SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Malte Kischkel, Moritz Schuster
erschienen bei Kobold Spieleverlag
Brettspieler haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Menschen. Während nämlich viele gedanklich in die Ferne streifen und dadurch ihrer Sehnsucht nach Urlaub, Strand und Entspannung immer weiter Futter geben, können wir es uns leicht machen. Wir werfen einen Blick ins Regal und entscheiden, wohin die Reise geht.
Dream Cruise ist nicht das erste Brettspiel, das den Urlaub als Kernthema aufgenommen hat. Doch wie viel Urlaubsfeeling steckt tatsächlich in der Schachtel? Und kann es auch spielerisch überzeugen?
(Sir Yehudi Menuhin)
Das große Ziel in Dream Cruise ist, unsere Gäste zufriedenzustellen. Aufgeteilt auf drei Kabinen versammeln sich allerhand Grüppchen, deren unterschiedlichen Bedürfnissen wir gerecht werden müssen. Dabei legen wir nicht nur eine hübsche Reiseroute fest, sondern planen auf diesen auch Landgänge sowie einmalige Events. Zusätzlich bieten Schiffsausbauten noch die Möglichkeit, uns weiter zu spezialisieren.
Sind alle Planungen abgeschlossen, verteilen wir die Gäste auf die einzelnen Erlebnisse. Dabei ist wichtig, dass wir ihre Bedürfnisse beachten. Manch einer will eben einen Sporturlaub voller Kultur und Sightseeing, während andere lieber Entspannung suchen. Wichtig, wir müssen alle Meeple verteilen und dürfen die Gruppen nicht zweimal auf dasselbe Erlebnis stellen. Haben wir eine Gruppe komplett beglückt, sammeln wir sie in unserem Punktestapel und erhalten nächste Runde Ersatz.
Ist der Gästestapel aufgebraucht, ist die letzte Runde angebrochen. Am Ende zählen dann Punkte für die gesammelten Gäste zu denen für unsere geplante Route. Wer die meisten hat, gewinnt.
Die komplette Spielregel zu Dream Cruise findet ihr hier. (externer Link)
(Uschi Glas)
Dream Cruise ist ein eher einfaches, geradliniges Familienspiel, das einem wenige Steine in den Weg legt. Zumindest dann, wenn man sich nicht zu früh mit seinen zu erledigenden Aufgaben übernimmt. Das schwierigste in unserer Runde war jedoch das Vermitteln der Regeln an die Zielgruppe. Wobei die Regeln im Kern auch nicht allzu schwer sind, jedoch hingen bei jedem Versuch immense Fragezeichen über den Köpfen meiner Mitspieler. Ob das nun an meiner Qualität des Erklärens liegt oder eben dem Problem, die Rädchen in die richtige Reihenfolge zu bringen, weiß ich jedoch nicht so genau. Aber das war nur ein anfängliches Problem, denn nach kurzer Eingewöhnungszeit flutschte das Spiel immer schön.
Dabei muss man sich eines gewiss sein. Dream Cruise ist ein gute Laune Spiel und möchte genau diese verbreiten. Man bekommt keine allzu großen Hindernisse in den Weg gestellt, die es durch exzessive Planung zu bewältigen gilt. Nein, es geht eigentlich immer vorwärts und während man sich zuerst wundert, warum das Spiel so kurz ist, wird es einem bewusst, wenn man einfach mal eine Runde anhängt. Nach Runde 4 – 5 ist das Puzzle einfach gelöst. Hier würde man nur noch Zug für Zug alle drei Kabinen erfüllen.
Stellt sich nur die Frage nach dem Anspruch, den man an ein Spiel richtet. Sucht man die geistige Herausforderung, wird man mit Dream Cruise keinen Spaß haben. Dafür spielt es sich dann doch zu geradlinig und selbstständig. Will man eine gute Zeit in der Familie erleben, wird man diese haben. Eben weil keiner so richtig abgeschlagen im Hinterfeld landen wird und selbst Kinder, wenn sie das Offensichtliche erkannt haben, um den Sieg mitspielen können.
Ich selbst finde Dream Cruise ok. Es ist schön gestaltet und lädt dazu ein, die anderen über seine persönliche Traumroute aufzuklären. Gleichzeitig wünsche ich mir jedoch eine Erweiterung, die etwas mehr Planung in das Ganze bringt und dadurch das Spiel gerne etwas verlängert. Denn die guten Ansätze sind vorhanden, nur fehlt mir auf Dauer einfach der Anspruch.
Dream Cruise von Malte Kischkel, Moritz Schuster
Ein schönes gute Laune Spiel für den gepflegten Familien-Nachmittag. Auf Dauer hätte es jedoch gerne etwas mehr Planung beinhalten dürfen.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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