SPIELSTIL Rezension

Unlock! Star Wars

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Cyril Demaegd, Jason Little
erschienen bei Space Cowboys

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis.

Ach, das kennen schon alle? Gut, dann überspringen wir das Intro und kommen direkt zu dem Punkt, ab dem es interessant wird.

Lernen wie man Filme macht ist sehr einfach. Lernen worüber man Filme macht ist sehr schwer.

(George Lucas)

Unlock! muss man nicht lang erklären. Man kann es direkt ausprobieren:

Bevor das Spiel beginnt lesen wir uns die "Hintergrundgeschichte" des Tutorials durch.
Danach starten wir das Modul in der App.
Wir drehen die Hintergrund Karte um und sehen nun das Büro, aus dem wir fliehen wollen. Die Zahlen in den Kreisen geben dabei die Karten an, die wir zu Beginn noch aufdecken dürfen.
Wir suchen also die entsprechenden Karten aus dem Stapel und legen sie bereit.
Wir werden auf eine verschlossene Truhe und einen Schlüssel aufmerksam. Rote und Blaue Karten können kombiniert werden, indem man ihre Werte addiert.
35 + 11 = 46. Schnell suchen wir die zugehörige Karte heraus.
Dahinter verbirgt sich eine geöffnete Truhe. An der Oberkante ist aufgeführt, dass wir die Karten 35 und 11 nun aus dem Spiel entfernen können.
Dadurch ergibt sich folgende Auslage.
Wir untersuchen die Truhe etwas näher und sehen, dass an ihrer Rückseite die Zahl 16 geschrieben steht (macht euch nichts vor, in den richtigen Abenteuern sind die Zahlen besser versteckt).
Wir schnappen uns die Karte und finden ein Kabel.
Wir erinnern uns, dass wir eine Maschine gefunden haben, die über diverse Kontakte verfügt. Um Maschinen zu benutzen addiert man die genutzten Kontakte zum Kabel. Doch welche?
Erneut hilft uns ein Blick auf die Truhe, da war doch links ein komisches Zeichen.
Wir verbinden also die mittleren Kontakte mit dem Kabel und erhalten als Ergebnis 25.
Juhu, der Strom läuft wieder.
Diesen brauchen wir natürlich für den Fernseher. Wir addieren also die 42 zu den 6 (die blaue Zahl, nicht die graue 25) und erhalten 48.
Nun wird uns ein 4-stelliger Code auf dem Fernseher angezeigt.
Diesen geben wir gleich in die App ein und... Falsch?
Natürlich, jetzt fällt es uns auch auf, die Farben, in denen die Buchstaben geschrieben sind entsprechen denjenigen des Codes auf dem Fernseher.
Also schnell den Code entsprechend umgestellt.
Und Voila! Wir sind aus dem Büro entkommen. Zum Abschluss sehen wir, wie viel Zeit wir benötigt haben, ob wir Hinweise brauchten, falsche Rückschlüsse gezogen oder einen falschen Code eingegeben haben. Und natürlich, wie viel Sterne wir für unseren Versuch erhalten.
Man verkauft keine Zeitungen, indem man Gutes über etwas sagt. Man verkauft Zeitungen, indem man Kontroversen schafft. Kritiker sind nicht kreativ, sie zerstören nur.

(George Lucas)



Christian meint:

Ok, ich bin ziemlich einfach an den Haken zu bekommen. Man nehme eine von mir geliebte IP, stricke ein Spielchen drum herum und schon werde ich hibbelig wie ein Schulkind kurz bevor die Sommerferien beginnen. Wenn es dann noch mit einem Spiel verbunden wird, das mir auch ohne die nötige Marke gut gefallen hat, umso besser. Und so war mir bei der ersten Ankündigung von Unlock! Star Wars auch schon klar, dass dieser Titel schnellstens bei uns einziehen muss. Zumal auch mein Sohn von dem SciFi-Märchen angetan ist. Jetzt, da wir alle drei Abenteuer bestanden haben, ist es Zeit, darüber zu sprechen. Natürlich ohne euch zu spoilern.

Unlock! Star Wars

Schön aufgeräumt, jedoch dürfte die Schachtel auch kleiner sein.

Beginnen wir mit Abenteuer eins, Flucht von Hoth. Hier wurde sehr viel Fanservice betrieben. Störte uns aber aus oben genannten Gründen nicht. So war diese Geschichte geprägt von Bekanntem und war (bis auf zwei Ausnahmen), ohne größere Hindernisse zu bewältigen. Alles in allem ein recht einfaches, aber befriedigendes Szenario für den Einstieg.

Bei den anderen beiden Abenteuern war dann eine Steigerung des Schwierigkeitsgrades bemerkbar, ohne dass es nun übermenschlich schwer wurde – was ich als angenehm empfand. Interessant war für mich, dass es trotz der Einfachheit direkt zu Beginn verteilte Hilfen in Form von Fähigkeiten gab. Je nachdem, welche man blind wählte, bekam man bereits erste (teilweise sehr starke) Hinweise, wie manche Rätsel zu bewältigen waren. Wer es sich etwas schwerer machen möchte, sollte unbedingt auf diese Fähigkeiten verzichten.

