SPIELSTIL Rezension

Shenmue I & II – PS4 – SEGA

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von
erschienen bei

Es war einmal eine Konsole Namens Dreamcast, die von Yû Suzuki mit einem Meilenstein der Spielegeschichte beglückt wurde. „Shenmue“ erschien und alles war gut. Wir konnten Ryo Hazuki auf seinen ersten Schritten begleiten, um den Mörder seines Vaters zu richten. Erstaunt über die real wirkende Welt voll Zerstreuung und den tollen Charakteren versanken wir in dieses Juwel der Spielgeschichte. Doch wir hatten nicht genug, wir riefen nach mehr.

Ein zweiter Teil von „Shenmue“ sollte uns endlich auf den richtigen Pfad bringen, um die Geschichte weiter erleben zu können. Es gab viel altbewährtes und genügend Neuerungen, um wieder begeistern zu können. Wenn da dieser böse Cliffhanger am Ende nicht gewesen wäre.

Aber, das war uns egal, schließlich würde der dritte Teil die Trilogie abschließen und zu einem befriedigenden Schluss bringen. Doch es sollte noch lange Zeit dauern, bis Yû Suzuki die Möglichkeit erhalten sollte Teil drei zu entwickeln. Am 18. Juli 2015 wurde dieser mit über 6,3 Millionen $ erfolgreich über Kickstarter finanziert. Am 27. August 2019 soll er erscheinen. Nach fast 20 Jahren haben wir es dann also geschafft. Wir werden wissen, was hinter Ryo, dem Mörder seines Vaters und dem mysteriösen Drachenspiegel steckt.

Doch nach so langer Zeit muss natürlich das Hintergrundwissen aufgefrischt werden. SEGA hilft uns dabei mit der Veröffentlichung der Neuauflage des Klassikers. Wir haben uns die PS4 Version geschnappt und geprüft, wie sich „Shenmue“ nach all der Zeit schlägt.


Geschichte schreiben ist eine Art, sich das Vergangene vom Halse zu schaffen.

(Johann Wolfgang von Goethe)

„Shenmue“ ist ein Action-Adventure mit Open-World-Elementen. Wir bewegen uns frei innerhalb der Geschichte, sprechen mit vielen Menschen, um Hinweisen nachzugehen. Zwischendurch trainieren wir unser Kampfgeschick, welches wir immer wieder an Gegnern ausprobieren dürfen. Und kämpfen wir mal nicht direkt, gibt es eine ganze Menge Quick-Time-Events zu bewältigen. Zuletzt gibt es viele Spiele im Spiel und Sammelobjekte, die uns die Zeit versüßen sollen.

Ein paar bewegte Bilder könnt ihr hier im Trailer sehen:

Shenmue 1 And 2 Pre-Order Trailer

Nähere Eindrücke seht ihr in unserer Galerie:

Wie in aktuellen Open World Spielen konnte man bereits in Shenmue frei entscheiden, wie es weiter gehen soll.
Damit es im ersten Teil nicht zu viel unnützes Gerenne gibt, kann man sich vom Anwesen aus in jeden Bezirk begeben. Leider nur vom Haus aus.
Im Tagebuch werden alle wichtigen Informationen und Aufgaben festgehalten.
Vieles ist zeitabhängig. Die Armbanduhr zeigt uns diese immer genau an. Eine Spielstunde umfasst dabei etwa 4 reale Minuten.
Außerdem hat die Uhr eine Sonderfähigkeit. Sie kann leuchten. Ende. Leider keine Funktion die Zeit schneller vergehen zu lassen.
Damit die Zeit schneller verstreicht kann man sich vielen Ablenkungen hingeben.
Auch Space Harrier ist integriert und kann in vollem Umfang gespielt werden.
Immer noch ein Klassiker, auch, wenn die heutige Jugend das nicht verstehen wird.
Immer wieder kreuzen Gegner unseren Weg, denen wir im freien Kampf einheizen dürfen.
Im ersten Teil von Shenmue hat man immer wieder Probleme den nächsten Ort zu finden. Teilweise helfen die Karten am Straßenrand.
Etwas umständlich. Außerdem sind nicht alle Orte verzeichnet.
In Teil 2 kann man Karten kaufen.
Diese werden dann immer unten links eingeblendet.


Niemand ist so reich, sich seine Vergangenheit zurückzukaufen.

(Oscar Wilde)

„Shenmue“ hatte im Jahr 2000 eine ganz neue Gattung Spiel erschaffen. Noch vor „Grand Theft Auto“ oder „Yakuza“ wurde eine Spielwelt voller Details erschaffen, die nicht nur rein optischer Natur waren. Man konnte vieles direkt erleben, sich in sinnlosen Sammlungen verlieren und einfach mal ein paar Arcade Klassiker spielen. So begeisterte das Spiel damals durch seine Andersartigkeit und den endlos wirkenden Möglichkeiten.

Heutzutage wurde „Shenmue“ natürlich von seinen Erben überholt. Denn diese bieten Annehmlichkeiten, an die wir uns inzwischen gewöhnt haben. Sei es eine Karte, die wir jederzeit abrufen können, einen Questfinder oder, was einen bei „Shenmue“ am härtesten trifft, einer Zeitspulfunktion. Denn dieser Umstand macht einen bei „Shenmue“ fast wahnsinnig. Man wartet ewig, bis endlich 16:00 Uhr ist und man seine nächste Aufgabe erfüllen kann. Die nächste Aufgabe kann jedoch erst am nächsten Tag um 12:00 Uhr gelöst werden. Also muss man Zeit totschlagen. Viel Zeit. Denn erst um 20:00 Uhr kann man zu Bett gehen und dann bleiben immer noch die Stunden nach dem Aufstehen. Zum Glück hat die Zeit in „Shenmue II“ weitaus weniger Bedeutung,

Auch an der Steuerung hat sich seit 2000 einiges getan. Viel sanfter funktioniert diese heutzutage. Doch „Shenmue“ hat hier leider keine besondere Aufmerksamkeit erhalten. Ein wenig Tuning hätte dem Spiel sehr gut getan.

Und dennoch strahlt „Shenmue“ auch heute noch eine gewisse Faszination aus. Eine wunderschöne, glaubhafte Welt voller interessanter Charaktere, die einen in seinen Bann ziehen. Es gibt viele Details zu entdecken, wenn man es nur schafft die negativen Aspekte auszublenden. Das funktioniert natürlich leichter, wenn man die rosarote Brille findet und diese rechtzeitig entstaubt. Fehlt einem die positive Erinnerung an Damals wird man sich nur schwerlich an einer Zeitreise erfreuen, die jegliche Annehmlichkeiten der modernen Spieleentwicklung hinter sich lässt.

Shenmue I & II

PS4, Xbox One, PC


Developer: D3T
Spieler: 1
Schwierigkeit: Einsteiger – Fortgeschrittene

Anmerkungen

Shenmue I & II – PS4 – SEGA von

  • Erscheint bei
  • Für Spielende und dauert
  • Am besten geeignet für

Spielstil – Wertung

Christian:

5/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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