Bevor es zu Beschwerden kommt gestehe ich, dass das Spiel eigentlich „Epic Spell Wars of the Battle Wizards: Duel at mount Skullzfyre“ heißt. Aber das hätte nicht in die Titelzeile gepasst. Und wer das schnell dreimal hintereinander sagen kann ohne einen Knoten in der Zunge zu bekommen, der ist bestens gerüstet für dieses Spiel.
Wir sind Zauberer in einer Welt, in der es an der Tagesordnung steht sich in einem Wettstreit gegenseitig die Köpfe von den Schultern zu blasen. Natürlich mit der mächtigsten Magie, die das Land je gesehen hat. Zum Glück sind wir alle unsterblich, wie es mit den Schmerzen steht lässt das Regelbuch offen, und können immer wieder an den Wettbewerben teilnehmen.
Wie ihr seht nimmt sich das Spiel mit der Thematik oder mit dem Cover schon selbst nicht allzu ernst. Aber ob das gut gehen kann?
Fazit
Epic Spell Wars of the Battle Wizards: Duel at mount Skullzfyre ist, wie ihr schon richtig vermutet, ein reines Spaßspiel. Spieler, die taktisch vorgehen und alles durchplanen möchten sind hier genau an der falschen Adresse. Aber daraus mach Epic Spell Wars auch keinerlei Hehl. Es trägt offen mit geschwollener Brust das Abstruse als eine Art Orden vor sich her. Das kann man mögen oder nicht. Mir hat das Spiel bisher recht gut gefallen. Sind alle Spieler im Tisch des englischen mächtig und endlich mal davon überzeugt, dass Planung nur bis zu einem gewissen Punkt etwas bringt (nämlich im Normalfall in der Wahl der Glyphen) spielt es sich recht flott. Es sind auch für nicht Muttersprachler einige Witze dabei. Das volle Spektrum erschließt sich einem natürlich nur, wenn man eine gewisse Vorkenntnis des englischen hat.
Wo wir schon bei der Sprache sind, das englisch ist sehr gut verständlich und bis auf ein paar wenige, nicht aus der Schule geläufigen Vokabeln sehr gut zu meistern. Bisher musste zumindest niemand mit einem Wörterbuch da sitzen und die Karten Schritt für Schritt übersetzen. Somit ist auch diese Hürde schön gering. Doch diese muss wohl genommen werden. Ich glaube nicht, dass sich ein deutscher Verlag das Spiel ins Programm nehmen wird. Dafür ist der Humor von Epic Spell Wars zu pechschwarz und die Bilder… naja… sagen wir mal zu wenig delikat.
Natürlich ist alles in einem skurrilen Comic-Stil gehalten, aber man darf eben kein Problem mit herumfliegenden Gedärmen haben, ansonsten ist man hier vollkommen falsch aufgehoben. Die Bilder an sich kann man mögen. Ich persönlich bin nicht so ganz überzeugt. Klar ist die Lösung durch die Gewaltdarstellung verständlich, aber dennoch würde ich die Bilder nun nicht wirklich schön nennen. Sie sprechen mich nicht sonderlich an, aber sie stoßen mich im Gegenzug auch nicht wirklich ab. Und wie bei so ziemlich allen Spielen sind manche Grafiken einfach besser getroffen, als andere.
Die Spielanleitung ist leicht verständlich, aber dennoch zum Lesen ein Graus. Wer das verbrochen hat gehört bestraft. Auf einer Seite befinden sich gefühlt 200 unterschiedliche Schriftarten und -größen, was es schwer macht das Ganze zu lesen. Klar, soll das schon auf einen gewissen Wahnsinn einstimmen, aber hier wäre weniger definitiv mehr gewesen.
Aber kommen wir zum Spiel selbst. Es ist spaßig und das trotz dem hohen Glücksfaktor. Beziehungsweise wahrscheinlich eher wegen des Glücksfaktors. Epic Spell Wars besteht einfach aus heillosem Chaos. Einem Wahnwitz, der aus jeder Pore trieft. Und das muss auch so sein, denn nur so kann man mit seinem Mitspielern auch wirklich Spaß haben. Zumindest mit denjenigen, die sich darauf einlassen. Mit Spaßbremsen ist Epic Spell Wars ein totaler graus, der jedem den Spielspaß verdirbt. Ist die Gruppe entsprechend locker wird man mit einigen Lachern und einem durch mehr Glück als Taktik bestimmten Sieger belohnt. Dennoch hat man das Gefühl ein schönes Spiel miteinander gespielt zu haben.
An der Stelle muss ich natürlich ehrlich sein. Der Humor und die Schadenfreude trägt einen Großteil von Epic Spell Wars. Ich kann noch nicht abschätzen, wie sich das entwickelt. Bisher zündet das Spiel immer noch. Aber ich denke auch, dass sich das ganze irgendwann mal abnutzen wird, wenn man das Spiel zu häufig auf den Tisch bringt. Dennoch, wenn alle Spieler zügig spielen, ist es je nach Teilnehmerzahl ein kurzer bis mittlerer Absacker oder Aufheizer in einen Spieleabend, welcher innerhalb von 5 Minuten aufgebaut und erklärt ist.
Epic Spell Wars
Cryptozoic 2011
Autor: Rob Heinsoo, Cory Jones |
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Dauer: ca. 10 je Spieler |
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Spieler: 2-6 | |
Schwierigkeit: Einfach |
Anmerkungen
Epic Spell Wars – Cryptozoic – 2012
- Erscheint bei Cryptozoic
- Für 2-6 Spielende und dauert ca. 10 je Spieler
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar selbst gekauft.
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