Ablauf
Fazit
Was lässt sich zu Imhotep sagen? Thematisch ist es wirklich gut eingebettet. Dazu tragen nicht nur die wirklich schönen Holzwürfel, das Design und die langsam immer höher werdenden Bauten bei. Es ist wirklich ein schöner Anblick zum Schluss. Die einzelnen Tableaus, auf denen sich die Steine in immer wieder anderen Variationen stapeln.
Das Spiel an sich ist ganz nett. Nichts überragendes, nichts schlechtes. Es ist schnell erklärt und schnell gespielt. Jeder, mit noch so geringer Spielerfahrung, kann nach kurzer Zeit mitspielen. Doch leider fehlt eine gewisse Würze. Diese hätte wohl mit dem Fahren fremder Boote ins Spiel kommen sollen. Jedoch ist das eine Aktion, die für einen selbst zu teuer ist. Fährt man ein Boot voller fremder Steine an einen Hafen, der den betroffenen Spielern nichts nutzt verzichtet man auf seine eigene Aktion. Diese hätte man lukrativer nutzen können, indem man entweder einen Stein einsetzt oder ein eigenes Boot dorthin fährt, wo es einem nutzt. Die „bestraften“ Spieler jedoch werden einen Bonus erhalten. Zwar evtl. nicht den, den sie haben wollten, aber sie erhalten etwas. Dadurch ist der Spieler, der die Aktion nimmt eher doppelt gestraft.
Ich habe auch Runden gespielt, in denen ich nur Steine eingesetzt habe und nie selbst ein Boot an Land steuerte. Diese konnte ich zum größten Teil gewinnen konnte. Das kann nun an den Mitspielern liegen, die nicht richtig auf mich reagiert haben, oder einfach, weil das Einsetzen der Steine einfach immer die beste Aktion ist. Vom Bauchgefühl her tendiere ich nun eher auf die Antwort bzgl. der Mitspieler. Aber ein solcher Sieg ist dann schon recht langweilig.
Etwas Abwechslung bringen die B-Seiten der einzelnen Tableaus. Mit dieser werden nicht nur andere Bauregeln aufgestellt, sondern auch teilweise Sonderaktionen beim Einsetzen der Steine ausgelöst. Auch ganz nett. Sie werten das Spiel dann doch auf, weswegen ich dazu raten würde, dass nicht ganz so erfahrene Spieler auch nur einmal die A-Seite spielen, um den Ablauf kennen zu lernen und dann sofort zur B-Seite wechseln. Alle anderen sollten sich gar nicht mit der A-Seite aufhalten.
Vielspieler, die unter sich sind, sollten meines Erachtens einen Bogen um Imhotep machen. Aber für diese ist das Spiel auch nicht designt. Wenigspieler könnten ihren Spaß mit Imhotep haben. Wobei die Testspieler in meinen Runden auch eher dazu geneigt haben zu sagen, dass das Spiel ganz nett ist, aber irgendwie keine wirkliche Spannung aufkommen wollte.
Kurz gesagt, das Spielmaterial ist einfach nur toll, dem Spiel fehlt einfach noch ein paar Streuer Würze, die das Spiel interessanter macht. Die B-Seiten sind schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Aber hier hätte man meines Erachtens noch etwas weiter gehen müssen. Auch dahingehend, dass man den Spieler, der ein fremdes Boot steuert nicht ganz so gestraft wird.
Fazit Mitspieler
Damit ihr hier nicht nur mein Geschwafel ertragen müsst habe ich meine Mitspieler gebeten ihre Meinung mit abzugeben. Hier kommen sie zu Wort.
Dominik: „Imhotep ist zum Spiel des Jahres 2016 nominiert, lässt man seine Finger ein wenig durch das Internet wandern, wird man schon fast von den vielen positiven Rückmeldungen erschlagen. Recht schnell kommt dadurch ein positiver Eindruck vom Spiel zustande und die Erwartungshaltung ist entsprechend hoch. Kurz und schmerzlos: Ich für meinen Teil kann mich diesen teilweise extrem hochlobenden Wertungen nicht wirklich anschließen. Warum? Nun ja Imhotep lässt von seiner an sich netten Aufmachung und dem tollen Spielmaterial einfach mehr erwaten. Ja, man hat ganz nette Spielzüge und ja, man kann die Pläne des Gegenspielers auch geschickt zunichte machen, was auch seinen gewissen Reiz hat. Dennoch fehlt für mich bei diesem Spiel das berühmte gewisse Etwas. Brav holt man seine Steinchen aus dem Steinbruch, hat man bereits genug Steinchen, platziert man diese auf einem Schiffchen, will man dem Gegenspieler sein System „versauen“ fährt man „sein“ Schiffchen an ein Örtchen, wo es für ihn die wenigsten Punkte gibt. Dabei ist es im Prinzip egal was man für eine Aktion macht, letztlich bekommt man im Prinzip für alles irgendwie Punkte. Ich denke ihr merkt nun was ich mit dem „es fehlt das gewisse Etwas“ meine. Das bedeutet nun nicht per se, dass Imhotep ein schlechtes Spiel ist, aber es ist für mich definitiv kein Kandidat für das Spiel des Jahres, dafür fehlt es einfach an Spannung, Anspruch und Komplexität. Schade.“

Imhotep
Kosmos 2016
Autor: Phil Walker-Harding |
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Dauer: ca. 10 Minuten je Spieler (bei Grüblern mehr) |
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Spieler: 2 – 4 | |
Schwierigkeit: Einsteiger/Fortgeschrittene |
Anmerkungen
Imhotep – Kosmos – 2016

- Erscheint bei Kosmos
- Für 2 – 4 Spielende und dauert ca. 10 Minuten je Spieler (bei Grüblern mehr)
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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