SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 3 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Al Leduc, Yves Tourigny
erschienen bei Ludonova
Ich bin mir nicht mehr sicher, wie ich auf Cupcake Empire überhaupt aufmerksam geworden bin. Gesehen habe ich es mal kurz auf der Hotness-Liste von BGG. Aber dann wieder aus den Augen verloren. Richtig gespielt habe ich es das erste Mal auf dem Spielstil-Wochenende in Memhölz. Das ist ein Fakt, nicht nur Eigenwerbung.
Die Schachtel war schon auffällig. Sie war pink. Das Cover zeigte eine Gruppe Comicfiguren in poppigen Farben bei dem Versuch, das Beste aus ‚Muffins mit Schlag‘ rauszuholen. Aber spätestens, als ich die Würfel von Cupcake Empire in den Händen hielt und loslegte, hatte mich das Spiel in seinen Bann gezogen.
(Duke Nukem)
Bei Cupcake Empire handelt es sich um eine Mischung aus Dice builder und Worker Placement Spiel.
Jeder Spieler verfügt über ein Tableau mit den fünf Hauptaktionen und dem Urlaubsfeld. Dazu erhält er 8 Würfel als seine Mitarbeiter. Fünf davon sind farbig und stellen Experten dar. Sie verstärken die korrespondierende Aktion. Die grauen sind einfache Mitarbeiter.
Abhängig vom Würfelergebnis werden die Würfel den Spalten zugeordnet. Die Anzahl der Würfel pro Spalte ergibt die Stärke der Aktion. Dabei gilt: Je mehr, desto besser. Wie es bei Cupcakes nun mal so üblich ist. Als Hauptaktion kann man ein- oder mehrfarbige Böden backen und Toppings kreieren, eine neue Verkaufsfiliale oder Bäckerei platzieren, unsere Gebäck-Kreationen zu den Kunden bringen oder weitere Mitarbeiter, sprich Würfel, anheuern. Dazu können, vor oder nach den Hauptaktionen, Nebenaktionen ausgeführt werden. Diese erleichtern einem im Laufe der Partie ungemein das Backen/Spiel.
Das Spiel geht reihum. Der Spieler entscheidet sich für eine Aktion, führt sie aus, erhält entsprechend Siegpunkte und stellt seine Einkommensleisten neu ein. Danach ist der nächste Spieler an der Rehe. Das Ganze geht solange, bis ein Spieler 70 Siegpunkte zusammen hat. Es sind alle weiteren Spieler bis zum Startspieler an der Reihe. Danach endet das Spiel und der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.
(Unbekannt)
Die Regeln des Spiels sind schnell zu lernen. Einen letzten Wermutstropfen habe ich jedoch. Die Anleitung gibt es nur auf Englisch oder Spanisch. Ich hoffe, dass es bald eine deutsche Übersetzung gibt.
Die Auswertung der einzelnen Aktionssspalten mit den Expertenwürfel irritiert am Anfang etwas. Wenn man das einmal akzeptiert hat, geht das Spiel flüssig von der Hand. Mir gefällt es bei Cupcake Empire sehr, dass dieses Spiel in jeder Spieleranzahl zügig läuft. Während die Mitspieler ihren Zug ausführen, kann man schon in Ruhe seinen eigenen Zug planen.
Das Spielmaterial ist klasse. Die Würfel sind toll! Es sind „nur W6“, aber die Würfel sind schwerer als üblich, und mit einer leicht angerauten Oberfläche. Mein Rollenspielerwürfelfetisch ist jedes Mal am Rotieren. Die restlichen Komponenten sind groß, bunt und dem Thema angemessen. Man hat auch mit großen Pranken keine Panik, irgendetwas umzustoßen oder zu verschieben. In dem Bezug sehe ich ein einziges Manko. Spieler*innen mit Rot/Grün-Schwäche werden Schwierigkeiten haben, die Toppings und die Kunden-Meeple auseinander zu halten. Da hätte man ruhig noch ein Muster spendieren können.
Trotz der bunten Grafik und des Materials ist das Spiel technisch abstrakt. Jeder Zug ist Mittel zum Zweck der Siegpunktvermehrung. Man hat selten das Gefühl, wirklich eine Backstube oder gar ein Unternehmen zu leiten. Da ist man bei einem Spiel, wie Food Chain Magnate, vielleicht besser aufgehoben. Wobei der Vergleich natürlich stark hinkt. Food Chain Magnate ist eine Klasse für sich und von der Komplexität nicht mit Cupcake Empire zu vergleichen.
Cupcake Empire von Al Leduc, Yves Tourigny
Ich mag Cupcake Empire. Es ist schnell gelernt, geht flott von Hand und hat einen hohen Wiederspielreiz. Dazu klappt es in fast allen Gruppengrößen. Dafür gebe ich eine klare Empfehlung.
Thorsten:
Hinweis:
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