SPIELSTIL Rezension

E.T. der Außerirdische – Lichtjahre von zu Hause

Lesezeit: 5 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Brian Kirk, Prospero Hall
erschienen bei Funko Games

Das Brettspiel um E.T. ist schuld! Lange Zeit hatte ich meinen eisernen Vorsatz eingehalten, die Machwerke des Zusammenschlusses von Prospero Hall zu ignorieren. Villainous und der weiße Hai hatten ihre Spuren hinterlassen. Ich wollte einfach nicht mehr, denn diese Spiele fühlten sich für mich wie die früheren Videospiele mit großen Lizenzen an. Wie eine Zeitverschwendung. Und wenn hier jemand meine Zeit verschwendet, dann bin ich das selbst!

E.T.-Brettspiel-Test-002Aber dann kam die Ankündigung, dass E.T. der Außerirdische – Lichtjahre von Zuhause erscheinen wird. Ein Spiel von Funko Games. Außerdem dachte ich, dass ich das schlimmste, was die Marke E.T. hervorgebracht hat, bereits hinter mir hatte. Das Atari 2.600 Spiel von 1982. Wobei ich gestehen muss, dass sich das Spiel als Kind immer wieder im Modulschacht der Konsole einfand. Natürlich habe ich damals nie die Anleitung gelesen. Sonst hätte ich es vielleicht verstanden. Machte es Spaß? Nicht wirklich, aber damals hatte man eben noch Zeit im Überfluss.

Nun schließt sich der Kreis. E.T. hat wieder den Weg in mein heimisches Wohnzimmer gefunden. Diesmal in der Form eines Brettspiels. Hatte ich mich darauf gefreut? Aber sicher, sonst hätte ich es nie angefasst. Hatte ich mich davor gefürchtet? Ein bisschen. Schließlich war immer noch Prospero Hall dafür verantwortlich. Wurde ich enttäuscht? So viel verrate ich schon einmal. Nein, das wurde ich nicht.

E.T. nach Hause telefonieren!

(Zitat E.T.)

In diesem kooperativen Spiel verkörpern wir die Kinder aus dem Film, die versuchen, E.T. in sein Raumschiff nach Hause zu bugsieren. Wir fahren dabei mir Fahrrädern durch die Stadt, sammeln Gegenstände und liefern sie an den richtigen Orten ab, damit E.T. ein Gerät bauen kann. Dieses müssen wir wieder in den Park bringen, damit das Raumschiff gerufen werden kann.

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E.T. bastelt aus den abgelieferten Dingen ein Gerät.

So weit, so einfach. Aber leider bewegen sich auch Agenten und Polizeiautos durch die Stadt, um uns aufzuhalten. Die Agenten sind dabei gezielt auf der Jagd, während die Autos nur ihren Weg entlangrauschen. Kommen alle drei am Park an, haben wir direkt verloren. Erwischen uns die Agenten, wird E.T.s Herzzähler reduziert. Landet er auf 0, verlieren wir auch.

Am Zug haben wir drei Aktionen. So können wir uns bewegen, Gegenstände aufnehmen und Süßigkeiten sammeln. Außerdem haben wir noch einzelne freie Aktionen. Wie Gegenstände ablegen, E.T. mit Süßigkeiten bewegen oder eine der Spezialfähigkeiten des Außerirdischen zu nutzen.

Sind die Geräte platziert, werden sie jeden Zug geworfen. Für jeden Telefonhörer bewegt sich das Raumschiff näher ans Ziel. Ist es angekommen und E.T. beim Park, gewinnen wir die Partie.

Ich bin immer bei dir.

(Zitat E.T.)

Christian meint:

Ich habe es in der Einleitung ja schon erwähnt, ich wurde von E.T. nicht enttäuscht. Denn hinter dem zuckersüßen Bild versteckt sich ein gutes kooperatives Spiel. Ja, es ist recht einfach, bietet aber dennoch ein spannendes Katz und Maus Spiel, das ich immer wieder gerne auf den Tisch bringe. Außerdem wärmt es mein Herz, wenn ich sehe, wie E.T. im Fahrradkorb sitzt und mit mir durch die Gegend rast.

