SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Alexander Pfister
erschienen bei Amigo-Spiele
Dies ist die Geschichte eines Spiels, das, wenn es nach Alexander Pfister ginge, etwas anderes hätte sein sollen. Was genau? Das könnt ihr in dem Interview lesen, das wir mit ihm geführt haben. Aber nun genug des Clickbaits. Kommen wir lieber zu Monster Expedition. Dem nächsten Titel in der Welt von Carnival of Monsters.
(Jesus Sirach)
In Monster Expedition begeben wir uns auf die Jagd nach monströsen Wesen. Am Zug müssen wir uns zuerst entscheiden, ob wir ein Wald-, ein Wasser- oder ein Luftmonster fangen möchten. Das zugehörige Lager gibt an, wie viele Würfel wir werfen dürfen.
Nach einem Wurf entscheiden wir uns für eine Zahl, von der wir alle passenden Ergebnisse zur Seite legen. Der Rest wird neu geworfen. Das geht so lange, bis alle Würfel zur Seite gelegt wurden oder wir die Jagd für beendet erklären. Dabei gilt nur eines. Wir dürfen kein Ergebnis wählen, das schon gesichert wurde. Zeigen alle Würfel kein passendes Ergebnis an, verlieren wir den gesicherten Würfel mit dem höchsten Wert und machen weiter.
Die Summe Würfel gibt an, wie stark wir in der Jagd sind. Wir dürfen nun Monster einsammeln, bis unsere Punkte aufgebraucht sind. Es ist auch möglich, günstige Käfige zu „kaufen“, die jedoch am Spielende nur wenig Siegpunkte einbringen. Zusätzlich lohnt es sich immer, Monster selbst zu fangen, da wir dann deren Spezialfähigkeiten nutzen dürfen.
Zuletzt werten wir noch für jede 1, 2 oder 3 unsere Lager auf, wodurch wir Zugriff auf weitere Würfel erhalten. Am Ende des Spiels zählen wir die Punkte unserer Monster zusammen. Der Spieler mit den meisten gewinnt.
Die komplette Spielregel zu Monster Expedition findet ihr hier. (externer Link)
(Carmen Sylva)
Dieses Spiel zielt auf gehobene Familienspieler ab, die sich nicht scheuen, auch mal ein paar Seiten Regeln zu lesen. Und genau so muss man es betrachten, denn es wäre unfair, Monster Expedition vorzuwerfen, dass es eben nicht die Gedankengänge eines gehobenen Pfisters enthält. Denn betrachtet man es mit diesen Augen, kann das Spiel nur verlieren. Es ist sehr einfach und weißt keine unterschiedlichen Wege auf, die es zu verfolgen gibt. Auch spielt der Zufall eine größere Rolle, als alles andere.
Dabei halte ich jetzt nicht hinterm Berg, dass ich von dem Spiel weniger angetan bin, als meine Familie, die sehr gerne auf Monsterjagd ging. Und obwohl ich ihre Überlegungen hier mit in den Text einfließen lasse, wird jedoch die Bewertung selbst nur teilweise davon betroffen sein. Ich werde ihnen jedoch denselben Tipp geben, wie jedem anderen hier. Ihr könnt jedes Spiel selbst über die Kommentare bewerten, um eure Meinung abzubilden. Und das ganz ohne Registrierung. 🙂
Kommen wir aber zurück zum Spiel. Die Idee, wie die Würfel eingesetzt werden, ist im Kern interessant, weist jedoch ein Kernproblem auf. Würfel ich durch ein glückliches Händchen viele, gleiche hohe Zahlen (bevorzugt 6er), habe ich ein leichtes Spiel. Wenn nicht, befinde ich mich direkt auf der Verliererstraße. Aber, und das ist der coole Twist dabei, ich kann meine Würfe wiederholen. Hier kommt ein schönes Push-your-Luck Element, bei dem ich etwas hadern muss, ob es sich tatsächlich lohnt, das Risiko eines Fehlwurfs einzugehen. So etwas mag ich, finde die Konsequenzen bei Monster Expedition jedoch nicht hart genug, als dass es mich groß ins Schwitzen bringen würde.
Aber, es gibt noch weitere positive Elemente im Spiel. Am auffälligsten sind natürlich wieder die vielen, tollen Monsterillustrationen. Auch, dass man mit vermeintlich schlechten Würfen dennoch etwas anfangen kann (das Lager ausbauen) gefällt mir. Wie auch die Idee, dass neue Monster erst einmal markiert werden und am Spielende zu mir wandern, wenn sie niemand wegschnappt, welche ein wenig Dynamik mit ins Spiel bringt.
Dennoch ist mir Monster Expedition dann etwas zu solitär. Klar verfolgt man die Würfe der Mitspieler, aber sie betreffen einen – bis auf wenige Ausnahmen – kaum. So ist für mich das Spiel eine Art Kniffel mit Sonderfähigkeiten. Nicht schlecht, aber auch nichts, was mich zu Begeisterungsstürmen bewegt. Ein Spiel, das ich zwar auch mal gerne Spiele, aber nicht unbedingt einfordere.
Monster Expedition von Alexander Pfister
Eine recht glückslastige Monsterjagd mit wundervollen Illustrationen. Für ein Familienspiel hätte es jedoch etwas mehr Interaktion vertragen. Das Push-your-Luck Element ist zwar gut, aber nicht ganz so emotional, wie in anderen Spielen, da die Strafe etwas zu harmlos ist.
Christian:
Hinweis:
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