SPIELSTIL Rezension

Sunflower Valley – Hobby World – 2019

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Wouter van Strien
erschienen bei Hobby World

Nachdem wir den Winter nun bald hinter uns gelassen haben, dürfte in absehbarer Zeit der Frühling wieder Einzug erhalten. Wir hatten jedoch keine Lust darauf zu warten und haben uns mit „Sunflower Valley“ auf wärmere Temperaturen eingestimmt. Also, schnappt euch eure Lieblingswürfel und begleitet uns auf unserer Fahrt durch das blühende Tal.


Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters.

(Kahlil Gibran)

Jeder Spieler erhält ein Tableau, in das ein Häuschen eingetragen wird. Der Startspieler wirft die sechs Würfel und schon beginnt die Partie. Ist man am Zug wählt man einen Würfel und legt ihn auf ein freies Farbfeld. Das Würfelsymbol muss nun auf dem eigenen Tableau in die passende Farbe eingetragen werden. Soweit so gut und überhaupt nicht schwer. Doch, wer Punkten möchte, sollte wissen, dass er Schafe an Häuser liefern muss, wie man Bahnstrecken anzulegen hat und warum Sonnenblumen nur an Gebirgen stehen sollten.

Ist das Tableau voll wird abgerechnet. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

In dieser Galerie zeigen wir euch ein Beispiel zum Spielablauf:

Wir beginnen die Partie, indem wir unser erstes Häuschen einzeichnen. Dabei gibt die Stadtgrafik auf dem Tableau vor, wo dieses zu setzen ist.
Wir beginnen als Startspieler und werfen alle Würfel.
Von denen suchen wir uns die gebogene Schiene aus und legen sie auf das grüne Feld.
Das Zeichen dürfen wir nun im selben Farbbereich einzeichnen.
Unser Mitspieler wählt auch die gebogene Schiene und legt sie auf blau.
Auch er zeichnet das entsprechende Symbol.
Als nächstes wählen wir das Schaf und legen es auf lila.
Auch dieses zeichnen wir ein.
Als nächstes nimmt unser Gegner ein Haus und legt es auf gelb.
Er zeichnet es und markiert noch zwei Bewohner auf der Leiste.
Es bleibt für uns nur noch orange übrig. Von den restlichen Würfeln, wählen wir die Sonnenblume.
Sollten wir mal kein passendes Farbfeld mehr zur Verfügung haben, müssen wir in einem beliebigen Feld eine Sonnenblume einzeichnen.
Diese zeichnen wir in den orangen Bereich. 
Alle Farbfelder sind nun belegt, die Runde ist vorbei. Der Startspieler wechselt. Diese nimmt wieder alle Würfel und es beginnt von vorn.
Das Spiel endet, sobald alle Felder gefüllt sind. Dann geht es an die Abrechnung. Zuerst müssen wir alle Häuser zählen, die mit Schafen versorgt werden können.
Dabei können Schafe direkt neben einem Haus sein oder über die Eisenbahn an Häuser geliefert werden. Wir kommen hier auf fünf Häuser.
Macht 15 Punkte.
Es bleibt kein Haus, das kein Schaf erhält. Macht null Minuspunkte für uns.
Als nächstes zählen wir die Farbflächen, in denen wir die meisten Sonnenblumen haben. Macht für uns sechs Punkte.
Dann kommt die Anzahl an Sonnenblumen, die neben Gebirgen gezeichnet wurden (sechs). Und eine Mehrheitenwertung im Bereich Einwohner. Wir haben die meisten und erhalten die fünf Punkte.
Zuletzt zählen wir die Häuser, die mit Schienen verbunden sind. Aber, es müssen dazwischen immer mindestens zwei Schienen liegen.
Bei uns sind es vier Stück.
Laut Leiste erhalten wir dafür 15 Punkte.
Macht für uns insgesamt 47 Punkte. Der Spieler mit den meisten gewinnt.

Im Frühling kehrt die Wärme in die Knochen zurück.

(Vergil)

„Sunflower Valley“ wirkt auf den ersten Blick gering kompliziert für ein Roll’n’Write Spiel. Zumindest so lange, bis man Gruppen und Transportwege verinnerlicht hat. Dann geht das Spiel richtig flott von der Hand und weiß auch den ein oder anderen Moment aufzuweisen, in dem man am liebsten in die Tischplatte beißen möchte. Und ja, der wird kommen. Aber nicht, weil das Spiel schlecht wäre, sondern weil man eine Kröte schlucken muss und nun zu entscheiden hat, welche die am wenigsten bittere ist.

Dabei ähneln sich die Partien natürlich. Die Ziele, die es zu erreichen gilt, sind immer gleich und so versucht man einen bewährten Aufbau nachzustellen. Einzig die Würfel und die Mitspieler können einem hier in die Suppe spucken und zwingen umzudenken. Dabei ist es möglich gezielt gegen Gegner zu spielen, was jedoch meistens eher zufällig passiert, da man zu sehr damit beschäftigt ist seine eigenen Ziele zu erfüllen. Dennoch kann man einen gewissen Grad der Befriedigungen nicht unterdrücken, wenn die Mitspieler wieder jammern, weil man das für sie falsche Feld verbaut.

Das Spiel selbst ist vom Ablauf eher locker flockig und ohne Ecken und Kanten. Es ist in kurzer Zeit abgeschlossen, so dass es zu Beginn so wirkt, als ob die Abrechnung in etwa so viel Zeit in Anspruch nimmt, wie die Partie selbst. Die abwischbaren Tableaus sind an sich eine gute Idee, jedoch wird man immer wieder versehentlich mit der Handkante Zeichen verwischen, wenn man nicht aufpasst. Auch zeigen sich bereits erste Spuren auf den Grafiken. Hier und da scheint eine Sonnenblume aus vorhergehenden Partien durch. Nur leicht, aber sichtbar. Ich denke, dass der Stift die Oberfläche des Tableaus angegriffen haben könnte.

„Sunflower Valley“ ist gute, schnelle Unterhaltung. Es bleibt selten bei einer einzelnen Partie, wobei die Abwechslung lediglich darin liegt, wie die Würfel fallen. Entscheidungen sind vorhanden, aber meist eher marginaler Natur. Familienspieler werden zuerst etwas Hilfestellung benötigen, um Regeldetails richtig zu deuten. Aber dennoch bleibt es ein lockerer Spaß, für Spieler, die auch mal über ein eigenes Missgeschick lachen können.

Sunflower Valley

Hobby World


Autor: Wouter van Strien
Dauer: ca. 5 – 10 Minuten je Spieler
Spieler: 2 – 4
Schwierigkeit: Einsteiger

Anmerkungen

Sunflower Valley – Hobby World – 2019 von Wouter van Strien

  • Erscheint bei Hobby World
  • Für 2 – 4 Spielende und dauert ca. 5 – 10 Minuten je Spieler
  • Am besten geeignet für Einsteiger

Spielstil – Wertung

Christian:

7/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

Mehr Informationen zu Affiliate Links und Rezensionsexemplaren findet ihr in unserer Übersicht zur Transparenz und in den Bestimmungen zum Datenschutz.

Portrait-Christian Renkel-quadratisch-2
Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

Danke für deine Meinung