Juicy Fruits Cover

SPIELSTIL Rezension

Juicy Fruits

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Christian Stöhr
erschienen bei Deep Print Games

- 3.Sep.2021

Sommer, Sonne, Strand und Urlaub – in der aktuellen Zeit ist Reisen immer noch schwierig. Mit dem Spiel Juicy Fruits holen wir uns wenigstens exotische Früchte und malerische Südsee-Inseln an den heimischen Spieletisch. Ich habe schon vor ein paar Wochen über meinen positiven Ersteindruck berichtet. Ob das Spiel aber auch nachhaltig überzeugen kann, wisst ihr nach dieser Spielstil-Rezension.

Juicy Fruits Freeples

Toll – jetzt habe ich Hunger auf Obstsalat!

Willst du nach den Früchten greifen, eilig nimm dein Teil davon! Diese fangen an zu reifen, und die andern keimen schon. Gleich mit jedem Regengusse ändert sich dein holdes Tal, ach, und in demselben Flusse schwimmst du nicht zum zweitenmal.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Alle Spielenden haben eine eigene kleine Insel vor sich liegen. Die Buchten sind mit Schiffen bestückt, die gerne die geernteten Früchte in ferne Länder schippern wollen und dazu haben wir für jede der fünf Fruchtsorten (Orange, Banane, Limette, Granatapfel und Mangostane) einen Korb zum Sammeln.

Juicy Fruits Setup

Meine eigene, kleine Südsee-Insel

Wenn wir am Zug sind, bewegen wir die Körbe in gerade Richtung und je weiter wir sie bewegen, desto mehr Früchte ernten wir. Danach können wir, vorausgesetzt wir haben die passenden Früchte gesammelt, entweder ein Boot beliefern oder ein Gewerbeplättchen kaufen. Die Boote geben Siegpunkte und machen Platz auf der Insel, um die Körbe weiter bewegen zu können. Die Gewerbeplättchen wiederum belegen diese Plätze wieder, geben aber teilweise sehr viele Punkte, sind verbesserte Obstkörbe oder geben uns am Spielende nochmal Siegpunkte für bestimmte erfüllte Bedingungen. Daneben gibt es noch Eiswägen. Diese müssen wir statt einem Korb bewegen und produzieren Eis oder Milkshakes, die dafür aber nochmal einen richtigen Punkteboost bringen. 

Juicy Fruits Eis

…oder doch lieber ein erfrischendes Eis?

Sowohl die gekauften Gewerbeplättchen, als auch die Eisproduktion lösen dann auch das Spielende aus.

In einem Meer voll Schwierigkeiten liegt immer eine Insel der Möglichkeiten.

(Albert Einstein)



Daniel meint:

Beim Öffnen der Spieleschachtel fällt zuerst die Materialfülle und -qualität ins Auge. Bei der Holz- und Pappemenge werden selbst manche Experten-Euro-Materialschlachten blass vor Neid. Vor allem die Holzfrüchte sind riesig und liegen toll in der Hand. Dazu findet ihr kein Plastik in der Box – lobenswert! 

Dann aber kommt für mich der größte Kritikpunkt am ganzen Spiel, nämlich der Aufbau. Beim Regelstudium habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass die Materialenauflistung zusammen mit der Aufbaubeschreibung mehr Platz benötigt, als die eigentlichen Spielregeln. Ziehe zuerst die einen Plättchen aus dem ersten Beutel, dann die anderen aus dem zweiten. Danach noch die Inseln und die Gewerbeplättchenauslage bestücken und die Eistüten auslegen. Im Vierpersonenspiel sind das 129 Plättchen! 

Juicy Fruits Haufen

Das sind viele Plättchen, die man auslegen muss…

Wenn ihr diese Hürde aber überwunden habt, dann wartet ein fluffiges Spiel auf euch. Dazu ist es in wenigen Minuten erklärt und auch Kinder ab 6 oder 7 Jahren können ohne Probleme mitspielen. Die einzelnen Aktionen sind schnell abgehandelt, auch wenn es bei manch einem Spielenden ein bisschen länger dauert. Denn es gibt doch immer wieder einzelne Züge mit einigen Optionen, die kurz durchdacht werden wollen. Wenn ihr euch dann aber entschieden habt, gehen meistens die nächsten zwei oder drei Aktionen wieder deutlich schneller. Mir gefällt auch, dass es doch einige mögliche Strategien gibt. Diese haben sich bei uns auch nach etlichen Partien als ziemlich gleichwertig herausgestellt. Egal ob ich Eis produziere, früh starke und günstige Gewerbeplättchen kaufe oder auch versuche das Spiel möglichst zu beschleunigen und mit den belieferten Booten zu gewinnen. Alles funktioniert, wenn ihr es gut spielt. Andererseits merkt ihr zwar an den Punkten, wenn es nicht ganz so optimal war. Aber Juicy Fruits gibt euch trotzdem dauernd kleine Belohnungen sodass es nicht frustriert, auch wenn ihr hinten liegt.

Das Spiel wartet auch noch mit einem Modul auf – der Saftfabrik. Damit wird euer Spielzug um eine dritte Phase erweitert und ihr könnt auch noch Limonade produzieren. Leider wird das das Spiel dadurch nicht wirklich besser, sondern nur komplizierter. Sicher gibt es eine weitere Gewinnstrategie, aber wir lassen die Fabrik mittlerweile lieber weg. Hier gewinnt die Einfachheit klar über die zusätzlichen Möglichkeiten, denn gerade die Leichtigkeit besticht bei Juicy Fruits. Wenn ihr das Modul aber testen wollt, dann am besten in einer Vierer-Runde. Da ist es noch am besten.

Juicy Fruits Saftfabrik

Den Saftladen, äh, die Saftfabrik hätte es nicht unbedingt gebraucht…

Daneben bietet euch Daniel Stöhr auch noch einen Solo-Modus. Die Rückseiten der Inseln bieten euch jeweils einen Wettlauf mit einer Ananas. Hier hat mir insbesondere der geringe Verwaltungsaufwand gefallen. Perfekt für ein kurzes Puzzle zwischendurch. Zumal hier der Aufbauaufwand für einen Spieler auch deutlich geringer ausfällt.

Insgesamt kann ich euch Juicy Fruits als kurzweiliges Familienspiel mit Spielspaß für viele Partien nur wärmstens ans Herz legen. Dazu ist der Preis für das gebotene Material auch mehr als fair.

Dir hat die Rezension gefallen? Du denkst wir liegen völlig daneben? Lass uns wissen was du denkst.

Juicy Fruits von Christian Stöhr

Juicy Fruits Cover

Ein fantastisch ausgestattetes Familien-Puzzle-Spiel, das langanhaltenden Spielspaß bietet.

Spielstil – Wertung

Daniel:

8/10
Das gefiel uns
  • Tolles Material
  • Schnelle Spielzüge
  • Solo-Modus mit wenig Verwaltungsaufwand
  • Verschiedene Gewinnstrategien
Das nicht so
  • Aufbau dauert zu lange
  • Saftfabrik-Modul nicht empfehlenswert
Hier bekommt ihr „Juicy Fruits“

Amazon

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Daniel Kießling

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