SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 5 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Mandy Henning, Melissa Limes
erschienen bei Smiling Monster Games
Schaffst du es, die niedrigste Gesamtzahl in deiner Auslage zu haben? Easy denkst du? Dann hast du nicht mit deiner Vergesslichkeit und den treffsicheren Swipe-Künsten deiner Mitspieler gerechnet.
Aber first things first. Cabo ist ein erst mal nettes kleines Kartenspiel, dass als Mitbringsel oder Absacker daher kommt.
Du bekommst 4 Karten verdeckt ausgeteilt, von denen du dir zwei geheim für dich einmal ansehen darfst. Anschließend ziehst du, wenn du an die Reihe kommst, eine Karte vom Nachzieh- oder Ablagestapel und tauscht sie verdeckt in deine Auslage.
Denkst du, du hast den kleinsten Gesamtwert am Tisch in deiner Auslage, ziehst du keine Karte und sagst Cabo. Dann sind deine Mitspieler jeder noch einmal an der Reihe. Sind alle durch, deckt jeder seine Auslage auf uns es wird verglichen, wer tatsächlich den geringsten Gesamtwert hat.
Ist es der Spieler, der Cabo angesagt hat, hat er die Runde gewonnen und bekommt 0 Punkte. Alle anderen schreiben ihren Gesamtwert auf und addieren ihn mit dem Wert der Vorrunde. Ist es nicht der Cabo-Ansager, dann hagelt es 5 Strafpunkte + den Wert der Karten. Das wiederholt sich so lange, bis ein Spieler die 100 Punkte überschreitet. Der Mitspieler mit den wenigsten Punkten gewinnt die Partie.
Kleiner Tipp: Bei uns trackt jeder Spieler seine Punkte selbst mit dem Taschenrechner im Handy. Das spart Zeit und es muss nicht einer schreiben und rechnen.
Es gibt die Kartenwerte 0 bis 13 – wie du dir denken kannst, sind die kleinen Zahlen gut und die Hohen schlecht. Die Karten 1 bis 12 gibt es je 4 Mal im Spiel. Die Karten 0 und 13 je nur zwei Mal.
Es gibt drei Arten Sonderkarten:
Die Fähigkeiten der Sonderkarten greifen ausschließlich, wenn du sie vom Nachziehstapel ziehst und auf den Ablagestapel legst, anstatt sie in deiner Auslage zu parken. Anderenfalls gilt sie als verbraucht.
Ziehst du eine Karte mit dem Wort Swap und nutzt ihre Fähigkeit, darfst du nach den normalen Regeln nur von dir selbst weg tauschen. Also eine deiner Karten mit einer Karte in der Auslage eines Mitspielers. Laut unserer Hausregeln darfst du munter und quer über den Tisch zwei Karten miteinander tauschen. Das sorgt für ordentlich Verwirrung und man kann seine Mitspieler ein bisschen damit ärgern. *diabolisches Lachen incoming*
Du kannst die Menge der Karten in deiner Auslage reduzieren, indem du Pärchen, Drillinge oder ein Quartett sammelst und dann gemeinsam gegen eine nachgezogene Karte austauscht.
Nach den normalen Regeln legst du die gezogene Karte einfach ab, solltest du nicht ein Paar / Drilling / Quartett aufgedeckt haben – du hast dich also bei den Karten geirrt, also legst du sie verdeckt wieder zurück und die gezogene Karte einfach ab. In unseren Runden hat es sich etabliert, zur Strafe die gezogene Karte zusätzlich behalten zu müssen und verdeckt zur Auslage zu legen – du hast dich geirrt? Sorry, dann hast du jetzt eine Karte mehr … muhaha.
Wie oben schon erwähnt spielt man Cabo, bis ein Spieler die 100 Punkte überschritten hat. Es gibt eine kleine Sonderregel: Trifft einer genau die 100 Punkte, halbiert er seine Punkte auf 50 und hat damit tatsächlich noch eine reale Chance zu gewinnen.
Es kommen schon einige Runden zusammen, bis ein Spieler 100 Punkte hat. Vor allem dann, wenn man, wie wir versucht, seine Auslage jede Runde auf unter 5 Punkte zu bringen. Eine Runde ist dann zu Ende, wenn ein Spieler der Meinung ist, den niedrigsten Wert am Tisch in seiner Auslage zu haben und Cabo sagt, statt einen Zug zu machen – auch das habe ich oben schon genauer erklärt.
Die komplette Spielregel zu Cabo findet ihr hier. (externer Link)
Ob als Absacker, um Zeit zu überbrücken oder einfach zwischendrin, Cabo geht einfach immer. Ich habe es schon nachkaufen müssen, weil die Karten zu abgegriffen waren. Die kleine Schachtel haben wir fast immer mit dabei – in Italien am Strand, beim Met auf dem Mittelalterfest und es darf bei keinem Spieleabend fehlen.
Inzwischen spielen wir unsere Auslage bis auf einen Wert von unter 5 runter, bevor einer Cabo sagt. Das sorgt für ausgedehnte Runden und es dauert, bis ein Spieler die 100 überschreitet. Jeder hat ein Auge darauf, wo die beiden Nullen liegen könnten und ein Swap wird zum Hilfsmittel, an die begehrten niedrigen Karten zu kommen. Ganz besonders witzig wird es, wenn nach dem ein Spieler Cabo angesagt hat ein Swap gezogen wird – Der Cabo Ansager hat keine Chance, nicht das Opfer des Swaps zu werden.
Wir haben immer eine sehr lustige Zeit mit Cabo. Es ging schon so weit, dass ein erwachsener Mann über dem Tisch lag, um an die Karte eines Mitspielers zu kommen, der diese mit aller Kraft festzuhalten versuchte. Aber auch der Versuch, sich nachhaltig seine Karten zu merken, ist des öfteren eine Herausforderung, besonders wenn sich „Nebengespräche“ einstellen.
Zum Schluss noch ein kleiner random Fakt: Das Einhorn auf der Null spuckt einen Regenbogen – die 13 zeigt eine Flasche mit abgefülltem Regenbogen. Wir haben zwei Theorien dazu:
Welche Theorie unterstützt du? Oder hast du vielleicht eine eigene?
Cabo von Mandy Henning, Melissa Limes
Ein spannendes kleines Kartenspiel, als Absacker oder für kleine Runden zwischendurch, mit Ärgerfaktor.
Sandra:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar selbst gekauft.
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Drei Tage durch zocken? Für Sandra kein Problem. Open mindet für jede Art von Spielen zockt sie vom kleinen Karten Spiel bis zur 10 Stunden Raumschlacht was sich eben anbietet. Die soziale Interaktion und der Spaß am Spieltisch stehen bei ihr im Fokus. Details wie Grafik und Inlay fallen ihr besonders auf. Dabei kann sie sich auch mal herrlich über schlecht durchdachte Schachtelkonzepte aufregen.
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Hallo Sandra,
eure Hausregeln gefallen mir außerordentlich gut 😀 Das werde ich auf jeden Fall bei unserer nächsten Runde Cabo mal ins Gespräch bringen. Die abgefüllte-Spucke-Theorie ist mein Favorit – diese Art von Humor mag ich. Sonst fällt mir noch ein, dass der Regenbogen kein Anfang und keine Ende hat – was mit der „0“ und der „13“ ja genau andersherum ist. Ein Spaß der Erfinder?! In diesem Sinne: vielen Dank für deine besondere Spielvorstellung!
Beste Grüße von Judith