E.T.-Brettspiel-Test-001In unseren Partien hat sich jedoch eines herauskristallisiert. Je weniger Spieler dabei sind, umso einfacher ist es E.T. zu gewinnen. Es stehen einfach weniger gegnerische Agenten auf dem Feld, was die eigene Bewegung vereinfacht. Ja, im Umkehrschluss bedeutet es natürlich mehr Arbeit für die einzelne Spielfigur, aber der Vorteil der freieren Bewegung und Aufnahme darf nicht unterschätzt werden. Genauso wenig, wie wenn das alle Agenten bewegen sich Symbol gewürfelt wird.

Spielerisch ist es – wie meine Frau es ausdrückt – einfaches Fangen spielen. Das stimmt auch teilweise, aber es trifft dennoch einen Nerv bei mir. Hier kann ich schön planen und mich Stück für Stück voran arbeiten. Dabei ist es mit mehr Spielern nicht immer einfach den Überblick zu bewahren. Wo sollte man sich selbst platzieren? Wo ist es zu gefährlich zu stehen? Immer wieder übersieht man etwas.

Zum Glück darf man in seinem Durchlauf mehrfach scheitern, bevor das Spiel verloren ist. Wobei wir auch Partien hatten, in denen es dann plötzlich Schlag auf Schlag ging. Man konnte überhaupt nicht mehr reagieren, weswegen die Niederlage sich in diesem Moment einfach unfair anfühlte. Das passiert eben, wenn man sich zu sehr auf Würfel verlässt.

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Gewonnen!

Wo wir schon bei Würfeln sind. Gerade die Würfel, mit denen wir das Raumschiff rufen, haben mich am meisten gestört. Die Ergebnisse dieser sind gefühlt in 9 von 10 Fällen negativ (für unsere Mathematiker – die Wahrscheinlichkeit je Würfel beträgt 2/6). Heißt, das Raumschiff bewegt sich nicht. Dem kann man zwar noch mit zusätzlich abgelieferten Gegenständen entgegenwirken, aber auch hier fühlt es sich häufig einfach unfair an. Wobei man den Jubel, wenn doch Telefonhörer zu sehen sind, nicht unterschätzen darf.

Alles in allem mag ich E.T. – Lichtjahre von Zuhause. Das aber – und das muss ich betonen – weit mehr als meine Mitspieler! Diese waren vom Spiel eher gelangweilt. Macht aber nichts, dann spiele ich es eben alleine. Mit E.T. habe ich endlich ein Brettspiel gefunden, bei dem ich dann auch meine Freude am Solo-Modus daran habe.

Dir hat die Rezension gefallen? Du denkst wir liegen völlig daneben? Lass uns wissen was du denkst.

E.T. der Außerirdische – Lichtjahre von zu Hause von Brian Kirk, Prospero Hall

E.T. - der Ausserirdische - Lichtjahre von Zuhause - Feature Image

Ein gutes, kooperatives Spiel, welches sich mit weniger Spielern leichter anfühlt. Dennoch wunderschön gestaltet und für mich spannend. Für meine Mitspieler leider nicht.

  • Erscheint bei Funko Games
  • Für 2 – 4 Spielende und dauert 30 Minuten
  • Am besten geeignet für Familie

Spielstil – Wertung

Christian:

7/10
Das gefiel uns
  • E.T. mit Decke im Fahrradkorb!
  • Einfach, aber dennoch spannend
Das nicht so
  • Die Würfel nerven
  • Kann unfair werden
Hier bekommt ihr „E.T. der Außerirdische – Lichtjahre von zu Hause“

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Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Christian Renkel

Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

So erreicht ihr Christian:

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