Terraforming Mars App - Titelbild

SPIELSTIL Rezension

Terraforming Mars (App)

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Jacob Fryxelius
erschienen bei Asmodee digital

- 23.Nov.2020

Immer noch ein großes Thema heutzutage ist die Besiedelung des Mars. Es scheint, als hätte “Der Marsianer” von Andy Weir – und die gleichnamige Verfilmung – eine Lawine der Mars-Begeisterung losgetreten. Auch vor der Welt der Brettspiele macht diese Euphorie nicht halt, sind doch einige mit dem Thema “Mars” in den letzten Jahren erschienen, selbst Exoten wie Terra Formars. Allerdings gehört einer der ersten Titel immer noch zu den größten – wie auch unzählige Erweiterungen bezeugen: Terraforming Mars aus dem Jahr 2016. Mittlerweile wurde dieser großartige Titel nun auch als App umgesetzt. Ob er auch digital funktioniert, habe ich mir einmal angesehen.

Ich will auf dem Mars sterben – aber nicht bei der Landung.

(Elon Musk)

Wie der Name schon vermuten lässt, geht es bei Terraforming Mars darum, den roten Planeten bewohnbar zu machen. Wir erreichen dies, indem wir drei wichtige Grundlagen für Leben auf dem Mars schaffen: 1. Wasser, 2. Sauerstoff und 3. Wärme – also eine Umgebung, in der Leben auch von selbst gedeihen kann.
Terraforming Mars App - Hübsche Details im Zoom
Dass ein solches Unterfangen nicht in ein paar Monaten zu bewältigen ist, zeigt die Skala des Spiels: Die Runden werden in Generationen gezählt. Wir verkörpern demnach auch keine Personen, sondern globale Konzerne, die von der Erde aus agieren, um den Mars zu besiedeln. Dabei erhalten wir quasi Fördergelder auf Basis unserer Bemühungen auf dem Mars.
Terraforming Mars App - Auswahl einer Platzierung (goldene Rahmen)
Der Motor des Spiels ist vor allem eine große Anzahl (einzigartiger) Karten, welche Projekte darstellen, die uns helfen, dem Ziel näher zu kommen. So können wir Asteroiden auf den Planeten lenken, um dort die Temperatur zu erhöhen, Moos, Einzeller oder Pflanzen importieren oder auch allerlei technische Errungenschaften umsetzen, wie Windfallen zur Wasser- und Energie-Gewinnung, Kuppelstädte oder auch die Suche nach außerirdischem Leben.
Terraforming Mars App - Kartendetail
Im Laufe der Partie begrünen wir so den Planeten und gründen Städte auf der Oberfläche, welche dann am Ende der Partie maßgeblich zu den Siegpunkten beitragen. Zudem werden erreichte Meilensteine und von den Spielern während der Partie festgelegte Kriterien mit Siegpunkten belohnt.
Es gibt keinen bequemen Weg, der von der Erde zu den Sternen führt.

(Lucius Annaeus Seneca)

Thomas meint:

