Was alle mitbekommen haben dürften, es gab eine Art Casting für die erste Mars Mission. Mine Niederländische Firma will Menschen bis 2027 auf den Weg zum roten Planeten schicken. Das Ganze ohne Wiederkehr. Natürlich muss da ein immenses Vertrauen in die Materialien und die Technik bestehen. Denn angekommen muss dafür gesorgt werden, dass der Mensch ohne Hilfe von außen weiter überleben kann. Hier beginnt das Terraforming.
In Terraforming Mars übernehmen wir keine einzelnen Menschen im Kampf ums Überleben, sondern Konzerne, die ihr Geld dafür verwenden, um den Planeten besiedeln zu können. Immer bessere Technologien erlauben es Rohstoffe herzustellen und diese zu nutzen. Und das alles im Dienste der Menschheit. Oder noch besser, zu Gunsten des eigenen Rufs.
Hier ein Beispiel für den Ablauf.
Fazit
Eine Entwarnung vorab. Die Anleitung von Terraforming Mars ist schwieriger zu verstehen, als das Spiel selbst. Wie ihr oben bereits sehen könnt ist das Spiel relativ einfach zu erlernen. Zumindest, was den Ablauf betrifft. Man benötigt dann doch ein paar Partien, um endlich unterscheiden zu können, was in welcher Situation sinnvoll ist und was nicht. Welche Produktion sich lohnt, wie die Abläufe zusammenhängen und in welche Siegpunkte man besser investiert. Somit wird man die erste Zeit damit verbringen, dass man das Spiel Schritt für Schritt näher kennen zu lernen.
Zusätzlich gibt es noch Spielvarianten, die „Zeitalter der Konzerne“, in der neue Konzern- und Marskarten ins Spiel kommen. Diese Variante habe ich bisher noch nicht gespielt, so dass ich die Bewertung hierzu noch nachreichen muss. Aber auch so gibt es neben den „Anfänger-Konzernen“ andere Firmen, die die Startsituation der einzelnen Spieler beeinflusst. Man erhält unterschiedliche Geld-Beträge, andere Fähigkeiten oder Produktionsänderungen, wodurch ein anderes Vorgehen nötig ist.
Aber nicht nur das, sondern auch die eigenen Handkarten entscheiden in Terraforming Mars oftmals, was man denn nun tun soll. Hier kann man unglaubliches Glück haben (günstige Karten, die die Produktion anheizen) oder großes Pech (nur teure Karten, Karten, die man noch nicht spielen darf, weil ihre Grundvoraussetzung nicht erfüllt ist). Meistens hat man eine gesunde Mischung davon, aber ab und an kippt das Glück dann schon. Jedoch gibt es ein ganz großes Aber. Bisher habe ich noch keine Runde erlebt, in der sich ein Spieler dermaßen ins Aus gekegelt hat, dass er 2 Stunden nur noch zum Zusehen verdammt war. Wer in Myrmes zum Beispiel seinen Ameisenbau schon einmal gegen die Wand gefahren hat, der weiß, wovon ich spreche.
Das Material ist „eigentlich“ hochwertig. Selbst die dünnen Papptableaus der Spieler sind passend und stören nicht, da sie ihren Job erfüllen. „Liege plan auf und fasse Würfel.“ Wäre Scythe nicht parallel erschienen hätte hier wahrscheinlich auch kein Hahn nach einem besseren Tableau gekräht. Einzig die Rohstoffwürfel haben diverse Macken. Angeschlagene Ecken und leicht abgeplatzte Farbe. Bleibt zu hoffen, dass die Lackierung hält. Bisher konnte ich jedoch noch keine Abnutzungserscheinungen vom Spielen oder dem Transport erkennen.
Das Thema von Terraforming Mars ist unglaublich interessant und bietet dadurch eine Faszination des unerreichbaren. Leider ist das Spiel selbst streckenweise doch eher abstrakt. Man baut zwar viele Gebäude und Technologien, die einem eventuell in der Realität auch helfen würden, aber eigentlich beschränkt sich vieles einfach darauf die Produktion anzupassen. Das Ganze ist zwar vom Mechanismus her nötig, aber es lässt einen nicht ins Thema versinken, wodurch alles ein wenig trocken wirkt.
