SPIELSTIL Rezension

Hostage Negotiator (App)

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von A. J. Porfirio
erschienen bei Peter Kossits (Entwickler)


Wer Weib und Kinder besitzt, hat dem Schicksal Geiseln gegeben.

(Francis Bacon)

In „Hostage Negotiator“ verhandeln wir mit Geiselnehmern. Als Werkzeuge dienen uns Würfel und Karten, mit denen wir das Spielgeschehen beeinflussen. Doch, wie es mit Wahnsinnigen so ist, kann man nie wissen, was sie für Forderungen stellen oder als nächstes im Sinn haben. Wir gewinnen, wenn wir mindestens die Hälfte der Geiseln befreien und den Bösewicht festnehmen konnten.

Das Spiel kostet 5,49 € (iOS) oder 4,99 € (Android). Dabei sind 3 Geiselnehmer, gegen die man antreten kann. Mit In-App Käufen lassen sich 4 weitere zu je 1,09 € kaufen. Alle Geiselnehmer haben ihre eigenen Kartendecks und Zusatzregeln, die einem andere Steine in den Weg legen.

Das Spiel ist eine reine Solo-Erfahrung. Die Geiselnehmer werden zufällig über Karten gesteuert. Eine KI ist somit nicht vorhanden.

Eine unkommentierte Beispielspartie könnt ihr in folgendem Video sehen:

Hostage Negotiator lets play uncommented - iOS

Das Würfelspiel hat ein Dämon erfunden.

(Aurelius Augustinus)

 

„Hostage Negotiator“ stand schon lange auf meinem Wunschzettel. Ein Solo-Spiel, in dem man als Unterhändler antritt, um Menschen zu retten. Ein Szenario, in dem ein komplett frischer Wind weht. Bis nun dieses Jahr die deutsche Version des Spiels bei Frosted Games erscheint, habe ich mich bereits über die App mit dem Spiel vertraut gemacht. Eingeführt wird man dabei in einem interaktiven Tutorial. Aber nicht wie üblich in einem festgelegten Ablauf. Es steht einem eine kleine KI zur Seite, die einem vorschlägt, was als nächstes sinnvoll sein könnte. Das hat Vor- und Nachteile. Natürlich ist es interessanter ein Spiel bereits in der Lernphase mit eigenen Entscheidungen erleben zu können. Andererseits ist durch den Glücksfaktor nicht garantiert, dass man auch wirklich bis zum Ende – und somit zu den letzten Regeln – kommt.

Die Bedienung ist intuitiv und schnell erlernbar. Laut Aussage des Entwicklers kann man nahezu 100 % der Spiele durch die richtige Taktik gewinnen. So ganz kann ich das nicht glauben. Wenn ich meine Spiele Revue passieren lasse, haben mir teilweise die Würfel schon herb mitgespielt. Aber diese Unwägbarkeit gehört irgendwie dazu, beziehungsweise wird benötigt, um überhaupt Spannung aufzubauen. Das schafft „Hostage Negotiator“ auch. Vor allem, wenn ich mein Handy anfeuere oder beschimpfe, merke ich, dass mich das Spiel schon im Griff hat.

Die technische Umsetzung ist in Ordnung. Manchmal bleiben zwar die Würfel in einer etwas komischen Lage hängen. Das stört den Spielfluss nicht wirklich, wirkt aber manchmal leicht befremdlich. Die musikalische Untermalung ist dynamisch. Heißt, wenn spannende Situationen beginnen setzt sie ein, was die Dramatik unterstreichen kann. Oft klappt es, selten eher nicht. Den Spielaufbau zu Beginn hätte ich persönlich etwas beschleunigt. Ich muss eigentlich nicht sehen, wie alle Karten einzeln in den Gefahren-Stapel gelegt werden.

„Hostage Negotiator“ ist ein nettes, schnelles Spiel. Das man gleichermaßen verflucht und liebt. Selbst, wenn man einen Geiselnehmer geknackt hat, kann man sich in der nächsten Partie nicht sicher sein, dass es erneut klappt. Verliert man eine Partie aus Pech, sollte man das schnell abhaken. Jedoch frage ich mich, ob es der App gut getan hätte mehr individuelle Karten zur Manipulation für das eigene Deck zu Verfügung zu stellen. So beeinflusst man zwar gezielt einzelne Teilbereiche, aber es gibt Strecken im Spiel, in denen man eigentlich immer dasselbe macht. Dennoch ist „Hostage Negotiator“ für mich ein spannendes Erlebnis. Nicht perfekt, aber ganz gut.


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Hostage Negotiator

iOS und Android


Developer: Peter Kossits
Spieler: 1
Sprache: Englisch
Hochkant spielbar: Nein
Schwierigkeit: Fortgeschritten

Anmerkungen

Hostage Negotiator (App) von A. J. Porfirio

Spielstil – Wertung

Christian:

7/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.
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