SPIELSTIL Rezension

Dead Man’s Draw – Heidelberger Spieleverlag 2015

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Spiel entwickelt von C. Bray, D. Paxton, L. Li
erschienen bei Heidelberger Spieleverlag

Aye Landratten aufgepasst. Begleitet uns auf ein Abenteuer voller Schätze, Kanonen und Meerjungfrauen! Und bevor demnächst die Neuauflage von Korsaren der Karibik erscheint wenden wir uns dem schnellen „Push-your-Luck“ Kartenspiel Dead Man’s Draw zu. Mit dem Spiel selbst hatte ich den ersten Kontakt, als ich mir die zugehörige App heruntergeladen habe. Ich hatte es immer und immer wieder gespielt. Und geflucht. Da war ich dann schon mal einem Piraten nahe. Fehlten nur noch die Augenklappe und der Rum.

Ich hatte das Spiel irgendwann gelöscht und traf dann auf der Spielwiesn 2015 wieder auf Dead Man’s Draw. Es stand da unscheinbar im Regal und grinste mich an. Naja, dachte ich mir, es war auf dem Handy ja ganz nett und meiner Frau dürfte es auch gefallen.  Also wurde es gekauft. Später dann… Aber ich glaube das lest ihr besser weiter unten im Fazit…

 

 

Bebilderte Beispielszüge findet ihr in dieser Galerie:

 


1/30

Das Spiel ist sehr schnell aufgebaut. Es werden ein „Versenkt“ Stapel und ein Nachzugsstapel gebildet.

2/30

Wir decken die erste Karte auf.

3/30

Die Landkarte befähigt einen den Versenkt-Stapel zu mischen und drei Karten davon aufzudecken. Eine der Karten darf man sich aussuchen und ausspielen.

4/30

Wir wählen die Schatztruhe, die allein leider noch nichts wert ist, aber hoffen wir einfach mal, dass wir noch den Schlüssel aufdecken.

5/30

Wir machen weiter und decken die nächste Karte vom Stapel auf. Es ist der Haken. Bei diesem muss man eine der Karten der eigenen Auslage ausspielen. Wir haben aber dort aktuell keine.

6/30

Da wir mutige Piraten sind decken wir noch eine weitere Karte auf. Es ist die Kristallkugel.

7/30

Diese befähigt uns die oberste Karte des Nachziehstapels anzusehen. Dort befindet sich der Krake.

8/30

Da uns dieser zwingen würde 2 weitere Karten auszuspielen beenden wir unseren Zug lieber und packen alle Karten in unsere Auslage. Insgesamt befinden sich dort aktuell 15 Punkte.

9/30

Unser Gegner muss dann den ungeliebten Kraken aufdecken. Hilft nichts, er muss also noch zwei weitere Karten ausspielen.

10/30

Er zieht also die nächste vom Stapel und deckt einen weiteren Kraken aus. Blödes Pech. Sobald man nämlich 2 gleiche Karten ausgespielt hat versenkt man die komplette Beute und der Zug endet.

11/30

Also, ab auf den Versenkt Stapel damit.

12/30

Zweite Runde für uns. Wir beginnen wieder damit eine Karte vom Nachziehstapel aufzudecken. Es ist die Kanone. Mit dieser könnten wir eine Karte aus der Auslage des Gegners versenken. Da dieser jedoch keine Karte hat passiert einfach nichts.

13/30

Wir decken also weiter Karten auf. Die zweite ist die Truhe, zu der uns erneut der Schlüssel fehlt. Die dritte der Haken.

14/30

Wie oben gesagt spielen wir eine Karte aus unserer Auslage. Wir entscheiden uns für die Landkarte.

15/30

 Erneut wird der Versenkt Stapel gemischt und 3 Karten davon aufgedeckt.

16/30

Was blitzt denn dort hervor? Ein Schlüssel? Den schnappen wir uns natürlich gleich und spielen ihn aus.

17/30

Bevor wir alles versenken beenden wir den Zug. Nun haben wir Schlüssel und Truhe ausgespielt. Hierfür bekommen wir je ausgespielte Karte noch eine zusätzlich vom Versenkt-Stapel.

18/30

Alles wird in unsere Ablage sortiert. Dabei werden gleiche Karten gruppiert und ihrer Größe nach sortiert. Die Karte mit dem höchsten Wert liegt immer oben. Nun haben wir 32 Punkte (es zählen nur die Karten, die oben auf liegen)

19/30

Diesmal hat unser Gegner etwas mehr Glück. Trotz dem Kraken zu Beginn kann er sich insgesamt 20 Punkte sichern.

20/30

Wir beginnen die Runde 3. Wir decken wieder eine Karte vom Nachzugstapel auf. Eine Meerjungfrau. Die gibt einfach viele Punkte. Mehr kann sie nicht.

21/30

Wir ziehen wieder und decken die Landkarte auf. Erneut mischen wir den Versenkt Stapel und decken 3 Karten auf.

22/30

Wir schnappen uns den Säbel. Mit diesem dürfen wir dem Gegner eine Karte aus seiner Auslage klauen.

23/30

Wir nehmen den Haken.

24/30

Und spielen einen Anker aus unserer Auslage aus. Decken wir nun eine Karte aus, die bereits ausliegt, wodurch unsere Karten versenkt werden würden, werden die Karten links vom Anker gerettet.

25/30

In Sicherheit wiegend decken wir doch noch eine weitere Karte auf. Ein weiterer Haken.

26/30

Also werden der Anker und der Haken versenkt.

27/30

Der Rest der gespielten Karten landet in unserer Auslage.