Nichts desto trotz hat man mit Terraforming Mars seinen Spaß. Nur sollte man sich im Klaren sein, dass man es hier mit einem klassischen Euro-Spiel zu tun hat. Wenn man wirklich gut sein möchte wird es irgendwann unbedingt erforderlich durchzurechnen wo man steht und welche Aktion nun mehr Siegpunkte bringt als andere. Dies fördert natürlich die Analysis Paralysis. Dennoch lässt sich Terraforming Mars auch recht gut aus dem Bauch heraus spielen. Man wird immer eine Möglichkeit finden, dass das Spiel weitergeht und man weiterhin etwas aufbaut.
Das ist einer der Punkte der irgendwie sehr befriedigend ist. Man sieht in Terraforming Mars, wie der Mars Stück für Stück besiedelt wird und sein Antlitz verändert. Das hat schon bei Siedler funktioniert und erfreut einen hier auch ungemein. Was bleibt ist ein gutes Spiel, das fantastisch wäre, wenn das Thema etwas mehr ziehen würde. Je Euro lastiger ihr im Geschmack seid, desto besser passt das Spiel zu euch.
Terraforming Mars
Schwerkraft Verlag 2016
Autor: Jacob Fryxelius | |
Dauer: ca. 120 Minuten | |
Spieler: 1-5 | |
Schwierigkeit: Mittel |
Anmerkungen
- Wettlaufcharakteter
- Könnte Thematischer sein
- Schönheitsfehler an den Rohstoffwürfeln
Terraforming Mars – Schwerkraft Verlag – 2016
- Erscheint bei Schwerkraft Verlag
- Für 1 – 5 Spielende und dauert ca. 120 Minuten
- Am besten geeignet für Fortgeschrittene
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar selbst gekauft.
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Christian
Hi, bin gerade erst auf deinen Blog gestoßen und habe mir schon so einige Rezensionen durchgelesen – stimmt in sehr vielen Punkten mit dem überein, was ich über die rezensierten Spiele denke. Ganz viel ist halt einfach auch immer Geschmackssache 😀 Wie siehts denn mit einer neuen Rezension zu Terraforming Mars aus ? Mit Erweiterungen ? Für mich war Terraforming Mars nach der „wilden Jugend“ vor einigen Jahren das Spiel, das mich meine Brettspielliebe hat wiederentdecken lassen, weshalb es bei mir immer einen gewissen Spezialplatz haben wird. Es kommt bei uns immer mal wieder auf den Tisch, alle Erweiterungen mit dabei, wobei Kolonien nicht immer mitgespielt wird. Mich würde echt mal interessieren, ob das Thema bei euch weiter verfolgt wurde ^^
Christian Renkel
Hallo Christian,
schön, dass du zu uns gefunden hast. Ich freue mich immer über neue Gesichter hier. 🙂
Falls du möchtest, kannst du auch gern auf unseren Discord kommen und dort mit uns allen über Spiele sprechen: https://discord.gg/B2vgScUYec
Zu Terraforming Mars muss ich leider sagen, dass ich keine der Erweiterungen je gespielt habe. Das hat sich einfach nie ergeben. Aber vielleicht kannst du mir sagen, mit welcher Erweiterung man am besten einsteigen sollte und welche unerlässlich sind. Das würde mich interessieren.
Christian
Hi Christian ^^
Den Discord schau ich mir mal an 😉
Also Hellas und Elysium bietet nur neue Spielbretter, die einfach ein wenig nur für ein wenig Abwechslung sorgen, eigentlich nur was für Vielspieler. Meine Lieblingserweiterung ist Präludium, da gibts zwar nicht viel Neues, man zieht beim Start einfach noch mal ein paar Karten, die die Startbedingungen individueller gestalten. Venus gefällt mir auch gut, da kommt ein neuer Wert dazu und sehr viele Karten auf denen Ressourcen gesammelt werden können, quasi mehr vom Gleichen. Wirklich Neu ist dann Kolonien, das einfach die Möglichkeit bringt zu verschiedenen anderen Planeten zu fliegen und dort Boni zu erhalten, leider gibt es dabei ein wenig Ungleichgewicht. Und die größte Erweiterung wäre dann Aufruhr, die mir persönlich am wenigsten gefällt, da kommt ein Politiksystem hinzu samt Ereigniskarten, was irgendwie ein wenig wie ein Spiel im Spiel wirkt und bei uns nur sehr sehr selten mitgespielt wird. Keine Erweiterung ist ein absolutes Muss, alle erweitern die Vielfalt und eignen sich dafür eher für Leute, die das Spiel wirklich häufig spielen, aber die Möglichkeiten werden auch sehr vielfältig, was bei einem so starken Grundspiel genau das richtige Ist. Wie immer alles Geschmacksache. Empfehlen würde ich wahrscheinlich Kolonien (und Venus)^^