Unlock! Star Wars

Wer so überhaupt nicht weiterkommt, erhält hier eine Schritt für Schritt Lösung.

Was mich jedoch an allen drei Abenteuern störte, waren die Aufgaben, in denen man außerhalb der gewohnten Schranken denken musste. Nicht, dass ihr mich nicht falsch versteht, ich habe grundsätzlich nichts dagegen, meinen Denkapparat anzustrengen. Was ich jedoch nicht mag: Wenn man von einem Spiel immer wieder gezeigt bekommt, wie ein Spiel funktioniert und wie man Rätsel zu lösen hat, dann sollte dieses nicht plötzlich alle eigenen Regeln über Bord werfen und verlangen, dass man das erkennt. Das wäre in etwa wie wenn man von seinem Trainer wochenlang gezeigt bekommt, wie man einen Marathon richtig läuft und er im letzten Schritt erwartet, dass man Abkürzungen nimmt, weil der Weg dann ja kürzer wäre.

Versteht mich nicht falsch. Die Rätsel sind, wenn man sie denn durchschaut hat, sogar richtig cool, passen aber halt nicht ins Konzept, was sie unnötig schwer macht. Zum Glück gibt es ein gutes Hilfesystem in der App. Und wo wir gerade bei der App sind, da muss ich noch einen weiteren Punkt ansprechen: Immer wieder wird das Spielgeschehen auf diese ausgelagert und man hat Aufgaben darin zu bewältigen. Das sorgt für schöne Abwechslung. Auch die stimmungsvolle Musik weiß zu gefallen, wobei ich schade finde, dass sie nicht die original Star Wars Musik verwendet haben. Gut, die würde wohl unbezahlbar sein. Lustig wiederum, wie nah die Hintergrundbeschallung teilweise am Original entlang schrammt.

Unlock! Star Wars

Schön aufgeräumte App.

Aber eine wichtige Frage wäre noch zu klären. Muss man die Marke kennen, um Unlock! Star Wars spielen zu können? Nein, man benötigt kein spezifisches Wissen aus dem Universum. Aber es macht halt mehr Spaß die Anspielungen zu erkennen. Da wäre eine andere Warnung wichtiger. Seid ihr bereits erfahrene Unlock! Spezialisten, werdet ihr mit Unlock! Star Wars einfach unterfordert sein.

Speedrun! 2 Sekunden! Schlagt das mal! 😉

Was findet man also in Unlock! Star Wars? Ein tolles, wenn auch sehr einfaches, Escape Spiel mit Adventure Charakter in einem der beliebtesten Universen der Filmgeschichte. Man hat drei Abenteuer, die einen jeweils für 45 – 60 Minuten sehr gut unterhalten und auch Kinder begeistern können. Trotz der kleinen Mängel waren wir fast restlos begeistert und haben den Spieltisch mit einem sehr guten Gefühl verlassen. Bitte mehr davon!

 

Dir hat die Rezension gefallen? Du denkst wir liegen völlig daneben? Lass uns wissen was du denkst.

Unlock! Star Wars von Cyril Demaegd, Jason Little

Ein einfaches Unlock! Abenteuer in einer weit, weit entfernten Galaxie. Perfekt für Einsteiger und Familien. Profis sind unterfordert.

  • Erscheint bei Space Cowboys
  • Für 1 – 6 Spielende und dauert 60 – 90 Minuten
  • Am besten geeignet für Familie

Spielstil – Wertung

Christian:

9/10
Das gefiel uns
  • Tolles Feeling.
  • Abenteuer mit diversen Überraschungen.
  • Ein Leitfaden hilft weiter, wenn man komplett stecken bleibt.
Das nicht so
  • Out of the Box Rätsel suboptimal integriert.
  • Viel zu einfach für Unlock! Profis.
Hier bekommt ihr „Unlock! Star Wars“

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Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

Mehr Informationen zu Affiliate Links und Rezensionsexemplaren findet ihr in unserer Übersicht zur Transparenz und in den Bestimmungen zum Datenschutz.

Christian Renkel

Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

So erreicht ihr Christian:

2 Comments
  1. Avatar-Foto

    Hallo Christian, sorry, kleiner Klugscheisserkommentar von mir: die Hintergrundmusik, die so knapp am „Original“ vorbeischrammt, stammt aus der Orchestersuite „die Planeten“ von Gustav Holst und wurde in den Jahren 1914-1916 von ihm komponiert. In dem Werk werden alle Planeten (außer Pluto, da noch nicht entdeckt) charakteristisch vorgestellt. Im Unlock hört man Auszüge vom Jupiterpart. Die Suite gilt als Meisterwerk, besitzt definitiv Kultstatus und wird als Vorläufer jedweder Scifi-Musik angesehen. Nur zur Info 😉
    Gruß, Werner

    Reply
    • Portrait-Christian Renkel-quadratisch-2

      Hallo Werner,

      danke für die Nachhilfe! Ich weiß, was ich morgen zur Arbeit hören werde.

      Ob sich Hans Zimmer davon hat inspirieren lassen?

      Liebe Grüße
      Christian

      Reply

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