Das analoge Spiel dürfte so ziemlich jeder versierte Brettspieler kennen, weswegen ich hier nur auf die App Umsetzung von Terraforming Mars eingehen werde. Nun haben wir hier ein hinreichend komplexes Brettspiel mit sehr vielen Informationen. Kann man dieses Spiel auch auf den kleinen Bildschirm eines Smartphones bringen, ohne dass es unübersichtlich wird? Natürlich ist die Darstellung des Planeten selbst zentral. Anstelle von Kuben in Spielerfarben werden die Felder auf dem Mars einfach in der entsprechenden Farbe eingerahmt. Spielernamen entfallen – wichtiger ist der Name des Konzerns, denn dieser sagt etwas über die Fähigkeiten des Spielers aus. Für die Meilensteine und Auszeichnungen wurden neue, klare Symbole geschaffen, damit man sofort sieht, ob und welche bereits erworben wurden.
Terraforming Mars App - Während der Partie
Der Hauptmotor des Spiels, die Karten, können nach unterschiedlichen Kriterien in der “Hand” sortiert werden – vor allem werden die (aktuell) unspielbaren Karten ausgegraut – und auch erläutert, wieso sie nicht spielbar sind. Schön ist dabei, dass die Artworks beibehalten wurden, so dass es einen Wiedererkennungseffekt für Kenner des Brettspiels gibt. Überhaupt versorgt die App den Spieler mit sehr vielen wichtigen Informationen – ohne dabei jedoch umständlich langsam oder unübersichtlich zu werden (anders als das chaotische Mystic Vale).
Terraforming Mars App - Detaillierte Abrechnung am Ende der Partie
Wenn man das Brettspiel solitär spielen möchte, gibt es dafür einen speziellen Herausforderungsmodus. Dieser ist auch in der App umgesetzt – und erweitert auf verschiedene steigende Herausforderungen. Wenn einem mehr nach real agierenden Gegnern ist, kann man auch eine Partie mit KI-Mitspielern spielen, die in 3 verschiedenen Schwierigkeitsstufen zur Auswahl stehen. Man kann diese individuell einstellen, also zum Beispiel gegen einen schweren, einen mittleren und zwei leichte Gegner spielen. Zu guter Letzt gibt es eine ganze Reihe von Achievements, die man erringen kann.
Terraforming Mars App -Achievements
Aber das Beste ist natürlich, dass man Terraforming Mars auch mit menschlichen Gegnern online spielen kann. Wie gewohnt von Asmodee Digital gibt es hier einen asynchronen Spielmodus und eine Mitspielersuche, die auch aktiv bleibt, wenn man die App beendet. Außerdem hat man Zugriff auf seine Freundesliste von Asmodee Digital, also muss nicht alle Bekannten neu hinzufügen. Der Multiplayer Modus fragt die Aufmerksamkeit ab und beginnt erst dann mit der Darstellung der Spielzüge der Mitspieler. Damit macht es wirklich Spaß, online eine Partie zu spielen.
Terraforming Mars App - Punkteabrechnung am Ende
Insgesamt ist das Spiel wirklich hervorragend umgesetzt worden. Trotz der hohen Komplexität bleibt die Übersicht immer gewahrt und man kann mühelos unterwegs eines der besten Brettspiele spielen. Grafisch wirkt die App sehr futuristisch und ist komplett auf das Thema angepasst worden. Das Spiel ist rundherum eine Empfehlung – mir fällt kein Grund ein, es nicht Spielen zu wollen, wenn man die Vorlage mag!
Dir hat die Rezension gefallen? Du denkst wir liegen völlig daneben? Lass uns wissen was du denkst.

Terraforming Mars (App) von Jacob Fryxelius

Terraforming Mars App - Titelbild

Perfekt umgesetzte App zum Brettspiel.

Spielstil – Wertung

Thomas:

10/10
Das gefiel uns
  • Trotz der Komplexität sehr übersichtlich.
  • Tolles Design der UI.
  • Verschiedene Solo- und Multiplayer-Modi.
Das nicht so
  • Nichts.

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

Mehr Informationen zu Affiliate Links und Rezensionsexemplaren findet ihr in unserer Übersicht zur Transparenz und in den Bestimmungen zum Datenschutz.

Thomas Büttner

Tom schätzt neben komplexen Euros auch thematisch satte Solitär-Meisterwerke - und natürlich feine App-Umsetzungen. Dabei wird er schon mal ungehalten, wenn die Steuerung umständlich ist oder das User Interface unintuitiv.

So erreicht ihr Thomas:

4 Comments
  1. Liebe die App. Wie komme ich an den Herausforderungsmodus?
    Viele Grüße
    J. Röper

    Reply
    • Portrait Tom

      Hallo Julia,
      Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt – damit meinte ich den Solomodus, bei dem man immer höher im Highscore kommen möchte, und die Achievements, welche das Spiel schwieriger machen.

      Viele Grüße,
      Tom

      Reply
  2. Ich finde die App auch sehr gelungen, einzig störend finde ich die Asynchronität. Will sagen: Man sieht erst, was die Gegner gemacht haben, wenn sie fertig sind. Das lässt die Downtime (gefühlt und real) erheblich in die Höhe schnellen. Da dauert es bei Neulingen in einer 4er Partie schon mal 15 Minuten, bis man überhaupt wieder an der Reihe ist.

    Reply
    • Portrait Tom

      Ja, da hast Du ohne Zweifel recht!
      Auf der anderen Seite finde ich es toll, dass es den asynchronen Modus gibt – in letzter Zeit sind viele Apps gekommen, die nur Live-Partien, oder schlimmer: nur Live-Matchmaking hatten.
      Da finde ich es sehr schön, wenn man eine Partie entspannt auch über einige Tage spielen kann…

      Reply

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