SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 1 Minute
Ein Spiel entwickelt von Wolfgang Warsch
erschienen bei Schmidt Spiele
Mit „Brikks“ sind wir bei einem alten, bekannten Thema angelangt. Kann ein Brettspiel, das auf einem Videospiel basiert, wirklich gut sein. Schon zu Beginn, als die Geräte bei uns noch Telespiele hießen, gab es erste analoge Ableger. Doch die wenigsten schaffen es, dass man sich nachhaltig über das Erlebnis freut.
„Brikks“ ist nicht der erste Versuch „Tetris“ auf den Tisch zu bringen. Doch mit seinem „Roll & Write“ Ansatz geht es einen neuen Weg. Ist dieser vielleicht sogar genau der richtige?
(Sprichwort)
Jeder Spieler hat sein eigenes Blatt, in das er die berühmten Tetris-Formen einzeichnet. Die Würfel geben dabei vor, was aktuell verwendet werden muss. Dabei dürfen wir beliebig nach links und rechts schieben. Schaffen wir farblich passende Kreise zu treffen erhalten wir Möglichkeiten die Drehrichtung der erwürfelten Form zu beeinflussen. Bomben sprengen das aktuelle Teil. Mit kompletten Reihen sammeln wir nicht nur Punkte, sondern treiben ein Bonus-Barometer voran. Wer das aktuelle Bauteil nicht mehr komplett in seinem Spielbereich platzieren kann scheidet aus. Am Ende werden die erreichten Punkte gezählt und verglichen.
(Karl Farkas)
„Brikks“ ist eine recht trockene Angelegenheit, welche als Wettbewerb nur dann funktioniert, wenn jeder Spieler die Regeln zu 100 % verinnerlicht hat. Zu schnell passieren unbeabsichtigte Fehler. Dabei kann schon ein etwas schlechteres räumliches Vorstellungsvermögen ausreichen, um sich selbst einen entscheidenden Vorteil zu bescheren.
Der Spielablauf ist dabei relativ unspektakulär. Zwar wird man zu allerhand Entscheidungen gezwungen, bei der man die ein oder andere Kröte zu schlucken hat, aber dennoch fühlt sich das Spiel irgendwie leer an. Wie eine Suppe, an der noch viel Salz fehlt. In unseren Runden hatte keiner der Spieler eine Revanche gefordert. Egal, wie das Ergebnis der aktuellen Partie war.
Vielleicht kommt das Spiel an sich einfach zu abstrakt und vom Aussehen zu sehr wie eine Tabellenkalkulation daher. Auch, wenn die Blätter optisch schön und aufgeräumt gestaltet sind, bleibt das Spielfeld eine große Fläche voller Kreuze. Da schaffen andere „Roll & Write“ spiele eine größere Immersion, oder Handlungsdruck, obwohl sie auch nur Würfelergebnisse verarbeiten.
Hätte man „Brikks“ besser machen können? Wahrscheinlich nicht, denn Tetris, mit seinem ganz eigenen Charme, eignet sich vielleicht einfach nicht als Vorlage. So bleibt „Brikks“ ein Spiel, das man getrost auslassen kann, selbst wenn man Fan des Originals ist. Auch ein Wolfgang Warsch darf mal einen schlechten Tag haben. Mit dem „Quacksalber von Quedlinburg“ hat er bei mir immer noch einen riesen Stein im Brett, so dass ich weiterhin gespannt bin, was noch kommen wird.
Brikks – Schmidt Spiele – 2018 von Wolfgang Warsch
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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