SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Steffen Benndorf
erschienen bei NSV
Das ursprüngliche The Game hat die Spielerschaft gespalten. Sahen die einen darin eine kooperative Herausforderung, die einem ab und an weiß machen konnte, dass in den Karten tatsächlich ein Monster haust, haben die anderen es als stupides Karten sortieren abgetan. Wir gehörten zur ersten Gruppe. Partie um Partie wurde absolviert, mal gejubelt, oft geflucht. Und auch heute bin ich mir sicher, dass man ein hämisches Lachen hören kann, wenn man sein Ohr an die Karten legt.
Obwohl eine Partie The Game nicht allzu lange dauert, gibt es nun einen neuen Ableger. The Game – Quick & Easy verspricht ein kurzes, leichtes Spiel auf der Grundlage des großen Bruders. Ob dem so ist und welches der beiden Spiele die Nase vorn hat, erfahrt ihr bei uns.
(Yagyu Munenori)
Auch in The Game – Quick & Easy ist es unser Ziel, alle Karten des Spiels zu sortieren. Dabei stehen uns diesmal jedoch nur zwei Stapel zur Verfügung. Auf einem wird auf- auf dem anderen absteigend sortiert. Ist ein Spieler am Zug, muss er mindestens eine Karte ablegen.
Im Spiel befinden sich insgesamt fünf verschiedene Farben, die jeweils die Werte 1 – 10 aufweisen. Damit wir diese auch tatsächlich auf den zwei Stapeln unterbringen können, ist es uns auch hier erlaubt einen Stapel zurückzustufen. Das funktioniert immer dann, wenn wir eine passende Karte ausspielen, die dieselbe Farbe hat, wie die bereits ausliegende.
Das Spiel endet, sobald wir entweder alle Karten abgelegt haben oder ein Spieler keine Karte mehr ausspielen kann. In letzterem Fall verlieren wir das Spiel.
(Lucius Annaeus Seneca)
Obwohl wir im Grunde genommen in The Game – Quick & Easy genau dasselbe machen, wie im Vorgängerspiel, fühlt es sich dennoch ganz anders an. Das ständige Auf und Ab ist hier nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern absolut zentral im Spiel verankert. Denn die Beschränkung auf die Zahlen 1 – 10 lässt einem nicht viel Freiraum. Aber dadurch kann es auch häufig vorkommen, dass man bereits in der erste Runde ein solches Pech hat, dass man das Spiel automatisch verliert, ohne dazu beizutragen. Das ist dann eben blöd gelaufen, macht das Spiel dann aber auch gefühlt (un-)glückslastiger.
Dafür ist es leichter den Überblick zu bewahren, beziehungsweise auf einen Blick zu erkennen, ob man eine passende Karte auf der Hand hat, die einen Stapel wieder retten kann. Denn die Farben springen einem natürlich mehr ins Auge, als die 10er Differenzen aus The Game.
Dennoch mag mir die Optik nicht so recht gefallen. Klar sind die Karten hier familienfreundlicher, aber gerade das leicht düstere Design des großen Spiels hat mich immer ein wenig in seine Welt gezogen. Gerade dadurch kam immer wieder das Gefühl auf, dass hinter den Karten mehr steckt, als eben nur die Zahlen. Dieser Flair ging mir bei The Game – Quick & Easy vollkommen verloren.
So ist das Spiel für mich ein netter Zeitvertreib, den ich auch bereits mit jüngeren Kindern spielen kann, ohne sie zu überfordern. Die starke Einbindung der Kommunikation untereinander und dem guten Gefühl, dass jeder etwas zum Spiel beitragen kann, sorgen dafür, dass jeder seinen Spaß hat. Dennoch greife ich lieber zum Original, da dieses sich mehr, wie ein Gegner verhält.
The Game – Quick & Easy von Steffen Benndorf
Ein gutes Familienspiel, das durch Kommunikation und dem Gefühl, dass jeder eine Hilfe ist, punkten kann. Es kann jedoch ohne Eigenverschulden dazu kommen, dass man verliert, was den Spielspaß etwas dämpfen kann. Dafür ist das Spiel so kurz und unterhaltsam, dass es selten bei einer Partie bleibt.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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