SPIELSTIL Rezension

Tetris Duell

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Spiel entwickelt von nicht benannt
erschienen bei Noris

Anfang der 90er konnte man sich einem Phänomen nur schwer entziehen. Tetris auf dem GameBoy hatte es geschafft, dass selbst Videospielhasser plötzlich nicht mehr vom davon loskamen Klötzchen zu stapeln und Reihen verschwinden zu lassen. Damals musste man noch umständlich mit zwei GameBoys, zwei Modulen und einem Link Kabel hantieren, um gegeneinander antreten zu können. Inzwischen ist es nicht nur im Videospielbereich viel leichter geworden. Nein, Noris hat das beliebte Prinzip mit Tetris Duell auf den Spieltisch geholt.

Ob der Puzzler auch auf diese Art eine Suchtspirale auslösen kann und wie die technische Umsetzung erfolgt, erzählen wir euch hier.

Genießt das Spiel, schämt euch nicht zu spielen, egal, was eure Eltern oder Freunde oder Verwandte oder sonstwer sagt: Genießt jede Minute, die ihr spielend verbringt!

(Alexei Leonidowitsch Paschitnow)

Es gibt zwei Spielarten in Tetris Duell, die sich die Regeln fast komplett teilen. Sind wir am Zug, zeigt das Display an, welches Bauteil wir einwerfen müssen. Berühren wir mit diesem mindestens eines unserer bestehenden Teile, drücken wir einmal auf +, danach auf Zugende und schon ist unser Gegner dran.

Schaffen wir es sogar, eine Reihe zu komplettieren, drücken wir zusätzlich dreimal auf die Plustaste und sind erneut am Zug.

Der Marker an der Seite zeigt an, wie viele Reihen schon abgerechnet wurden.

Wer jedoch Lücken baut, wird dafür bestraft und muss statt der Plus- die Minustaste drücken.

Hat ein Spieler keine Bauteile mehr oder wird gezwungen eines einzuwerfen, das oben übersteht, ist das Spiel vorbei und es gewinnt der Spieler, der mehr Punkte hat. Aber was unterscheidet nun die zwei Spielarten? In Art 1 hat ein Spieler je Zug 60 Sekunden Zeit. In Art 2 gibt es keinen Zeitdruck vom Spiel selbst. Wer jedoch weniger Zeit verbraucht, erhält 500 Bonuspunkte.

Da steckt ein psychologischer Effekt dahinter! Du erledigst ständig Aufgaben, du wirst ständig vor ein neues Problem gestellt und löst es so gut es geht. Doch was übrig bleibt, sind nur deine Fehler. Die hässlichen Löcher auf dem Spielfeld. Also bist du stets motiviert, auch noch diese Aufgabe zu lösen!

(Alexei Leonidowitsch Paschitnow)



Christian meint:

Tetris besticht durch sein schnelles Spielprinzip, das keine Fehler verzeiht, wenn man es im direkten Duell spielt. Dabei ist man sich nie so richtig sicher, da einem der Gegner immer wieder Strafreihen vor die Nase setzen kann, die uns immer weiter in Bedrängnis bringen. Das alles fehlt Tetris Duell. Aber fangen wir am Anfang an.

Es werden 3 AA Batterien benötigt.

Die Verarbeitung des Aufbaus ist sehr stabil. Die Klötzchen lassen sich problemlos und gezielt in den Schacht werfen. Jedoch gibt es zwei Dinge, die einen am Spielablauf wirklich auf die Nerven gehen. Zum einen ist das die Lautstärke der Signale, wenn man auf die Tasten drückt. Es gibt leider keinerlei Möglichkeit, diese einzustellen, so dass man immer extrem beschallt wird. Ich weiß immer noch nicht, warum derartiges Spielzeug immer so laut eingestellt wird. Liegt es daran, dass es bei einer Präsentation auf einer Messe den allgemeinen Geräuschpegel übertönen muss? Oder, weil wir alle wissen, dass Kinder unglaublich auf lautes Spielzeug stehen? Nein, das tun sie natürlich nicht, aber dennoch wird daran festgehalten. Warum auch immer?

Wir sind am Zug und haben noch 55 Sekunden Zeit für unser Bauteil.

Auf der anderen Seite ist dann die Punktevergabe über die Tasten. Diese ist im Spielablauf extrem fehleranfällig. Schnell ist mal eine falsche Taste gedrückt, was das Duell natürlich dann ins Stocken bringt und man sich nie sicher sein kann, ob man nun aufgrund der falschen Bedienung gewonnen hat.

Die nächste Partie kann gleich starten.

Dabei wäre das Spiel selbst schon interessant. Denn bei Tetris Duell muss man seine Taktiken aus dem Videospiel überdenken. Die Steine so in den Schacht werfen, dass man dem Gegner möglichst keine Vorlage liefert. Das bringt zumindest ein klein wenig Taktik ins Spiel, dem der Zufall durch den Computer einen gehörigen Strich durch die Rechnung macht. Denn die Steine werden komplett planlos ausgegeben, was dazu führt, dass begehrte Bauteile schon früh im Spiel komplett weg sein können, während der Mitspieler noch über massig davon verfügt und diese dann punkteträchtig einsetzen kann.

Gleich werden zwei Reihen geschlossen. Nun muss blau dann nur noch 7 x die Plustaste drücken (2 x 3 für die Reihen und 1 x für das Berühren eines eigenen Steins) und ist nochmals am Zug.

Alles in allem wäre Tetris Duell ein gutes Spiel, wenn diese dämliche Technik nicht wäre. Sie ist einfach nur laut und fehleranfällig, ohne etwas zum Spielgefühl beizutragen. Richtig druck baut der Timer nie auf, da man immer mehr, als genügend Zeit hat. Man hätte das auch einfach durch eine Punkteleiste und Karten, die die Bauteile festlegen, lösen können und hätte dadurch das weitaus bessere Spiel erschaffen.

Dir hat die Rezension gefallen? Du denkst wir liegen völlig daneben? Lass uns wissen was du denkst.

Tetris Duell von nicht benannt

Eigentlich wäre Tetris Duell ein schönes, taktisches Spiel, das dem alten Prinzip neues Leben einhaucht. Wäre da nur nicht die Technik, die laut und fehleranfällig ist.

  • Erscheint bei Noris
  • Für 2 Spielende und dauert 10 – 20 Minuten
  • Am besten geeignet für Einsteiger

Spielstil – Wertung

Christian:

5/10
Das gefiel uns
  • Taktisch geprägt.
  • Schnell erlernt.
  • Schnell gespielt.
Das nicht so
  • Fehleranfällig im Ablauf.
  • Zu laute Töne.
  • Zeitlimit irrelevant.
Hier bekommt ihr „Tetris Duell“

Spiele-Offensive

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Christian Renkel

Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

So erreicht ihr Christian:

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