SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Chihiro Mori, Matthew Dunstan, Phil Walker-Harding
erschienen bei Kosmos
Die ersten beiden Adventure Games „das Verlies“ und „die Monochrome AG“ hatten sich direkt in mein Herz gespielt. Als Kind der 80er begann meine Computerspielkarriere vorwiegend im Bereich der Adventures. Ich habe damals geknobelt, mit allerhand komischen Gestalten geplaudert und immer wieder alle gefundenen Gegenstände kombiniert. Meistens, um früher oder später in der Lösung nachzusehen. Dass dieses letzte Detail unfreiwillig in der „Vulkaninsel“ auftauchte, war aber wohl so nicht beabsichtigt.
Zuerst war ich noch froh etwas gewartet zu haben. Denn vor kurzem wurde eine erste Fehlerbehebung veröffentlicht. Ein „Patch“ der bekannte Bugs beheben soll. Warum ich es dennoch geschafft habe, mich in eine Sackgasse zu manövrieren, und was ich dabei noch so entdecken konnte, erzähle ich euch hier.
(Thornton Wilder)
Wie spielt man die „Vulkaninsel? Wir haben die Wahl. Entweder starten wir die Kosmos App oder verwenden das beiliegende Abenteuerheft, um alle Texte selbst zu lesen. Kommen wir an einen neuen Ort, erhalten wir zuerst einen kurzen Überblick, was sich hier befindet.
Die Highlights werden dabei mit Zahlen versehen, über die wir diese untersuchen oder mit Gegenständen kombinieren können. Die Zahlen geben dabei an, wo wir nachschlagen müssen, um ein mögliches Ergebnis zu überprüfen.
Stück für Stück arbeiten wir uns dadurch in der „Vulkaninsel“ durch vier Kapitel. Bleiben wir stecken, können wir in der beiliegenden Lösung nachsehen. Hier ist für jede Karte und jeden Ort in Kurzform aufgeführt, was mit diesen zu geschehen hat.
(Alberto Sordi)
Ich spiele die Adventure Games am liebsten alleine. Hier steuert man zwei Charaktere durch die einzelnen Orte und versucht hinter das Geheimnis der Insel zu kommen. Wobei ich teilweise Probleme hatte der Geschichte zu folgen, da manche der Textstellen mich eher verwirrt hatten. So sehr, dass ich zweimal geprüft habe, ob ich wirklich das richtige Ergebnis lese oder versehentlich auf eine falsche Zahl gerutscht bin.
Dass ich trotz der Fehlerbehebung in eine Sackgasse geraten war, hatte zu etwas Frust in Kapitel 3 geführt. Ich möchte nicht zu viel verraten. Nur so viel, dass ich aus Neugier den Fehler gemacht habe, zu früh auf einen neuen Ort zu ziehen. Denn hierdurch habe ich einen wichtigen Gegenstand nicht mitnehmen können, der in Kapitel 3 benötigt wird, aber dort nicht mehr gefunden werden kann. Eine zweite, mögliche Sackgasse offenbarte sich auch in Kapitel 3. Beide habe ich an Kosmos weitergereicht. Vielleicht machen sie ja was draus.
Aber trotz der oben erwähnten Ärgernisse hatte ich wieder viel Spaß mit dem Spiel. Die Zeit verging wie im Flug. Wobei sich in die „Vulkaninsel“ auch Objekträtsel geschlichen hatten, die mich früher in PC-Adventures schon in den Wahnsinn getrieben hätten und gefühlt nur dadurch zu lösen sind, wenn man alle Objekte im Inventar ziellos miteinander kombiniert.
Richtig fahrt nahm die Geschichte dann in Kapitel 4 auf. Hier spürte ich den Zeitdruck in jeder Entscheidung und freute mich, wenn ich einen Erfolg verbuchen konnte. Hier war dann auch die Easter-Eggs am dichtesten Platziert. Diverse Pop-Kulturelle Anspielungen, die einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zauberten, bei denen ich mich aber irgendwann fragte, ob ich hier gerade offensichtlich manipuliert werde. Vielleicht um zu vergessen, dass die Handlungsstränge plötzlich dann doch eher links liegen gelassen werden und am Ende eher dürftig verknüpft werden.
Abschließend hat mich die „Vulkaninsel“ über drei Abende hinweg gut unterhalten. Es gab ein paar Ärgernisse und Verständnisschwierigkeiten, die mir jedoch nicht endgültig die Stimmung verhagelt haben. Ein paar der Rätsel waren durch wahre Holzhammer-Texte innerhalb von Millisekunden zu bewältigen, andere lassen mich heute noch den Kopf schütteln. Es war jedoch wieder interessant zu sehen, was ich auf meiner Reise alles verpasst habe. Die Story war in Ordnung, zerfaserte dann nur in zu viele Stränge, die gefühlt einfach verpufften.
Übrigens, in Kapitel 3 teilt sich am Ende der Weg in zwei verschiedene Handlungsstränge. Wollt ihr beide spielen, ist es ratsam ein Savegame anzulegen. Notiert euch hierzu einfach, welche Karten ihr aktuell habt und in welchem Text es weitergehen würde, wenn ihr euch anders entscheidet.
Adventure Games – Die Vulkaninsel von Chihiro Mori, Matthew Dunstan, Phil Walker-Harding
Zwei mögliche Sackgassen trüben den Spielspaß genauso, wie die wirre Story. Dafür entlohnen die vielen Easter-Eggs, Aspielungen und diverse Kniffe im Ablauf im letzten Drittel umso mehr. Ein schönes Erlebnis, dem etwas mehr Fehlerbehebung gut getan hätte.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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