SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Maxime Rambourg, Théo Rivière
erschienen bei Board Game Box
Wie bitte? Ein Review zu The LOOP? Aber das haben wir doch hier schon gemacht: The LOOP
Weshalb denn dann nochmal? Unsere Antwort: Weil das damalige Review auf der englischen Ausgabe des französischen Verlags Catch-Up Games basierte. Jetzt haben die Schweizer von Board Game Box eine deutsche Ausgabe veröffentlicht – Grund genug für uns, die Lokalisierung mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Außerdem ist es verdammt thematisch, wenn wir The LOOP erneut rezensieren… rezensieren… rezensieren…
(Günter Grass)
Zum Spiel selbst erzähle ich an dieser Stelle nicht so viel – das habe ich schon im ersten Review getan und an den Regeln hat sich durch die Lokalisierung nichts geändert. Ich bin also nach wie vor sehr angetan von dem voll kooperativen Spiel, in dem wir als Zeitagenten gegen den bösen Dr Foo kämpfen müssen, um die Vernichtung der Raumzeit zu verhindern!
Aber gleichzeitig basiert The LOOP auch auf Wortspielen, Witzen und Anspielungen, die alles ein wenig auflockern. Jetzt ist die Frage: Wurde hier von Board Game Box nur einfach übersetzt – oder wirklich lokalisiert, so dass wir hier neue, passende Wortspiele finden? Liest es sich nun verkrampft witzig, oder immer noch mit der locker-leichten Ulkigkeit von Catch-Up Games?
(Etgar Keret)
Ich bin ja nicht unbedingt ein Fan von Lokalisierungen. In der Regel gefallen mir die Originalfassungen von Spielen besser – aber da sprechen wir auch von Spielen, die ursprünglich auf Englisch veröffentlicht wurden. The Loop kommt nun von einem französischen Verlag. Da ist es ja im Grunde vollkommen egal, ob ich die englische Lokalisierung spiele – oder die deutsche Lokalisierung.
Ich finde die Regeln eingängig und verständlich lesbar, wobei ich natürlich den Vorteil habe, dass ich die ursprüngliche englische Ausgabe schon kenne. Dennoch sind mir jetzt keine Schnitzer oder schwer verständlichen Passagen – oder gar Fehler – aufgefallen. Ohnehin ist die Anleitung eher speziell, da sie gespickt ist mit Scherzen und thematischem Geplänkel der Zeitagenten. Im Deutschen ist dies nicht anders, aber dennoch ist der Lesefluß gut.
Besonders gut gefällt mir, dass die Eigennamen nicht übersetzt wurden (Hallo John Schnee!). So funktioniert der Scherz mit Mr T(ime) immer noch hervorragend, und auch „Robofinisher 404“ oder „V-Girl“ sind nun keine englischen Namen, die einen (auf Deutsch) vor endlose Rätsel stellen würden. Auf der anderen Seite muss ein Charakter mit dem Namen „Time Prowler“ übersetzt werden – „Zeitstreunerin“ passt da ja super. Zu „Cztwyzzek“ sage ich mal nix… obwohl natürlich „Cytwzyyek“ ein herrlicher Gag gewesen wäre… aber natürlich ein Insider für diejenigen, die sowohl die deutsche, wie auch die englische Ausgabe kennen…
Was die Karten angeht, so funktionieren natürlich manche Wortspiele nicht – „Timenado“ aus dem Englischen kann man nur schwer als Wortspiel übersetzen; so ist „Zeitsturm“ vollkommen ok. Auf der anderen Seite ist natürlich der „(Ver)Suchhund“ ein sehr schönes Wortspiel, das den Witz des Spiels gut einfängt. Überhaupt mag ich, dass nicht wie bei Munchkin wirklich jede Karte auf Biegen und Brechen einen Witz beinhalten muss. Die Idee, dass ein Agent mit einer Scharfschützen-Schrotflinte, einem Hoverboard auf Rollen und einem Spartanischen Schild ausgerüstet durch die Zeit reist, reicht eigentlich schon, um zu Schmunzeln.
Bei all dem Lob muss ich noch eine persönliche Kritik anbringen; etwas, das ich wirklich nicht verstehe: Weshalb musste das Cover verändert werden? Ich mag das Original wirklich gerne, und auch Pandasaurus Games hat das lila-rosane Cover beibehalten. Wieso also nun das Cover unbedingt „geschwärzt“ werden musste, verstehe ich nicht. Aber das tut dem Spiel selbst natürlich keinen Abbruch.
Abschließend bleibt mir nur zu sagen: Das Spiel ist sehr gut lokalisiert worden und meine Note von 9 steht weiterhin!
The LOOP (Deutsche Ausgabe) von Maxime Rambourg, Théo Rivière
Gute Lokalisierung des Spiels; der Wortwitz bleibt erhalten und die Anleitung bleibt trotz der Scherze gut verständlich.
Thomas:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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EinLeserWeniger
Die deutsche Version genauer unter die Lupe genommen? Das Spiel ist sehr gut lokalisiert worden?
Loop Einsatzhandbuch S.8: Lila Kasten „vergessen“ zu übersetzen, steht noch in Englisch da.
inkonsistente Schlüsselwörter: vorherige nachfolgende vs. frühere spätere Ära
Achievements im Schachtelboden:
Leerzeichen fehlt beim ersten Achievement
bei Arbeitserfahrung zweites Achievement: iin
zahlreiche Formatierungsfehler (falscher Blocksatz)
Solche Nachlässigkeiten sind durch einmaliges Korrekturlesen zu vermeiden und führen bei mir dazu, zukünftige Werke dieser Verlage zu vermeiden.
Thomas Büttner
Hallo EinLeserWeniger,
Vielen Dank für Dein Feedback!
Sicherlich gibt es den einen oder anderen Fehler.
Jedoch habe ich keinen als so gravierend empfunden, als dass ich sagen würde, das Spiel sei nicht gut lokalisiert worden.
Wir hoffen natürlich, dass Du uns dennoch als Leser erhalten bleibst; anders als Dein Nickname es suggeriert.
Viele Grüße,
Tom
Pingback: Endlich Erste Erweiterung für The Loop angekündigt!