„Mein Gott, die Spiele werden ja immer älter.“, wird der eine oder andere regelmäßige Leser denken. Aber, ist das überhaupt schlecht? Schließlich ist Imperial 2030 auch nach 7 Jahren (ich spreche es aus SIEBEN) immer noch erhältlich. Außerdem zählt es zu den richtigen Klassikern, die man gespielt haben muss. Ja, ich lehne mich aus dem Fenster. Man muss es gespielt haben. Es ist faszinierend und spannend. Und das mit wirklich wenigen Regeln. Klar macht das Regelheft zu Beginn den Eindruck, dass wir ein hochkomplexes Spiel vor uns haben. Aber dem ist nicht so. Und es ist wirklich erstaunlich, mit wie wenig Regeln man eine derartige Spieltiefe erschaffen kann.
Gut, ich komme besser zurück in die richtige Reihenfolge. Das Fazit gehört eigentlich an den Schluss, aber zumindest dieser Teil passt ganz gut an den Anfang, erklärt es doch, warum ich euch das Spiel vorstelle.
Für diejenigen, die es noch nicht wissen. Wir spielen in Imperial 2030 Finanzinvestoren. Wir geben Ländern Kredite und versuchen diese zu stärken, um zum Schluss mit dem meisten Geld da zu stehen. Wer das meiste Geld investiert hat übernimmt die Geschicke des Landes. Einen Punkt, den man neuen Spieler nicht häufig genug sagen kann. Schließlich hat man hier keine Farbe und kein Land, die man sein eigen nennt, es geht allein darum Geld zu verdienen. Aber bevor ich weiter aushole sehen wir uns lieber das Spiel an sich an, damit ihr versteht, wovon ich rede.
Fazit
Ja, ich weiß, ich habe bereits durchläuten lassen, dass ich Imperial 2030 genial finde. Neben dem leichten Einstieg und der dennoch hochkomplexen Angelegenheit zählt für mich persönlich natürlich auch das Miteinander mit anderen Spielern dazu. Kann ich mit einem Nachbarn Frieden schließen ist das im Normalfall immer besser, als Krieg gegen ihn zu führen. Denn letzterer ist sehr teuer. Das ist ein Punkt, den man erst mit der Zeit lernt. Krieg verschlingt einen Haufen Geld. Da wir aber Geld verdienen wollen ist er im Normalfall eher gegen unser Ziel. Falls es euch wichtig ist, dass ihr keine Kriegsspiele spielen wollt, weil euch das pädagogisch nicht wertvoll erscheint, hier ist euer Spiel.
Außerdem ist es, wenn man einen aggressiven Nachbar hat, doch interessanter so viel Geld in dessen Land zu investieren, bis man die Kontrolle darüber übernimmt. Die Länder werden häufiger den Besitzer wechseln, als einem lieb ist. Aber dennoch ist noch nicht alles verloren. Schließlich hat man auch Vorteile, dass einzelne Regierungen, in die man investiert hat, erfolgreich sind. Selbst, wenn der Gegner sie steuert. Und, wenn man mal kein Land hat, dann übernimmt man die Schweizer Bank. Diese ist für mich der einzige Negativpunkt. Sie ist zwar recht mächtig, aber relativ langweilig zu spielen. Man sieht den anderen eigentlich bei ihren Zügen zu. Das Einzige, was man noch tun darf ist sie zu zwingen auf dem Investorfeld stehen zu bleiben. Man kassiert hier dann entsprechend Zinsen und darf zusätzlich zum aktuellen Investor neue Kredite vergeben. Heißt, der Geldfluss ist geregelt und man kann sich überall einkaufen. Gut, im Normalfall achten die Mitspieler darauf, dass keiner die Schweizer Bank bekommt, aber hat man diese kann man sich meistens zwischen „durch Langeweile zum Siegertreppchen“ und „schlechtere Chancen, aber mehr Spielspaß“ entscheiden.
Aber, wie gesagt, das ist der einzige Negativpunkt, der mir einfällt. Natürlich kann eine Partie Imperial 2030 auch gern weit über die angegeben 3 Stunden Spielzeit hinausgehen. Die Zeit vergeht dabei jedoch wie im Fluge, da man genügend Spaß und interessante Entscheidungen hat. Imperial 2030 wird also für mich immer in meine persönliche Top 10 gehören. Oder anders gesagt, es befindet sich nun schon so lange darin, dass ich auch denke, dass es die nächsten 7 Jahre immer noch dort bleiben wird. Und jetzt hört auf zu lesen und versucht lieber euer Glück als Investoren. Los! ?
Imperial 2030
PD Verlag 2009
Autor: Mac Gerdts | |
Dauer: ca. 120 -180 Minuten | |
Spieler: 2-6 | |
Schwierigkeit: Mittel |
Anmerkungen
Imperial 2030 – PD-Verlag – 2009
- Erscheint bei PD-Verlag
- Für 2-6 Spielende und dauert ca. 120 -180 Minuten
- Am besten geeignet für Fortgeschrittene
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar selbst gekauft.
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