Robo Chaos - Rezension - Cover

SPIELSTIL Rezension

Robo Chaos

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Nikki Valens
erschienen bei Asmodee, Plaid Hat Games

- 30.Sep.2022

Roboter müssen programmiert werden. Insbesondere solche, die in der Wohnung staubsaugen sollen oder – Flaggen abfahren. In Robo Chaos ist dieses Programmieren die Aufgabe der Spieler. Natürlich ist der Name Programm(!) und deshalb ist es auch nicht so einfach den Roboter da hin zu bekommen, wohin man ihn haben möchte.

Es handelt sich hierbei jedoch nicht um die Übersetzung von Quirky Circuits, sondern um die der Standalone Erweiterung „Penny & Gizmo’s Snow Day“. Warum nicht das Grundspiel übersetzt wird, ist mir leider nicht bekannt. Trotzdem haben wir uns das einmal angesehen.

Das gesamte Material, das in Robo Chaos enthalten ist.

Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Aufgabe zu erledigen, und eine davon in einer Katastrophe endet oder sonstwie unerwünschte Konsequenzen nach sich zieht, dann wird es jemand genau so machen

(Murphy’s Gesetz)

In Robo Chaos steuern die Spieler zusammen einen Roboter. Ja, zusammen einen einzigen. Je nach Mission steuern wir entweder Gizmo, den Staubsaugerroboter mit Katze oder Penny, den Pinguinbot. Mit beiden müssen wir bestimmte Punkte abfahren und zurück zum Start. Klingt zunächst einfach, aber natürlich wäre es kein gutes Spiel, wenn wir einfach alles besprechen könnten. Aber nein, jeder hat Karten auf der Hand über die man nicht sprechen darf. Genausowenig darf man darüber sprechen, was man machen möchte oder was jemand anderes tun soll. Die einzigen Hinweise was jemand auf der Hand hat oder gespielt hat, sind die Kartenrückseiten. Diese zeigen an, ob man gerade fährt oder den Roboter dreht, aber natürlich nicht, wie weit oder in welche Richtung. Nun müssen alle zusammen ein Programm auslegen. Aber natürlich verdeckt.  Damit auch ordentlich Chaos entsteht und nicht einfach derjenige mit der besten Kartenhand alles alleine macht, muss jeder mindestens eine Karte spielen und insgesamt müssen insgesamt fünf Karten mindestens in die Programmreihe gespielt werden, bevor man dieses ablaufen kann.

Penni möchte ein paar Flaggen abfahren.

Sobald niemand mehr Karten spielen möchte, denkt man nach und nach die Karten auf und fährt das Programm ab. Hier kann nicht mehr eingegriffen werden. Dann macht der Roboter was programmiert wurde. Ob man das möchte oder nicht.

Die Bewegungskarten

Nach dem das Programm abgefahren wurde und man noch nicht gewonnen hat, wird der Ladezustand der Batterie des Roboters um einen Schritt gesenkt. Ist er nicht leer, geht es mit einer neuen Runde weiter. Ist die Batterie leer, verliert man.

Eine ausgelegte Programmreihe mit Chaoskarte. Die Rückseite der Karten sind die einzigen Hinweise die Spieler über die Karten bekommen können.

In späteren Missionen kommen dann noch verschiedene Hindernisse und die Chaoskarten hinzu. Diese Chaoskarten geben keinen Hinweis, was der Roboter macht und müssen immer als erstes gespielt werden, wenn man sie auf der Hand hat.

Die Batterie darf nicht leer werden, bevor die Arbeit erledigt ist!

Handbuch… öffne Dich! Handbuch… Instruktionen freigeben! Handbuch… (schüttel, schüttel)?

(Wall-E)

Dirk meint:

Ich habe Robo Chaos damals in der Überzeugung gekauft, es wäre die Übersetzung von Quirky Circuits. Daher war ich dann doch etwas enttäuscht, als ich feststellen musste, dass es sich doch nur um eine Standalone-Erweiterung handelt.

Jetzt aber vorsichtig.

Nichtsdestotrotz wurde es natürlich ausprobiert und es hat uns ganz schön überzeugt. Robo Chaos ist dank des Szenariobuches schnell aufgebaut (Pranken des Löwen lässt grüßen). Das Chaos, das am Tisch entsteht, wenn jemand einen anderen Plan hat, als die drei anderen Spieler, ist einfach herrlich. Stößt der Bot dabei noch einen Blumentopf runter, gibt es zusätzlich Aufregung, weil man diesen dann auch wieder aufsaugen muss.

Die Chaoskarten sind leider ein wenig zu berechenbar, zerstören aber trotzdem noch oft genug den Zug, den man eigentlich gerne spielen würde. Lachen und Verzweiflung sind nicht selten in den einzelnen Spielen und oft genug sitzt man sich gegenüber und fordert jemanden anderen auf doch bitte zuerst zu spielen. Als besonders schön ist aufgefallen, dass durch die Kommunikationsbeschränkung nicht wirklich ein Alphaspielerproblem auftritt, aber sich auch kein Spieler einfach enthalten kann, da jeder eine Karte spielen muss.

Ups!

Ich kann jedoch sehen, dass das Spiel sich auf Dauer abspielt. Spätestens nachdem man die 10 Szenarien gespielt hat, ist einfach die Luft raus. Dafür fehlt einfach die Abwechslung bei nur zwei Charakteren. Ich kann mir vorstellen, Robo Chaos in näherer Zukunft auswandern zu sehen. Genauso gut kann ich mir aber auch vorstellen, das Grundspiel ausfindig zu machen und das auch zu spielen. Zu sehr habe ich jetzt Lust bekommen, noch mehr Roboter auszuprobieren.

Dir hat die Rezension gefallen? Du denkst wir liegen völlig daneben? Lass uns wissen was du denkst.

Robo Chaos von Nikki Valens

Robo Chaos - Rezension - Cover

Ein herrlich chaotisches Spiel voller Emotionen, dem aber nach seinen 10 Szenarien die Luft ausgehen kann.

Spielstil – Wertung

Dirk:

7/10
Das gefiel uns
  • Einfache Regeln, die langsam eingeführt werden
  • Jeder muss mitmachen
  • Alpha-Problem wird vermieden
Das nicht so
  • Etwas flach
  • Die Chaoskarten könnten chaotischer sein
Hier bekommt ihr „Robo Chaos“

Buecher.de

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar selbst gekauft.

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Dirk Schlösser

Dirk ist Rollen- und Brettspieler mit einem Hang zu Solos. Interaktive Titel (kooperativ oder richtig hart gegeneinander) haben bei ihm einen deutlich besseren Stand als Hardcore Euros mit hohem Multiplayer Solitär Anteil.

So erreicht ihr Dirk:

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