SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von unbekannt
erschienen bei Schmidt Spiele
Wenn ihr einen Fernseher (oder zumindest Zugriff auf die ARD-Mediathek) habt, ist die Chance recht groß, dass ihr mindestens einmal über Gefragt Gejagt gestolpert seid. Eine Quizshow in der vier Kandidaten gegen einen Jäger antreten. Und es ist wie immer, auf dem heimischen Sofa ist man schlauer als die Kandidaten im Studio. Gut, wir wissen alle, dass das diverse Gründe hat. Der prägnanteste dürfte die Aufregung vor der Kamera sein. Wenn man sich bewusst wird, dass viele Menschen einem beim Scheitern beobachten könnten, kann dies einen Großteil des Denkens einnehmen und uns so sehr ablenken, dass wir die einfachsten Fragen nicht zu beantworten wissen.
Wer dennoch einmal das Spielgefühl von Gefragt Gejagt erleben möchte, hat dank Schmidt Spiele nun die Gelegenheit dazu. Denn das Brettspiel zur Sendung möchte uns auf unsere persönliche Reise in ein Studio mit Jägern nehmen, die es nur darauf abgesehen haben uns aus dem Spiel zu werfen.
(Roland Morgenstern)
Zuerst beginnt für alle einzeln eine Schnellfragerunde. Eine Eieruhr gibt uns 1 Minute Zeit und wir müssen so viele Fragen wie möglich richtig beantworten. Dabei stehen uns Fragen der mittleren und schweren Schwierigkeitsstufe zur Verfügung. Das erreichte Ergebnis legt dann fest, welchen Chip wir nehmen. Das lost wiederum aus, welche Angebote unser fiktiver Jäger uns macht.
In Runde zwei spielen alle gleichzeitig. Wir und die Jäger sind allesamt auf einer Skala platziert. Dabei bestimmt unser gewähltes Gebot aus der Vorrunde, wie weit wir vom Jäger entfernt starten. Nun werden Fragen mit drei Antwortmöglichkeiten gestellt, die jeder geheim für sich beantwortet. Eine Karte bestimmt danach, welcher Jäger falsch lag. Alle, die richtig lagen, wandern auf der Skala einen Schritt nach unten. Wer von seinem Jäger eingeholt wurde, scheidet aus.
Wer es in Runde zwei mit dem höchsten Betrag ans Ziel schafft, kommt ins Finale. Eine weitere Schnellraterunde folgt. Diesmal hat man 2 Minuten Zeit. Jede richtige Antwort gibt einen Punkt. Als Gegner stehen dem Finalisten zwei von ihm ausgewählte Spielende parat. Diese dürfen beide Antworten. Liegen beide falsch, kann der Finalist den Gegenspielenden einen Punkt klauen, indem er die richtige Antwort nennt. Wird er gefangen, haben alle verloren. Wenn nicht, gewinnt er allein.
Die komplette Spielregel zu Gefragt Gejagt – Das Spiel zur ARD-Quizshow findet ihr hier. (externer Link)
(Tina Seidler)
Gefragt Gejagt ist eine tolle Umsetzung der bekannten Quizshow für Zuhause. Es enthält im Kern alles, was die Sendung auch ausmacht. Adrenalin, panische Momente und einen Haufen Fragen, die allesamt nicht immer ganz so einfach zu beantworten sind. Aber gleichzeitig macht das Spiel einen riesengroßen Fehler.
Denn so richtig funktioniert das Finale für uns nicht. Ja, es ist spannend, wenn zwei Spielende gegen einen antreten oder man gehetzt versucht jemanden zu erwischen. Aber so richtig befriedigend fühlt sich das nicht an. Denn eigentlich fehlt die Belohnung für alle Mitspielenden, die die zweite Runde überstehen. Dass nur derjenige mit dem höchsten Betrag weiterkommt, mag mechanisch gesehen für das Spiel Sinn machen, es fühlt sich nur nicht so richtig an. Auch, weil das Brettspiel hier von der Show abweicht.
Ansonsten wäre noch anzumerken, dass im kompletten Spiel nur Fragen mit mittlerer oder hoher Schwierigkeit platziert wurden. Es gibt keine einfachen Fragen oder Methoden, um Kinder richtig mit ins Spiel integrieren zu können. Diese müssen sich mit denselben Schwierigkeiten, wie die Erwachsenen messen, was zu Frustmomenten führt. Schade, dass die Chance hier vertan wurde.
Aber alles in allem ist Gefragt Gejagt ein tolles Spiel. Emotional, schnell und mit tollen Wissensfragen. Leider nicht ganz rund, aber eine wirklich gute Unterhaltung.
Gefragt Gejagt – Das Spiel zur ARD-Quizshow von unbekannt
Ein emotionales Quizspiel, dessen Finale einen dann doch etwas unbefriedigt zurücklässt. Denn gefühlt entscheidet sich schon zu viel in der ersten Runde. Dennoch eine schöne, spaßige Angelegenheit für so ziemlich alle.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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