Schon seit „Cluedo“ schlüpfen wir gerne in die Rolle des Ermittlers, um einen Mord aufzuklären. Alles mit deduktivem, logischen Verständnis. Der neueste Ableger der Verbrecherjagd ist „Gangster City“ von Huch!, welches gewisse Parallelen zu dem vor kurzen von uns getesteten „Schnurrrlock Holmes“ aufweist. Die Frage ist nun, wie schlägt es sich im Vergleich mit dem direkten Konkurrenten?
Der Erfolg macht manche Verbrechen ehrenvoll.
(Lucius Annaeus Seneca)
In „Gangster City“ wissen nur unsere Gegner, wen wir als nächstes verhaften müssen. Durch gezieltes ermitteln müssen wir Täter, Waffe, Tatort und Motiv finden und genau benennen. Denn gewinnen kann nur der, der zuerst 2 Gangster festnimmt.
In dieser Galerie findet ihr einen kurzen Ablauf des Spiels:
Hinter jedem großen Vermögen steht ein Verbrechen.
(Honoré de Balzac)
Eines vorweg. Optisch hat „Schnurrrlock Holmes“ meines Erachtens die Nase weit vorn. Die Illustrationen in „Gangster City“ wirken nüchterner, die Thematik weitaus weniger abgedrehter. Wobei ich genügend Leute kenne, die bei dem tierischen Gangsterspiel schon allein beim Anblick die Nase rümpfen. Dennoch bin ich sicher, dass bei „Gangster City“ optisch mehr herauszuholen gewesen wäre. Es wirkt wie das typische 08/15 Handy-Spielchen. Die Optik ist sehr aufgeräumt, Details sind nur wenige vorhanden, was einem deduktiven Spiel natürlich schon zugute kommt. Aber dennoch gäbe es hier für mich Luft nach oben.
Spielerisch ist „Gangster City“ dann anspruchsvoller, was vorwiegend an der Erweiterung der zu bestimmenden Lösungen gelegen ist. Auch die Möglichkeit mal einen Fehlgriff bei den Karten zu machen ist geringer, da man sehr selten an eine Auswahl gerät, die einen überhaupt nicht weiter bringt. Das bietet dann ein weniger frustrierendes Spielerlebnis.
Etwas unglücklicher finde ich die Ermittlung des Siegers. Wer zuerst 2 Verhaftungen durchgeführt hat gewinnt. Normalerweise ist das derjenige, der zuerst die erste Verhaftung durchführt. Sei es, weil er einfach gut ist, oder weil er ein Quäntchen mehr Glück hatte. Dementsprechend spielen wir hier auch mit veränderten Siegbedingungen oder einfach just for fun. Denn den Logik-Aspekt hat „Gangster City“ wirklich gut gelöst. Besser, als „Schnurrrlock Holmes“. Perfekt wäre eine Mischung aus beiden Spielen.
Auch Kinder haben, trotz des Themas, Spaß an „Gangster City“. Unser Sohn hat seine helle Freude, wenn er entweder einen der vorgefertigten Fälle löst oder seine Eltern mal wieder abzieht (was erstaunlich häufig vorkommt).
Wer Spaß an logischen Rätseln hat und mit vermenschlichten Tieren nichts anfangen kann, der ist mit „Gangster City“ sehr gut beraten. Die Schwächen sind zu verzeihen, beziehungsweise durch kleine Änderungen schnell behoben.
Gangster City
Huch! 2018
Autor: Henrik Larsson, Kristian Amundsen Østby | |
Dauer: ca. 5 Minuten je Spieler | |
Spieler: 1 – 6 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
Gangster City – Huch! – 2018
- Erscheint bei Huch!
- Für 1 – 6 Spielende und dauert ca. 5 Minuten je Spieler
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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