partie Nummer 3, in der ich den Fluss für mich entdeckte.
Ich hatte zu Beginn ja schon die vielen Symbole erwähnt. Dahinter verbergen sich Bonusfelder, welche zentraler Dreh- und Angelpunkt des Spiels sind. Hier schafft man es dann mit passenden Aktionen in einen schönen Flow zu kommen. Genau dann ist der Punkt erreicht, an dem „Rajas of the Ganges“ beginnt Spaß zu machen. Dann, wenn man seine Züge genauer plant. Und plötzlich ist der zuvor übermächtige Markt gar nicht mehr so schlimm.
Alles passt, wie bei den Brands gewohnt, handwerklich sauber zusammen. Aber bietet es genügend Alleinstellungsmerkmale, um sich abzuheben? Wir hätten zuerst einmal das ungewohnte Ziel. Theoretisch haben wir zwei Siegpunktleisten (Geld und Ruhm), die ineinanderlaufen und das Ende auslösen. Das gefällt mir persönlich sehr gut. Dann haben wir ein gewisses Glückselement durch die Würfel, das dem einen mehr, dem anderen weniger gefallen dürfte. Mich persönlich hat es nicht gestört, da eigentlich immer eine sinnvolle Aktion möglich ist. Zuletzt gibt es Euro untypisch keine Rohstoffe, die produziert werden, sondern imaginäre Märkte, die verschieden gewertet werden können.
„Rajas of the Ganges“ ist kein perfektes, aber sehr unterhaltsames Spiel. Es liegen noch zwei Erweiterungsmodule bei, die das Spiel noch etwas ändern. Mir gefällt es inzwischen recht gut, aber auch erst, seitdem es Klick gemacht hatte und ich die Bonusfelder richtig zu nutzen wusste. War also eure erste Partie eher holprig und unspektakulär, dann erging es euch so wie mir. Gebt dem Spiel ruhig noch eine Chance und ändert eure Spielweise. Vielleicht entdeckt auch ihr plötzlich den Spaß am Spiel.
Rajas of the Ganges
Huch! 2017
Autor: Inka und Markus Brand |
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Dauer: ca. 60 – 90 Minuten |
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Spieler: 2 – 4 | |
Schwierigkeit: Fortgeschrittene |
Anmerkungen
Rajas of the Ganges – Huch! – 2017
- Erscheint bei Huch!
- Für 2 – 4 Spielende und dauert ca. 60 – 90 Minuten
- Am besten geeignet für Fortgeschrittene
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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