28/30

Nun sehen wir uns noch einen Zug unseres Gegners an. Er zieht einzelne Karten und führt sie aus. Nach dem Anker kommt der Säbel.

29/30

Und versenkt uns mit dieser unsere Kristallkugel.

Das Spiel geht nun so lange weiter, bis der Nachzugstapel komplett aufgebraucht ist. Zum Schluss hat natürlich derjenige mit den meisten Punkten gewonnen.

30/30

Wer am Zug ist wirft beide Würfel. Bei Bedarf kann man dies mit einem oder beiden Würfel einmalig wiederholen. Das neue Ergebnis zählt.Hat man 2 Zahlen sucht man sich eine von beiden aus und markiert diese Zahl auf dem Spielplan.


Fazit

Ich kann es genau sehen. Der eine oder andere verdreht gerade die Augen. Was für ein simples Spiel, das aus reinem Glück besteht. Aber anstatt euch nun zu sagen, dass ihr vollkommen falsch liegt, bestätige ich euch lieber. Ja, es ist ein einfaches Spiel und ja, es steckt voller Glück. Beginnen wir mal mit dem simpel-Vorwurf. Dead Man’s Draw ist meines Wissens das einzige Spiel, das man wirklich während dem Spielen Schritt für Schritt erklären kann. Man beginnt nur mit, der mit den meisten Punkten gewinnt. Deckt man zwei gleiche Karten auf verliert man die kompletten ausgespielten Karten. Und schon geht es los. Klar gibt es einige Sonderkarten, deren Bedeutung man lernen muss. Aber das funktioniert wirklich alles am besten Schritt für Schritt. Und so ist das erste Spiel inkl. Erklärung auch nach maximal 20 Minuten vorbei. Und ich habe bisher noch keine Runde erlebt, in der es danach nicht hieß: „Okay, nochmal!“

Kommen wir zum Glück. Ja, das ist massig vorhanden. Es kann vorkommen, dass ein Spieler einfach nur davonzieht. Genauso gut kann es aber auch sein, dass man diesen innerhalb von zwei Zügen überholt. Und der Nervenkitzel, wenn man einfach noch eine Karte aufdecken muss, um aufzuholen, aber bereits 5 Karten ausgespielt liegen hat. Die Chance, dass man die Beute versenkt ist dabei schon relativ hoch. Aber man macht es trotzdem und es klappt. Oder man deckt auf und bekommt den Kraken, was den Gegner natürlich zu Spott und Hohn anregt. Es sind genau diese Momente, die man immer und immer wieder haben wird. Nicht unbedingt mit jedem Zug, aber spätestens mit jedem dritten. Also fast im 3 – 5 Minuten Takt. Natürlich muss man das Spiel hierbei ernst nehmen oder eben nicht zu ernst. Man muss sich einfach hineinsteigern. Den Gegner beschimpfen, wenn dieser erfolgreich ist. Ihn auslachen, wenn es mal nicht klappt. Und auch nichts dagegen haben, wenn es einem genauso ergeht. Dann entfalten Dead Man’s Draw sein komplettes Potential. Und schon ist man im Sog des „Nur noch eine Runde“.

Aber es gibt nicht nur Sonnenseiten. Ein paar Schatten haben wir dann schon. Neben der oben erwähnten normalen Partie gibt es Piraten mit Sonderfertigkeiten, die man zu Beginn verteilen darf. Diese sind jedoch so unausgeglichen, dass wir inzwischen einfach lieber ohne Spielen. Beispiel gefällig? Es gibt einen Pirat, der Meerjungfrauen sofort in seine eigene Auslage legen kann, sobald er sie aufdeckt. Das ist ganz nett. Man wird dadurch nur wenige Punkte einheimsen, aber zumindest werden Meerjungfrauen einem die Beute nie versenken. Im Gegenzug dazu hätten wir den Piraten, der jegliche Beute aufsammelt, die ein zuvor ausgewählter Gegenspieler versenkt. Da ist leider ein meilenweiter Unterschied dazwischen.

Gleichfalls ist Dead Man’s Draw für mich das perfekte 2 Personenspiel. Man ist oft genug an der Reihe und es geht sehr flott von der Hand. Zu viert hatten wir bisher immer das Problem, dass man gefühlt zu selten dran kommt um Punkte zu sammeln. Man wartet die meiste Zeit einfach, was die anderen tun. Das ist jetzt nicht zu negativ. Aber ich wollte euch nur gleich darauf vorbereiten.

Als letztes beleuchten wir noch die letzten Sonderkarten. Mit diesen werden neue Ziele formuliert, zu denen das Spiel endet. So gibt es zum Beispiel das Ziel zuerst eine bestimmte Punktzahl zu erreichen. Wer das schafft beendet das Spiel sofort als Sieger. Das macht das Rennen noch spannender.

Lange Rede kurzer Sinn. Es bleibt dabei. Dead Man’s Draw ist natürlich kein extremer Überflieger aus dem komplexen Strategiebereich. Aber es ist ein sehr gutes Spiel, das vor allem zu zweit sein komplettes Potential entfalten kann. Und jetzt besorgt euch einen Hut, einen Papagei und ein Holzbein, damit ihr eure Gegner endlich auf die Planke schicken könnt. Arrrrrrr…

Dead Man’s Draw

Heidelberger Spieleverlag 2015


Autor: n/a
Dauer: ca. 20 Minuten
Spieler: 2-4
Schwierigkeit: Einfach

Anmerkungen

Dead Man’s Draw – Heidelberger Spieleverlag 2015 von C. Bray, D. Paxton, L. Li

Spielstil – Wertung

Christian:

9/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar selbst gekauft.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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