Projetct L - Beitragsbild

SPIELSTIL Rezension

Project L

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Adam Španěl, Jan Soukal, Michal Mikeš
erschienen bei boardcubator

- 20.Sep.2021

Puzzle gibt es wie Sand am Meer. Mit Project L haben wir einen neuen Vertreter aus der Riege. Die Frage, die sich stellt, hat er was neues zu bieten oder ist es die alter Wein in neuen Schläuchen. Die Schläuche sind in diesem Fall echt hübsch, aber reicht das?

Who in the world am I? Ah, that’s the great puzzle.

(Lewis Carroll)

Project L Tableaus

Die Spielertableaus in Englisch, Deutsch und Französisch, das mit dem weißen Kreis ist für den Startspieler

In Project L vervollständigen wir Puzzles mit vielen bunten, nicht Smarties sondern (Tetris) Steinen. Mit jedem vollen Puzzle bekommt man einen weiteren Stein für seinen Vorrat und je nach Puzzle Siegpunkte. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt. Es gibt Puzzle mit weißem und schwarzem Rücken getrennt in zwei Stapel. Ist der Stapel mit den Schwarzen aufgebraucht, endet das Spiel nach der nächsten Runde. Man beginnt das Spiel mit einem gelben (Level 1) und einem grünen (Level 2) Stein.

Vom Startspieler aus kommt jede im Uhrzeigersinn dran. Ist man an der Reihe, darf man drei Aktionen aus den folgenden wählen:

  • Nimm ein Puzzle aus der Auslage
  • Nimm dir einen Level 1 (den gelben) Stein
  • Werte einen Stein auf, also tausche einen kleineren gegen einen größeren oder gegen eine andere Form der gleichen Größe
  • Setze einen Stein in ein Puzzle ein
  • Die „Meisteraktion“ setze einen Stein in jedes deiner Puzzle. Das geht aber nur einmal pro Runde
Project L - etwas weiter im Spiel

Drei Puzzle sind noch offen. Links liegen die fertigen.

Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück. Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt.

(Lucius Annaeus Seneca)



Robert meint:

Reden wir über die „wichtigen“ Themen des Lebens, die Äußerlichkeiten und die Haptik. Project L macht in seiner kleinen schwarzen Schachtel schon von außen was her. Die Puzzle bestehen aus einer doppelten Schicht Pappe. Die obere hat das eigentliche Puzzle ausgestanzt, sodass die Steine einrasten und nicht verrutschen. Eine gute Lösung.

Project L - Die einfacheren Puzzle

Die einfachen Puzzle mit dem weißen Rücken. Links oben die Siegpunkte, rechts der Stein den man bekommt.

Die Steine haben eine schöne Haptik und den richtigen Bonbonlook. Also alles groovy, was die äußeren Werte angeht. Spielerisch ist Project L ein angenehmes Leichtgewicht. Beim ersten Studium der überschaubaren Regeln war ich mir nicht sicher, ob ich bloß einen gut aussehenden Blender vor mir habe. Die ersten Runden haben dann gezeigt, dass Project L launig zu spielen ist und gut über die angezeigten Altersgruppen hinweg funktioniert. Der Kniff des Spiels liegt aber nicht im Puzzeln selbst, auch wenn es das Ziel ist. Es geht viel mehr um das richtige Timing und die Antwort auf: „Wann hole ich mir welches Puzzle?“, „Wann brauche ich welche Steine?“ und „Wie befülle ich die Puzzles mit den wenigsten Zügen?“

 

Project L - Die schwierigeren Puzzle

Die Puzzle mit der schwarzen Rückseite., sie geben mindestens 3 Siegpunkte.

Diese Fragen muss ich mir jedes Mal stellen, denn Dreh und Angelpunkt meines Zuges ist die Meisteraktion, mit ihr bekomme ich in jedes Puzzle einen Stein gelegt. Es macht also einen großen Unterschied, ob ich mir ein Puzzle hole und dann die Meisteraktion durchführe oder anders herum. Im ersten Fall kann ich mit genügend Steinen im Vorrat einen Stein mehr legen, reichen die Steine nicht habe ich einen Fehler gemacht und muss Aktionen verbraten, um einzelne Steine zu legen. Es geht also im Wesentlichen darum, so effizient wie möglich, die Puzzle zu vervollständigen.

Project L - Die Spielsteine

Die Spielsteine, in tollen Farben und in der klassischen Tetrisform.

Die Rückseite der Puzzles bestimmt in etwa, welche Belohnung man bekommt. Die Weißen sind die einfacheren, hier gibt es die interessanteren Steine dafür maximal 2 Siegpunkte, bei den Schwarzen gibt es 3 – 5 Siegpunkte aber je nachdem, nur kleinere Steine. Ganz klar, it’s all in the mix. Bleibe ich zu lange bei den Weißen, habe ich viele schöne Steine gesammelt, die geben aber am Schluss keine Punkte. Hole ich zu viele Schwarze, kann ich diese schwer oder gar nicht komplettieren, weil die Steine fehlen.

Wie schon erwähnt ist Project L im positiven Sinne nett, eine Partie vergeht aber ohne wirkliche Höhepunkte, trotzdem ist man unterhalten. Es ist schön, ein Puzzle zu komplettieren und dabei die Belohnung zu kassieren oder eine gute Meisteraktion durchzuziehen. Das macht auch den Kids wirklich Spaß. Die Interaktion mit anderen begrenzt sich im Wesentlichen darauf, ein Puzzle nicht zu bekommen, das man gerne gehabt hätte. Dabei war das nie ein bewusster Vorgang, sondern Zufall. Wir hatten aber auch schon Spieler, die erfolgreich versuchten, den Vorrat an gelben Level 1 bzw. grünen Level 2 Steinen zu leeren. Dies kann zu interessanten Situationen führen, ist aber keine gute Strategie für den Sieg.

Dir hat die Rezension gefallen? Du denkst wir liegen völlig daneben? Lass uns wissen was du denkst.
Projetct L - Beitragsbild

Ein gutaussehender Puzzler der schön als Warm-up oder Absacker funktioniert, inklusive Potential für mehr als nur eine Partie.

Spielstil – Wertung

Robert:

7/10
Das gefiel uns
  • Funktioniert gut mit Jüngeren
  • Gute Haptik und Optik
Das nicht so
  • Leichter Verdacht auf „sich totlaufen“

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Robert Alstetter

Brettspieler und auch Sammler mit Hang zum Minimalismus - Rollenspieler D&D 5e - Hobbykoch und ProfiEsser - softwarebegeistert - Sportlaie auf dem Mountainbike - Musikkonsument

So erreicht ihr Robert:

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