SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Richard Garfield
erschienen bei Amigo-Spiele
Die Würfelhelden brauchen unsere Unterstützung. Denn einige Fieslinge befinden sich in den Landen und müssen geschnappt werden, bevor sie noch mehr Unheil anrichten. Doch wir machen das nicht nur, weil wir gutmütig sind. Denn wir lassen uns in barer Münze bezahlen. Schließlich können auch wir Helden nicht von der Hand im Mund leben.
Würfelhelden ist ein einfaches Familienspiel, welches uns direkt in den Wettkampf mit unseren Mitspielenden steckt. Durch geschicktes Würfeln sollen wir uns gegenseitig überbieten, um die lukrativste Beute zu erhalten. Ob in diesem Brettspiel der Spielspaß steckt, der uns versprochen wird, könnt ihr bei uns erfahren.
(Berthold Brecht)
Das Spielprinzip von Würfelhelden ist ganz einfach. Wir dürfen die uns zur Verfügung stehenden Würfel bis zu dreimal werfen. Danach zählen Sie. Hier gibt es vier verschiedene Möglichkeiten.
Mit einem gelben oder roten Würfel als Ergebnis erhalten wir einen gleichfarbigen Würfel hinzu. Zeigt einer dieser Würfel ein X verlieren wir diesen Würfel wieder.
Mit Schwertern gehen wir auf die Jagd nach dem aktuellen Kopfgeld. Dabei benötigen wir immer mindestens ein Schwert mehr, als der Mitspielende, der aktuell die Jagd anführt. Kommen wir wieder an den Zug und sind immer noch der Führende, erhalten wir den aktuellen Steckbrief.
Als letztes Ergebnis gibt es die Münze. Jede Münze gibt uns eine davon. Haben wir jedoch kein einziges Schwert geworfen, wird der Betrag verdoppelt.
So geht es Reihum weiter, bis alle Steckbriefe verteilt sind. Danach zählen alle das erbeutete Geld in Form von Münzen oder Steckbriefen. Wer das meiste hat, gewinnt das Brettspiel.
Die komplette Spielregel zu Würfelhelden findet ihr hier. (externer Link)
(Simone de Beauvior)
Bevor hier ein falsches Bild von mir entsteht, muss ich erst einmal eines sagen. Ich mag einfache Spiele. Diese müssen bei mir lediglich eine Hürde nehmen, dann bin ich schon zufrieden. Sie müssen mich emotional packen. Sei es durch einen Take-That Mechanismus, wie in 6 nimmt oder Push-your-Luck wie in Dead Mans Draw. Ich brauche vor allem eines. Ein spannungsgeladenes Spielgeschehen, bei dem ich grandios scheitern und mich dem Spott meiner Mitspielenden aussetzen kann. Würfelhelden versucht es zwar, aber scheitert dabei leider.
Dabei hatte es eigentlich alle nötigen Grundzutaten. Es sieht schön aus und sollte durch das zentrale Element – dem Überbieten mit Schwertern – eigentlich auch ein gewisses Zockergen ansprechen. In der Realität ist es jedoch so, dass ich hier keinerlei Gefühlsregungen habe. Oftmals sehe ich bereits vor dem Wurf, dass ich, egal was ich riskiere, das aktuelle Gebot nicht schaffen kann. Klar kann man dem entgegensteuern, indem man weitere Würfel sammelt, aber das fängt das Spielgeschehen leider nicht auf. Zu wenig Emotionen sind im Spiel. Und das bricht Würfelhelden dann für mich das Genick.
Mechanisch ist das Spiel dabei recht solide. Würfelhelden funktioniert theoretisch gesehen. Hier greife ich obiges Bildnis einfach nochmals auf. Im Endeffekt ist Würfelhelden ein Gericht, das passende Zutaten mitbringt, dem aber die nötige Würze fehlt. So füllt es den Magen, jedoch fehlt ihm einfach das Gewisse etwas, um dann auch nachhaltig zu sättigen. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.
So nett Würfelhelden auch daherkommen mag. Ich werde keine weitere Partie spielen. Da greife ich lieber zu anderen einfachen Brettspielen, die mich emotional voll zu packen wissen.
Würfelhelden von Richard Garfield
Es gibt wirklich tolle einfache Spiele. Leider gehört Würfelhelden nicht dazu. Zu wenig Spannung und keinerlei Emotion treffen auf ein sehr einfaches Spiel.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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Christian
Danke für den Einblick ins Spiel. Ich bin immer wieder auf der Suche für Spiele mit meiner Enkelin. Jetzt weis ich, dass es dieses nicht sein wird.
Grüße
Christian