SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 3 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Johannes Krenner
erschienen bei Huch!
Es ist so eine Sache mit Wortwitzen. Manche schlagen einem vollkommen offen entgegen. Mir persönlich sind jedoch die subtilen, die nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar sind, lieber. In welche Kategorie Duck, das mit seinem Namen gleich zwei der wichtigen Punkte des Spiels zusammenfasst, fällt, entscheidet ihr selbst.
(Ephraim Kishon)
In Duck erhält erst einmal jeder Spieler sieben Handkarten. Schon kann es losgehen. Sind wir am Zug, dürfen wir beliebig viele Karten ablegen. Jedoch müssen die entweder von derselben Zahl (dabei ist die Farbe egal) oder einfarbig in aufsteigender Reihenfolge sein.
Im Anschluss muss man eine neue Karte aufnehmen. Entweder die oberste vom Ablagestapel unserer direkten Nachbarn oder vom Nachzugstapel. So geht es reihum weiter, bis ein Spieler alle Karten ablegen konnte oder sich duckt.
Das ist möglich, wenn man zu Beginn seines Zuges 10 oder weniger Punkte auf der Hand hat. Mit dem Ducken geht man eine Wette ein. Nämlich die, dass man selbst die wenigsten Punkte auf der Hand hat. Ist dies der Fall, gewinnen wir nicht nur die Runde, sondern dürfen auch unsere höchste Handkarte behalten. Aber wehe wir haben uns geirrt, dann sammeln wir lediglich Minuspunkte.
Neben dem Sieger der Runde werden auch all jene belohnt, die nicht die meisten Punkte auf der Hand haben.
So wird dann Runde um Runde gespielt, bis alle Bonuskarten verteilt wurden. Danach zählt nur, wer die meisten Punkte sichern konnte.
(Sprichwort)
Nach unserer ersten Partie Duck saßen wir alle etwas belämmert da. War das wirklich schon alles? Steckt da wirklich nicht mehr dahinter. Wir waren jeweils nach wenigen Zügen so weit, dass sich einer der Spieler duckte, wodurch die Partie inklusive Regelerklärung nach knapp 15 Minuten vorbei war. Und ja, eigentlich hatten wir alles gesehen und erlebt.
Die nächsten Partien entwickelten dann ihre eigene Dynamik. Wir begannen immer weniger auf Nummer sicher zu spielen und abzuschätzen, wie weit wir das Ducken ausreizen konnten. Wie viele Punkte wir uns auf die Art sichern konnten. Und siehe da, das Risiko belebte das Spiel.
Weiterhin dauert jedoch eine einzelne Runde nur wenige Züge. Man ist in etwa drei- bis viermal an der Reihe, bevor irgendwer fertig macht. Das empfinde ich als viel zu wenig. Denn so richtig kann sich in der kurzen Zeit keine Spannung aufbauen. Das wäre wie, wenn ein Wettlauf nur fünf Schritte andauern würde.
Dafür hat Duck einen entscheidenden Vorteil. Jeder kann mitspielen. Einfach kurz die Karten mischen, austeilen und loslegen. Die paar Regeln lassen sich in der ersten Partie locker unterbringen. Jeder hat dieselben Voraussetzungen, um zu gewinnen, wodurch das Spiel bei Familien, die nicht ganz so häufig spielen, natürlich noch weiter punkten kann.
So bleibt Duck ein Titel, den wir gerne immer wieder mal spielen, der mitunter auch eine interessante Dynamik entwickeln kann. Jedoch fehlt ihm noch etwas Fleisch auf den Knochen, um zu einem Dauerbrenner zu werden. Ein Spiel, perfekt fürs Freibad oder den gemütlichen Sonntag-Nachmittag-Kaffee.
Duck von Johannes Krenner
Ein schönes, schnell gespieltes Familienspiel, dem etwas mehr Substanz geholfen hätte eine besser Spannungskurve aufzubauen. Dennoch ein gutes Spiel, bei dem jeder seinen Teil beitragen kann.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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