SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 3 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Uwe Rosenberg
erschienen bei Feuerland Spiele
Anfang des Jahres haben wir uns für die Familie Jahreskarten für den Zoo gegönnt. Die Kids freuten sich auf die Besuche und hatten sich schon einige Events herausgesucht. Sie wollten zum Beispiel dem Osterhasen über die Schulter schauen, am Aktionswochenende „Hufe, Hände und Pfoten“ teilnehmen und Pinguine beim Spaziergang beobachten. Bekannterweise kam alles anders und wir mussten es dabei belassen, die Tiere in unserem Garten zu beobachten. Das war auch schön und für die exotischeren Tiere sind wir dann am heimischen Tisch in den New York Zoo gegangen.
(Arthur Schopenhauer (1788 – 1860))
In Uwe Rosenbergs neuestem (gehobenen) Familienspiel hat jeder Spieler ein Tableau vor sich, das es am schnellsten vollzupuzzlen gilt. Dafür nutzt man Gehege (Puzzleteile) und Attraktionen (noch mehr Puzzleteile). In seinem Zug bewegt man einen Elefanten über einen Rundkurs und darf sich je nach Feld entweder ein Puzzleteil oder zwei Tiere nehmen.
Dazu gibt es insgesamt 126 knuffige Tiere aus Holz. Die Pinguine, Erdmännchen, Flamingos, Polarfüchse und Kängurus sind wirklich toll herausgearbeitet und ein haptisches Highlight.
Weil ein Zoogehege ohne Tiere ziemlich langweilig wäre, bevölkern diese unsere Puzzle-Gehege. Damit die Tiere nicht nur schön aussehen, hat sich Herr Rosenberg eines seiner liebsten Mechanismen bedient: der Tiervermehrung. Werden bestimmte Felder auf dem Rundkurs überschritten, so gibt es Nachwuchs der entsprechenden Tierart, wenn sich in dem Gehege mindestens ein Pärchen befindet. Ist ein Gehege komplett voll, erhalten wir als Belohnung eine Attraktion. Wer es nun schafft, sein Tableau zuerst komplett zu befüllen, gewinnt das Spiel.
Die komplette Spielregel zu New York Zoo findet ihr hier. (externer Link)
(Skipper – Madagascar)
New York Zoo ist in meinen Augen ein gut designtes Spiel. Es wärmt bekannte Mechanismen auf und schmeckt sie neu ab. Der Gewinner wird erfreulicherweise einmal nicht über Punkte bestimmt und das Spielziel ist in zwei Sekunden erklärt. Der Rest der Regeln ist aber in meinen Augen unnötigerweise kompliziert mit zu vielen Bonussen, Ausnahmen und Besonderheiten. So darf ich den Elefanten auf dem Rundweg weniger weit bewegen, wenn ich zu dritt oder zu fünft spiele. Andererseits gibt es eine „Bonusvermehrung“ nur bei zwei und drei Spielern. Häh? Das hat sicher alles nachvollziehbare Balancinggründe, macht das Spiel aber sehr unintuitiv.
Dazu sind in meinen Partien auch kaum Emotionen aufgekommen. In den meisten Fällen muss ich darauf schauen, was ich gerade sinnvoll anstellen kann. Den Mitspieler ärgern und ihm eine tolle Gelegenheit verbauen? Fehlanzeige. Richtig gute und gelungene Spielzüge sind auch eher Zufall. Am ehesten ist das noch im Zweier-Spiel der Fall. Vor allem in der verkürzten Spielvariante (die es nur für das Zweier gibt) spielt New York Zoo seine Vorzüge aus. Dann ist es ein schnell gespielter taktischer Schlagabtausch und man kann 2-3 Partien in eine Stunde bekommen.
Ansonsten ist es für mich zu langatmig und repetitiv für das Gebotene. Zumal in den meisten Partien der Sieger schon ein paar Runden vor dem Ende feststeht. Ich finde das sehr ärgerlich, denn das Spiel hat eigentlich Potenzial und das Material ist (bis auf die Playerboards) von sehr guter Qualität. Mein Fazit: Schade!
New York Zoo von Uwe Rosenberg
Ein gehobenes Familienspiel, das nichts wirklich falsch macht. Ein solider Puzzler ohne echte Innovation, der einiges an Potential verschenkt.
Daniel:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar selbst gekauft.
Mehr Informationen zu Affiliate Links und Rezensionsexemplaren findet ihr in unserer Übersicht zur Transparenz und in den Bestimmungen zum Datenschutz.