SPIELSTIL Rezension

Safehouse das Würfelspiel

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Marco Teubner
erschienen bei moses. Verlag

Was ist so sicher, wie das Amen in der Kirche? Richtig! Ist ein Spiel erfolgreich, wird früher oder später das zugehörige Karten- oder Würfelspiel auf den Markt kommen. Da das ursprüngliche Safehouse bereits auf Karten basierte, blieb natürlich nur noch ein Weg übrig.

Ob dies der richtige Fluchtpfad ist oder wir uns lieber freiwillig dem Verfolger stellen würden, als jemals wieder einen dieser Würfel anzufassen, erzählen wir euch hier.

Es sind die Phantasten, die die Welt verändern, und nicht die Erbsenzähler.

(Sebastian Fitzek – Der Augensammler)

Safehouse das Würfelspiel ist wieder ein kooperativer Titel. Ziel ist es, dass jeder Spieler rechtzeitig im namensgebenden Gebäude ankommt, bevor einen der gesichtslose Verfolger erreicht. Jeder der Spieler erhält einen Stift und ein eigenes Blatt und schon geht es los.

Ist man am Zug, gilt es erst einmal eine Entscheidung zu treffen. Welche der Würfel will man werfen. Hier gilt es natürlich sich mit seinen Mitspielern abzusprechen, da jeder unterschiedliche Ergebnisse brauchen wird.

Ohoh… unser Verfolger legt einen kurzen Sprint ein.

Das Problem, eine Seite der Würfel zeigt einen Verfolger. Diese muss man zur Seite legen, wodurch die Würfel erst einmal nicht mehr zur Verfügung stellen. Außerdem geht der Verfolger für jedes dieser Ergebnisse einen Schritt. Zusätzlich zu dem, den wir schon abstreichen müssen, wenn wir würfeln.

Für jedes Mal Würfeln und jedes Verfolger Ergebnis vervollständigen wir ein Kreuz auf dem Pfad.

Die restlichen Würfel dienen als Ergebnisse, die wir eintragen. Dabei gilt, dass alle Ergebnisse derselben Farbe addiert werden müssen. Die weißen Würfel dürfen wir dabei einer beliebigen Farbe zuordnen. Die Zahlen tragen wir farblich passend ein. Nur die ersten zwei Zeilen haben dabei eine genaue Vorgabe. In den restlichen Zeilen müssen die Zahlen nach rechts entweder höher oder gleich hoch, wie ihr Vorgänger, sein.

In Zeile 1 müssen drei gleiche Ergebnisse stehen. Ab Zeile 3 wird es variabler.

Haben wir eine Zeile komplett gefüllt, schreiten wir den Pfad weiter voran.

Ein paar Joker erleichtern uns dabei das Leben. Einmal im Spiel dürfen wir alle gewürfelten Verfolger ignorieren oder neu würfeln. Außerdem gibt es, je nach Spielerzahl, die Möglichkeit die Farbe zu ignorieren.

Die oben erwähnten, blockierten Würfel sind übrigens nicht für immer weg. Wir können sie zurückholen, indem wir den Verfolger weiter voranschreiten lassen. Dabei gibt der Spieler mit den meisten offenen Aufträgen vor, wie weit das sein wird.

Wir sind entkommen. Aber der Verfolger war auch eher halbherzig bei der Sache.

Wir gewinnen, sobald alle Spieler das Safehouse erreicht haben. Wird auch nur einer vom Verfolger erwischt, haben wir verloren.

Denn Hoffnung ist nichts anderes als eine Scherbe im Fuß, hatte sie irgendwo einmal gelesen, die ewig schmerzt, bis man sie endlich herauszieht.

(Sebastian Fitzek – Abgeschnitten)



Christian meint:

Ich war ja seinerzeit von Safehouse vollkommen begeistert. Die Stimmung und Atmosphäre, die sich hier an unserem Spieltisch ausbreitete, war einfach klasse. Jeder Schritt wurde heiß diskutiert und, wenn man scheiterte, suchte man die Schuld immer bei sich selbst. Das ist beim Würfelspiel jedoch alles anders.

Und wieder zwei Verfolger.

Ja, mir ist bewusst, dass durch Würfel immer dem Glücks-Element Tür und Tor geöffnet werden. Dies kann auch mal interessant sein, wenn man mit Wahrscheinlichkeiten hantiert. Oder in einem kompetitiven Spiel alle von schlechten Ergebnissen betroffen sind und man nun entscheiden muss, wie man am besten damit umgeht. In einem kooperativen Titel fühlt es sich jedoch deplatziert an.

Denn, so werden Sieg oder Niederlage nicht maßgeblich von einem selbst beeinflusst, sondern von den Würfeln. Und auch hier bei Safehouse ist es so. Nicht die eigenen Entscheidungen sorgen vorwiegend dafür, ob ihr fliehen könnt, sondern wie häufig ihr den Verfolger würfelt. Das nimmt für mich dann auch einen Großteil der Spannung aus dem Spiel heraus. Denn es reduziert dadurch mein Tun und meine Erfolge. Das ist auch der Hauptgrund, warum dann keine so richtige Spannung aufkommen möchte.

Für diese Partie bleibt nur noch die Möglichkeit einmal die gewürfelten Verfolger zu ignorieren.

Haben wir es also gehasst Safehouse das Würfelspiel zu spielen? Nein, natürlich nicht. Wir haben gerne Partie um Partie absolviert. Hat man erst einmal akzeptiert, was man spielt, kann man mit Safehouse das Würfelspiel auch eine gute Zeit haben. Aber richtig befriedigend ist das Erlebnis dennoch nicht. Und während man sich in Safehouse so richtig gehetzt fühlt, verschwindet das Thema hier größtenteils im Hintergrund. Trotz der dunklen Optik und dem aufgedruckten Namen Fitzek.

Dir hat die Rezension gefallen? Du denkst wir liegen völlig daneben? Lass uns wissen was du denkst.

Safehouse das Würfelspiel von Marco Teubner

Ein nettes Spiel für zwischendurch, das jedoch zu glücksbasiert ist, um richtig spannend zu sein.

Spielstil – Wertung

Christian:

6/10
Das gefiel uns
  • Einfaches Spielprinzip.
  • Jeder kann mitmachen.
  • Kooperativer Ansatz …
Das nicht so
  • … der jedoch im hohen Glücksfaktor untergeht.
  • Eigene Entscheidungen sind eher irrelevant.
Hier bekommt ihr „Safehouse das Würfelspiel“

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Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Christian Renkel

Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

So erreicht ihr Christian:

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