SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 3 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Christian Fiore, Knut Happel
erschienen bei Huch!
Wenn ich eines kann, dann essen. Formvollendet genieße ich, dass es eine wahre Freude ist. Mein Glück (oder auch Pech, je nachdem, wie man es sieht) ist, dass ich auch sehr gerne koche. Nicht auf Sterne Niveau, aber dennoch auch zeitintensiv, ohne mich zu beschweren. Das hat für mich etwas ausgleichendes meditatives. Außerdem wird man im besten Fall noch gelobt, was will man mehr?
Dabei kommt erstaunlich selten Mexikanisches Essen auf den Tisch. Warum ist mir spätestens nach Fiesta Mexicana ein Rätsel, wo sich ein Haufen leckerer Gerichte die Hand reichen. Aber das wird geändert. Der Beschluss ist fest gefasst. Und genau heute werde ich die Lücke schließen, indem ich das Rezept aus der Spielanleitung heute Abend kochen werde.
(William Shakespeare)
Jeder Spieler versucht in Fiesta Mexicana seinen Tisch mit möglichst vielen punkteträchtigen Gerichten zu füllen. Hierfür wird Runde um Runde eine neue Karte unter den Spielern versteigert. Das Besondere, wir haben kein Geld oder sonstige Rohstoffe, mit denen wir ein Gebot abgeben. Auf den Spielertableaus sind Zahlen von 1 – 16 aufgedruckt. Dabei bestimmt das Gebot auch gleich, auf welches Feld die Karte gelegt werden muss.
Was passiert aber mit den Spielern, die die Auktion nicht gewonnen haben? Diese drehen ihr Spielfeld um 90° im Uhrzeigersinn. Dadurch ändern sich die zur Verfügung stehenden Zahlen für die Auktionsphase.
Ziel ist es nun, Punkte zu erhalten. Diese bekommt man durch erhaltene Gerichte, vervollständigte Saucen und erfüllte Auftragskarten. Abzüge gibt es für unpassende Soßen. Das Spiel ist vorbei, wenn ein Spieler seinen Tisch komplett gefüllt hat. Wer dann die meisten Punkte hat, gewinnt.
Die komplette Spielregel zu Fiesta Mexicana findet ihr hier. (externer Link)
(Joseph Joubert)
Fiesta Mexicana ist ein buntes Legespiel mit Aufforderungscharakter. Die Auktionen sind natürlich das Kernelement des Titels und kommen mit ihrer Art nicht nur frisch und neu, sondern auch recht ungewöhnlich daher. Dabei stellt sich mir bis heute die Frage, ob man ein Aufzählen von Feldern, auf die man das Plättchen legen wollen würde, denn tatsächlich Auktion nennen darf.
Und es ist auch dieser Mechanismus, der gleichzeitig fordert und ratlos zurücklässt. Denn er nimmt einer Auktion jegliche Bluff und fast alle Ärger Möglichkeiten. Es macht kaum Sinn, Zahlen zu bieten, auf denen ich das Plättchen nicht haben möchte. Da wäre es vielleicht besser gewesen, die Ablagen doch als erweitertes Geld zu sehen, sodass das Plättchen auf ein Feld gelegt wird, das mindestens dem Gebot entspricht. Das macht flexibler und gibt den Mitspielern weniger Informationen, was ich tatsächlich bereit bin auszugeben.
Aber das ist der einzige Punkt, den ich als störend (aber irgendwie gleichzeitig auch herausfordern) ansehe. Der Rest ist gut gelungen und unterhaltend. Klar hat man die Elemente schon in anderen Spielen gesehen, aber mit dem neuartigen Auktionsmechanismus und dem vielen leckeren Essen bietet das Spiel auch genügend eigenständiges, wenn auch teilweise etwas fremdartig. Unterhaltsam, bunt und manchmal leicht frustrierend bietet Fiesta Mexicana dennoch eine gute gemeinsame Zeit. Hossa!
Fiesta Mexicana von Christian Fiore, Knut Happel
Ein etwas unflexibles Auktionsspiel, dessen neuartiges System gleichermaßen fordert, wie ärgert.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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