SPIELSTIL Rezension

Trails of Tucana

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Eilif Svensson, Kristian Amundsen Østby
erschienen bei Pegasus Spiele

Nachdem der Urlaub dieses Jahr wohl eher in den eigenen vier Wänden stattfindet, begeben wir uns eben spielerisch auf Reisen. Mit Trails of Tucana ist das nicht schwer. Denn hier kann man gemütlich Seen, Wälder, Ebenen und Gebirge erforschen und dabei allerhand entdecken. Wer braucht schon ausgetretene Pfade, wenn wir diese doch selbst gestalten können?

Ob uns der katzenartige Yeti dabei beeindrucken konnte oder wir uns lieber in den Schlund des Seeungeheuers geworfen hätten, erzählen wir euch hier.

Arm und Reich benützen im Urwald denselben Pfad.

(Sprichwort)

Trails of Tucana ist ein Flip & Write Spiel. In diesem Fall werden sogar zwei Karten aufgedeckt. Die dort abgebildeten Landschaften geben an, wo wir auf unserer Insel einen Weg einzeichnen dürfen.

In diesem Zug führt der Weg von Ebene zu Ebene.

Ziel ist es dabei die ganzen Sehenswürdigkeiten mit den einzelnen Orten zu verbinden. Schaffen wir das, erhalten wir am Ende der Runde Punkte. Haben wir sogar alle Sehenswürdigkeiten einer Art verbunden, dürfen wir einen weiteren, beliebigen Weg einzeichnen.

Wir hoffen auf einen Weg Ebene-Wald. Dann schließen wir gleich zwei weitere Sehenswürdigkeiten an den linken Ort A an.

Doch die großen Punkte erhält man, indem man zwei Städte mit den gleichen Buchstaben miteinander verbindet. Ist man erster sogar mit einem kleinen Bonus.

Für leicht unterschiedliche Aufgaben sorgt der „Aufbau“. Jeder Spieler beginnt bei einem anderen Ort die vorgegebenen Buchstaben einzutragen. Wir in diesem Beispiel bei der 3.

Haben wir auf der kleinen Insel den Stapel zweimal durchgespielt, endet das Spiel. Für die große Insel spielt man diesen dreimal durch. Wer nun die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt.

Ein jeder Mensch dient als Pfad für seine Handlungen.

(Koran)



Christian meint:

Trails of Tucana vereint alles, was ein Flip & Write Spiel ausmacht. Auf der einen Seite ist es schön zu sehen, was man im Verlauf des Spiels so alles aufbaut. Dabei steht man stets vor Entscheidungen, wie der perfekte Weg nun auszusehen hat. Zumindest die ersten Partien. Denn irgendwann hat man den Bogen raus. Aber selbst dann können einem die Karten noch einen Strich durch die Rechnung machen, so dass man sich gekonnt verzockt.

Hier sehen wir, welche Landschaft, wie häufig im Kartenstapel vertreten ist.

Auf der anderen Seite hat Trails of Tucana auch die schlechte Seite der Flip & Write Spiele in sich. Es ist eben einer der Titel, welcher sich vollkommen solitär spielt. Natürlich versuche ich vor meinen Mitspielern die Dörfer zu verbinden, um den extra Bonus zu kassieren. Aber gleichzeitig kümmere ich mich einfach nur um meinen Zettel. Was die anderen so machen interessiert mich während der Partie überhaupt nicht. Erst am Ende, wenn die Punkte verglichen werden, widmet man sich den Zeichnungen der anderen.

Wir sind ganz schön herumgekommen.

Und dennoch schaffe ich es auch Menschen an den Tisch zu bringen, die sonst nicht allzu viel mit dem Hobby Spiel gemein haben. Denn die Regeln sind nicht nur schnell erklärt, sondern auch so schlank, dass man sie sofort verinnerlicht. Außerdem sorgt ein kleiner Designkniff dafür, dass irgendwie alle mit einem guten Gefühl vom Tisch aufstehen. Denn im Normalfall ist es so, dass beim Anschließen der letzten Sehenswürdigkeit einer Art bereits so viele Wege vorbereitet sind, dass eine Kettenreaktion losgetreten wird. Bonus um Bonus wird durch die zusätzlichen Wege aktiviert. Und, wenn sich alle über ihr vermeintlich gutes Spiel freuen, ist das doch eine tolle Sache.

Wir sind kurz davor, dass der Knoten platzt. Mit jedem geschenkten Weg stauben wir einen weiteren Bonusweg ab.

Natürlich kann man sich streiten, ob ein Yeti so gut in das Szenario passt. Aber he, er lässt sich offensichtlich von den anderen Zielen unterscheiden. Außerdem sieht er einfach süß aus. So kann man dem Spiel nur bedingt böse sein, wenn das Pech einen wieder in seiner Hand hat und die dringend benötigte Kombination einfach nicht kommen möchte. Egal, wie hoch die Wahrscheinlichkeit zu diesem Zeitpunkt ist.

Trails of Tucana ist ein gute Laune Spiel, das Glück und gute Planung stark belohnt. Es vereint durch seinen einfachen, schnellen Ablauf Spieler allen Alters am Spieltisch. Dennoch fehlt es dem Spiel auf Dauer an Abwechslung, so dass man bereits nach kurzer Zeit alles gesehen hat. Macht jedoch nichts, da das Spiel dennoch immer wieder gern für ein, zwei Partien ausgepackt wird. Vielleicht nicht ganz so episch, wie der Höhepunkt mancher Disney Lieder, aber mindestens genauso unterhaltsam.

Dir hat die Rezension gefallen? Du denkst wir liegen völlig daneben? Lass uns wissen was du denkst.

Ein gutes Flip & Write Spiel, das alle Stärken und Schwächen des Genres in sich hat. Jedoch sind die Regeln schlank genug, um jeden sofort integrieren zu können.

Spielstil – Wertung

Christian:

7/10
Das gefiel uns
  • Schnell erlernt.
  • Hohe Stimulation des Belohnungszentrums.
  • Keine Downtime.
Das nicht so
  • Sehr solitäres Spielerlebnis.
  • Auf Dauer wenig Abwechslung.
Hier bekommt ihr „Trails of Tucana“

Amazon

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Christian Renkel

Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

So erreicht ihr Christian:

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