SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 3 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Ben Pinchback, Matt Riddle
erschienen bei Lookout Games
Vor einiger Zeit hatte ich etwas Absurdes gelesen. Was ist, wenn das Vogelzwitschern am frühen Morgen nur daher rührt, dass sich alle lauthals beschweren, dass die Nacht schon wieder vorbei ist. Ich weiß, ich bin bei so etwas ein einfacher Geist, aber der Gedanke hatte bei mir schon für eine gewisse Belustigung gesorgt.
Zum Glück können wir in Piepmatz dafür sorgen, dass die gefiederten Freunde besser drauf sind. Aber haben auch wir unsere Freude daran oder wünschen wir uns den nächsten Hähnchen-Grillwagen her?
(Karl Ferdinand Gutzkow)
Sind wir in Piepmatz am Zug, legen wir eine unserer Handkarten an eine der Futterreihen an. Ist die Summe der wartenden Vögel höher, als die des gerade essenden, erhalten wir eine Futterkarte und den eben verscheuchten Vogel. Danach wird erneut geprüft, wodurch sich schöne Kettenreaktionen auslösen lassen.
Lösen wir keinen Wechsel aus, dürfen wir als Belohnung einen Vogel von unserer Hand in unsere Auslage legen. So schreitet das Spiel immer weiter voran. Dabei sollte man jedoch aufpassen, dass man keinen Störenfried abbekommt. Denn das Eichhörnchen bedient sich an unseren gesammelten Vorräten und die Krähe verscheucht einen unserer Vögel.
Das Spiel endet, wenn keine Karte mehr vom Futterstapel gezogen werden kann. Dann wird in verschiedenen Kategorien gewertet. Vogelpaare spielen dabei genauso eine Rolle, wie Mehrheiten und natürlich das gesammelte Futter. Der mit den meisten Punkten gewinnt.
(Joseph Brodsky)
Piepmatz ist ein einfaches Kartenspiel, welches erst nach dem zweiten Mal spielen anfing zu gefallen. Dann, wenn man den Ablauf weit genug verinnerlicht hat, um gezielt spielen zu können. Denn, das Spiel ist rein mathematisch. Oder wird es zumindest, sobald mehrere Vögel in der Wartelinie stehen und man dadurch richtig schöne Kombos auslösen kann.
Dabei hat das Spiel auch gefühlt mindestens genauso viel Verwaltungsaufwand, wie Spielzeit. Denn das Futter möchte immer nachgeschoben und die Plätze der Vögel aktualisiert werden. Das, gepaart mit Mikro-Entscheidungen, sorgt dafür, dass sich das wunderschöne Spiel mechanischer anfühlt, als es eigentlich sollte.
Aber es ist einfach toll anzusehen, wie die Auslage vor einem wächst. Die Zeichnungen sind allesamt sehr hübsch, was einen, neben den möglichen Punkten, auch durch die Optik Freude bereitet. So wäre das Spiel ein Familienspiel, welches, wie die Faust aufs Auge passt, wenn es etwas mehr Interaktionsmöglichkeiten bieten würde. Denn mitunter spielt es sich schon eher solitär, so dass man streckenweise auch einfach dazu verleitet wird, schweigend beisammen zu sitzen.
Was bleibt, ist ein schönes Spiel mit eingänglichem Spielprinzip, das mir persönlich gefallen hat. Jedoch kann ich es nicht jedem vorbehaltlos empfehlen, da es dann doch eher einem leichten, aber solitären Mathe-Rätsel gleicht, als einer wundervoll singenden Vorgelschar.
Piepmatz von Ben Pinchback, Matt Riddle
Ein schön verpacktes kleines Matherätsel, welches gerne etwas mehr Interaktion haben dürfte.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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