SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 2 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Julien Griffon
erschienen bei Game Factory
Yokai ist ganz knapp gesagt ein kooperatives Memory. Dabei ist diese Verkürzung genauso richtig, wie vollkommen falsch. Aber was versteckt sich genau hinter den lieben Geistern, die das Spiel bevölkern?
Ein Zug in Yokai besteht aus drei Schritten. Zuerst darf man sich zwei der verdeckten Karten ansehen und zurücklegen. Danach eine Karte verschieben und zuletzt entweder eine neue Hinweiskarte aufdecken oder platzieren.
Das war es schon, wir haben damit die Regeln zusammengefasst. Nein, noch nicht ganz. Denn das Ziel ist es, alle Karten so anzuordnen, dass die jeweils vier gleichfarbigen Geister beisammen liegen. Geredet werden darf dabei nicht. Die Hinweise erfolgen komplett nonverbal über die beiliegenden Karten.
Ist man sich sicher fertig zu sein, darf aufgedeckt werden. Wurde die Aufgabe erfüllt, bestimmen Punkte, wie gut man sich geschlagen hat. Sofern man nun immer noch unterfordert sein sollte, kann man sich vom Spiel vorschreiben lassen, wie die Karten angeordnet werden müssen oder welche Yokai nebeneinander liegen zu haben.
Yokai ist ein schön gestaltetes Spiel, das nicht für jedermann geeignet ist. Denn systematisches Anschweigen mit deduktivem Entschlüsseln des Handelns der Mitspieler mag für den einen hochinteressant sein, für andere höchst abschreckend.
Bei uns war die Neugierde groß. Wie gut das kooperative Spiel funktioniert, wenn man ihm die wichtigste, ja meistens interessanteste Komponente nimmt. Aber keine Angst, man wird genug zu reden haben. Nach der Partie wird wild diskutiert, auf welche blöden Ideen die anderen gekommen sind und, wie man denn überhaupt darauf hätte kommen sollen, was gemeint war. Das führt dann zumeist dazu, dass eine weitere Partie folgt, was schon mal für Yokai spricht.
Und dennoch kann mich das Spiel nicht so richtig packen. Ich mag die Optik, ich mag das Spielgefühl und dieses gegenseitige Misstrauen. Aber irgendwas fehlt. Und ich kann nicht mal genau benennen, was. Denn im Grunde ist das Spiel schön minimalistisch aufgebaut und erfüllt diesen Anspruch voll und ganz. Aber dennoch lässt bei mir nach anfänglicher Euphorie die Lust nach, immer weiter spielen zu wollen. Auch, weil der Schwierigkeitsgrad mit der Spieleranzahl stark variiert.
Yokai von Julien Griffon
Minimalistisch und wunderschön gestaltetes Spiel, das bei mir, ohne erkennbaren Grund, nicht so richtig zünden wollte. Dabei ist es durchaus anspruchsvoller, als es auf den ersten Blick wirken mag.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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