SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Joan Dufour
erschienen bei Board Game Box
Um sich mit Träumen in Spielen zu beschäftigten, muss man nicht immer zu Kinderspielen greifen. Aktuell liegen gerade zwei auf meinem Pile of Shame. Dream Runners und Dreamscape. Doch nicht nur aktuell kümmern wir uns um Albträume, denn auch das schöne, kooperative Dream Catchers oder das Storyspiel Herr der Träume hatten sich bereits mit diesem Thema beschäftigt. Neu in Dream Runners ist, dass wir stark unter Zeitdruck stehen. Aber passt das zum Thema? Und was erwartet uns in diesem Puzzlespiel?
Wir haben Dream Runners ausgiebig gespielt und entfernen es nun offiziell vom Pile of Shame.
(Christian Friedrich Hebbel)
Eine Partie Dream Runners geht über 8 Runden. Es gibt keine Züge, denn ist eine Traumtafel aufgedeckt, puzzeln alle Spieler gleichzeitig drauf los. Das Besondere, wir dürfen bauen, wie wir möchten, werden jedoch bestraft, wenn die Form nicht so ganz passt.
Ist ein Spieler zufrieden, nimmt er sich die Sanduhr und setzt alle anderen unter Druck. Denn sie haben nun nur noch wenig Zeit, fertig zu werden.
Danach wird ausgewertet. Strafen gibt es für nicht sauber gebaute Quadrate und nicht abgewehrte Albträume. Haben wir ein Nehmen-Symbol richtig platziert, erhalten wir Geld, Edelsteine oder einfach Erholung.
Geld verwenden wir zum Kauf neuer Bauteile, für vier unterschiedliche Edelsteine sammeln wir Siegpunkte und ist die Erholung auf 0, scheiden wir aus dem Spiel aus. Man sollte also alles im Auge behalten. Dazu gibt es noch Truhen, die wir aber nur mit nötigen Schlüsseln öffnen können.
Ist das Spiel vorbei, bestimmen die Siegpunkte der Erholungsskala, der verwendeten Edelsteine und unserer Bauteile, wer der Sieger ist.
Die komplette Spielregel zu Dream Runners findet ihr hier. (externer Link)
(Lord George Gordon Noel Byron)
Ist Dream Runners das perfekte Spiel für den Familiennachmittag? Denn Aufmachung und Regelumfang zielen ja förmlich darauf ab, zu einer dampfenden Tasse Kaffee im Kreis der Liebsten genossen zu werden. Hierzu gibt es eine ganz klare Antwort. Nein! Warum? Weil man so unter Strom steht, dass der Kaffee kalt wird.
Denn das Spiel lässt einem nur wenig Zeit. Auf der einen Seite, weil die Mitspieler stets dafür sorgen, dass man nicht in Frieden puzzeln kann. Auf der anderen Seite, weil die zu treffenden Entscheidungen keine Planung oder tiefergehende Überlegungen erfordern. Schritt für Schritt, Traum für Traum schreiten wir voran und machen zumindest in der ersten Partie einen entscheidenden Fehler. Wir konzentrieren uns auf die falschen Dinge, erhalten kein Geld und somit keine neuen Bauteile.
Denn das ist etwas, das in zukünftigen Runden dann eher für immer gleiche Abläufe sorgt. Wir müssen Geld erhalten, das wir in neue Teile investieren. Denn in höheren Stufen kegeln uns die immer mehr und stärker werdenden Albträume ansonsten aus dem Spiel. Das sorgt dafür, dass wir nur wenig spielerische Abwechslung und Herangehensweisen haben. Macht aber nichts, denn weder möchte das Dream Runners, noch braucht es das. Dafür ist es viel zu kurzweilig, eine Partie zu schnell gespielt, als dass man sich da lange darüber auslassen könnte.
Man hat mit Dream Runners eine gute Zeit, auch wenn es immer wieder passiert, dass der Sieger der Partie schon recht früh feststeht und man wieder vorwiegend mit sich selbst beschäftigt ist.
Dream Runners von Joan Dufour
Ein schnelles, gutes Familienspiel, das wenig Abwechslung mitbringt. Und obwohl es eher ein Solo-Vergnügen ist, hatten wir dennoch unseren gemeinsamen Spaß, indem wir uns gegenseitig unter Druck setzen konnten.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
Mehr Informationen zu Affiliate Links und Rezensionsexemplaren findet ihr in unserer Übersicht zur Transparenz und in den Bestimmungen zum Datenschutz.