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Die kleinen drei – Hagakure, D-ICED, Auf die Nüsse

Lesezeit: 4 Minuten

Hagakure - Cover
3
10

Hagakure

Autor: Frank Crittin, Grégoire Largey
Spieler: 3 – 5
Dauer: 25 Minuten
Komplexität: Einsteiger

Hagakure

Meine Mama hat mir nie etwas über eine Schachtel Pralinen erzählt. Aber dafür hat sie mir viele andere Weisheiten mit auf den Weg gegeben. Beispielsweise ein tolles Kochbuch mit original Allgäuer Rezepten. Das tut meiner Figur zwar nicht sonderlich gut, aber streichelt dafür die Seele. Außerdem hat sie mir mal gesagt, dass ich besser nichts sage, als schlecht über etwas zu reden. Schade, dass ich das nun brechen muss.

Ganz schön das Spiel.

Hagakure ist ein Stichspiel. Alle legen eine Karte, die höchste gewinnt den Stich. Neu, es gibt nur zwei Kartenfarben, von denen auch nur eine bedient werden muss. Damit nicht genug, wir haben zusätzlich Bonuschips, die wir einsetzen dürfen, um noch etwas zusätzlich mit unserem Kartenglück (oder -pech) zu zocken. Es gewinnt auch hier, wer am Schluss die meisten Punkte hat.

Hinter den Blättern verbirgt sich nicht nur der Kodex der Samurai.

Ich weiß, was nun kommen wird. Ich habe einfach den tieferen Sinn von Hagakure nicht verstanden. Hätte ich nur noch weitere 200 Spielstunden damit verbracht und gleichzeitig eine KI programmiert, die alle möglichen Züge auswertet, hätte ich die große Tiefe dahinter erfassen können. Aber ganz ehrlich, das Spiel gibt mir so wenig, da bleibe ich lieber dumm. Man spielt seine vier bis fünf Karten, meistens ohne großartig Pläne verfolgen zu können. Da helfen dann auch die Plättchen nicht sonderlich. Richtig schade, denn optisch ist das Spiel wirklich toll geworden.

6
10

D-ICED

Autor: unbekannt
Spieler: 1
Dauer: 10 Minuten
Komplexität: Einsteiger

D-ICED

Es soll ja Leute geben, denen kommen Würfelspiele nicht ins Haus. Zu viel Glück und zu wenig Möglichkeiten, die geistige Überlegenheit zu demonstrieren, halten sie davon ab, auch nur einen Blick darauf zu werfen. Schade, denn dann entgehen ihnen auch die Titel, in denen die Würfel nicht geworfen werden.

Wenn es niemand sieht, ist es nicht passiert.

D-ICED ist ein Solo-Rätselspiel. Die Aufgabe gibt dabei jeweils den Standort und Wert des roten Würfels sowie die Menge der blauen mit ihrer Wertigkeit an. Ziel ist es nun, alle Würfel im Raster zu platzieren. Dabei muss jeder genauso viele andere berühren, wie sein eigener Wert angibt.

D-ICED Beispiel

Na, wer löst es?

Achtung! Hirnfrost!

80 Herausforderungen warten darauf, von euch gelöst zu werden. Und sind die Ersten nicht einmal das Papier wert, auf dem sie gedruckt werden, rauchen einem bereits in der nächsten Schwierigkeitsstufe die Köpfe. Da sitzt man da und versucht durch Überlegungen die Standorte zu ertüfteln. D-ICED ist eines der Spiele, welches mich fasziniert, mich aber auch in der richtigen Laune erwischen muss. Nichts für immer, aber durch sein kompaktes Design im Handtaschenformat überall dabei und damit allzeit bereit.

7
10

Auf die Nüsse!

Autor: Garrett J. Donner, Brian S. Spence, Michael S. Steer
Spieler: 2 – 4
Dauer: 15 Minuten
Komplexität: Einsteiger

Auf die Nüsse!

Entgegen manch eines Wunsches ist ein „Auf die Nüsse!“ ein total harmloses Spiel. Wer etwas anderes assoziiert, sollte sich jetzt vielleicht nicht schämen, aber zumindest meinem kindlichen Glauben an das Gute nicht zerstören. Ansonsten wird dieser mit 30 Runden „Squirrels & Snails“ auf dem Atari 2600 bestraft.

Kekfe? Welfe Kekfe?

Der Winter naht (nein, nicht der mit den weißen Wanderern) und als Eichhörnchen von Welt legt man natürlich Vorräte an. Am Zug wirft man alle fünf Würfel. Die Tannenhäher legt man zur Seite, die Nüsse zählt man. Danach entscheidet man sich, ob man die noch im Spiel befindlichen Würfel erneut wirft.

Hat man nur Tannenhäher, bekommt man 0 Punkte. Steigt man rechtzeitig aus, notiert man sich die bis dahin gesammelten Nüsse. Hat man in einem Wurf aber nur Eichhörnchen, ruft man kurz „Auf die Nüsse“ und wirft die Würfel immer und immer wieder. Dabei zählt man erneut die Nüsse von 0 beginnend.

Die anderen werfen ihren einzelnen Würfel, bis all diese einen Hund anzeigen und damit das Ende der Nussjagd markieren. Hat ein Spieler 50 Nüsse gesammelt, wird die Runde noch beendet. Es gewinnt derjenige mit den meisten Punkten.

Who let the dogs out?

Muss man „Auf die Nüsse“ mit einer Wertung versehen, kann man sich theoretisch eine Zahl von 1 – 10 aussuchen und wird mit allen von ihnen recht haben. Zumindest, was jeweils eine spezifische Partie angeht. Da hatten wir schon alles. Lange Gesichter, weil ein Spieler in einem Zug über 30 Nüsse sammeln konnte, weil sich ein blöder Hund nicht zeigen wollte. Bis hin zu spannenden Kopf an Kopf rennen, die in letzter Sekunde entschieden wurden. Zum Glück überwiegt der positive Teil, wenn man sich mit Kindern an den Tisch setzt und diese beim nächsten „Auf die Nüsse“ kichernd versuchen, Hunde zu werfen. Das Spiel für die Hosentasche. Zumindest dann, wenn man in der anderen Zettel und Stift aufbewahrt.

Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.
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