SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 3 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Dr. Adam Symonds, Jim Symonds
erschienen bei Thinkfun
Als Cold Case bezeichnet man einen ungeklärten Kriminalfall. Hierzulande dürfte der Begriff vorwiegend durch die gleichnamige US-Krimiserie bekannt sein. Aber auch in Nachrichten hört man immer wieder, dass ein lang zurückliegender Fall nun dank neuer forensischer Methoden gelöst werden konnte, was eben bedeutet, dass einer dieser Cold Cases erneut aufgerollt wurde.
Um genau solch einen Cold Case geht es hier spielerisch. Denn wir erhalten alte Ermittlungsakten und müssen mit diesen versuchen, die nötigen Indizien zu finden, damit die Gerechtigkeit siegen kann. Spielstil hatte die Möglichkeit, das Spiel bereits vor der offiziellen Veröffentlichung im September zu testen.
(Cold Case (Serie))
Öffnet man Cold Case – Eine todsichere Geschichte fällt einem eines entgegen. Eine Akte. In dieser befinden sich neben einem Schreiben, das einen dazu auffordert, sich der Sache anzunehmen noch diverse Verhöre, Bilder, ein Zeitungsausschnitt und mehr. Diese müssen wir nun Stück für Stück analysieren, um den Tathergang zu rekonstruieren und den/die Täter/in zu ermitteln.
Haben wir ein für uns plausibles Ergebnis gefunden, öffnen wir den aufgeführten Link und beantworten anhand von vorgegebenen Wahlmöglichkeiten diverse Fragen. Je nachdem, wie erfolgreich wir waren, erhalten wir nun das gute Ende präsentiert.
(Cold Case (Serie))
Eine Warnung vorab. Cold Case – eine todsichere Geschichte fühlt sich natürlich ein klein wenig nach Arbeit an. Aber das liegt im Kern der Sache, denn eigentlich simulieren wir hier einen fiktiven Alltag von Ermittlern, die bestehende Akten erneut prüfen. Hierzu gehört dann eben auch, dass wir Arbeitsmaterial und Aussagen analysieren, um Beweise und Lügen zu finden. Das sorgt für ein bis zwei Stunden Entschleunigung im Alltag, die man eben auch abkönnen muss. Will man Action, Schießereien und einen klaren roten Faden, der vom ersten Moment besteht, ist man hier falsch. Aber das ist per se nichts Schlechtes, wenn der zugehörige Fall interessant gestaltet ist.
Wir waren etwas mehr als 1 Stunde gut unterhalten und haben gemeinsam das Rätsel um den ermordeten Reporter entschlüsselt. Wobei man auch ehrlicherweise sagen muss, dass das nicht allzu schwer war. Denn die Beweise waren sehr offensichtlich platziert, man musste sie nur von den ausschmückenden Informationen trennen. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, waren wir fast ein klein wenig enttäuscht, dass ein wichtiges Detail dermaßen offensichtlich platziert war, dass man fast schon einen roten Pfeil hätte daneben kleben können und sich fragte, wie vorherigen Ermittler das überhaupt übersehen konnten.
Auch gab es ein weiteres Detail in der Geschichte, das mich noch etwas unschlüssig zurückließ. Hier habe ich einen komplexeren Sachverhalt vermutet (zumindest deuten die Beweise darauf hin), als es in der Lösung dann präsentiert wurde. Wobei mir meine Geschichte besser gefällt. Aber vielleicht irre ich mich auch. Das ist etwas, das ich aktuell versuche, mit Thinkfun zu klären. Und zur Not schalte ich eben das Autorenduo ein. 😉
Nichtsdestotrotz war Cold Case – eine todsichere Geschichte unterhaltsam und lud dazu ein, miteinander über Vermutungen und Beweise zu diskutieren. Wer also gerne ZDF-Vorabendkrimis ohne nervige Handlungsstränge und an den Haaren herbeigezogene Wendungen spielen will, der ist hier genau an der richtigen Adresse.
Cold Case: Eine todsichere Geschichte von Dr. Adam Symonds, Jim Symonds
Ein guter, wenn auch nicht überraschender Fall, der relativ einfach gelöst werden kann. Dennoch ist Cold Case unterhaltsam, obwohl wir hier eigentlich Arbeit spielen.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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