SPIELSTIL Rezension

Reload – Kickstarter – Ein Ersteindruck

Lesezeit: 6 Minuten

Ein Spiel entwickelt von François Rouzé, Jean-Marc Tribet
erschienen bei Kolossal Games

Battle Royale Shooter sind der heiße Scheiß. Zumindest, wenn man die Millionen Fortnite, PUBG – und wie die Titel alle heißen – Spieler fragen würde. Für sie gibt es nichts Schöneres, als mit vielen Fremden in eine große Arena gepackt zu werden und mit allen Mitteln zu versuchen, der letzte Überlebende zu sein.

Kolossal Games möchte mit Reload das Gefühl auf den Spieltisch bringen. Im Grundspiel werden also bis zu vier Spieler auf einer Insel abgeworfen. Doch hier gewinnt nicht der letzte, der noch am Leben ist, sondern der erfolgreichste Spieler. Was sich die Entwickler alles einfallen ließen, konnten wir in einer Proberunde auf Tabletopia erfahren. Chris von Kolossal Games hat uns in die Welt von Reload eingeführt und uns dazu gebracht, uns die Köpfe einzuschlagen.

Wichtiger Disclaimer: Die Einschätzung des Spiels basiert auf diesem einen Probespiel. Wir haben keinerlei Vergütung – sei es monetär oder als Sachleistung – erhalten. Eben nur den Zugang zur digitalen Version und einer persönlichen Erklärung. Und Achtung, alle Bilder stammen aus der digitalen Tabletopia Vorschau. Das Material wird real bestimmt noch diverse Änderungen erfahren.

Good. Bad. I’m the guy with the gun.

(Ash (Army of Darkness))

Starten wir in Reload müssen wir zuerst ein Feld aussuchen, auf dem wir versuchen mit unserem Fallschirm landen wollen. Dabei bestimmen die Würfel, ob wir dabei vom Wind abgetrieben werden oder nicht. Einmal am Boden dürfen wir unsere Würfel beliebig einsetzen. Dabei bestimmt die Aktion, auf welchen Wert wir den Würfel einzustellen haben. Warum das wichtig ist, erzählen wir euch weiter unten.

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Lila möchte sich bewegen. Also legt der Spieler einen seiner Würfel auf das freie 4er Feld.

An Aktionen gibt es natürlich die Bewegung auf ein anderes Feld, das Aufsammeln von Token oder Ausrüstung, das Auslösen der feldspezifischen Aktion, das Bauen, das Heilen und die Angriffe. Das Erste ist leicht erklärt, ein eingesetzter Würfel bedeutet einen Schritt auf ein anderes Hexfeld. Beim Aufsammeln der Token dürfen wir diese auf unser Tableau legen. Finden wir Ausrüstung, ziehen wir von Stapeln in drei verschiedenen Ausrüstungsstufen Karten und wählen davon eine.

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Bauen können wir Mauern, durch die unsere Gegner nicht laufen oder schießen dürfen, Befestigungen, die uns eine bessere Verteidigung bieten und Fallen. Kommt ein Gegner auf eine Falle, muss er in Stein-, Schere-, Papiermanier versuchen, diese zu entschärfen. Schafft er das, bekommt er als Belohnung einen Falle-Punktemarker.

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Die Fallenmarker.

Auf den Feldern selbst gibt es verschiedene Aktionsarten, die man durchführen kann. Die wichtigste ist im Zentrum der Karte. Der Upload der gesammelten Tokens. Nur so können wir diese auf unsere Siegpunktleiste bringen.

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Die Siegpunktleisten füllen sich. Hier im Team-Spiel.

Kommen wir aber zum Wichtigsten. Wie kann man sich gegenseitig auf die Mütze geben? Zuerst einmal müssen wir hierfür einen Blick auf ein anderes Detail werfen. Das Ende eines Zuges. Denn dann werden die Würfel von den einzelnen Aktionen genommen und ihrer Wertigkeit nach aufgereiht. Das entspricht unserer Verteidigung. Je höher der Würfel, umso besser.

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Am Ende des Zuges wird abgeräumt und links auf dem Tableau aufgereiht.

Aber nun kommen wir wie versprochen zum Kampf. Ein Nahkampf beendet einen Zug immer. Hier werden dann die eigenen eingesetzten Würfel mit denen des Gegners verglichen. Direkt von oben nach unten. Ist ein Wert höher als der andere, bekommt der Unterlegene eine Verletzung. Heißt, er muss den betroffenen Würfel auf einen Verletzungs-Slot legen. Dieser steht ihm in seinem Zug nicht zur Verfügung, bis er sich heilt.

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Hier gibt es auf die Mütze.

Fernkämpfe werden mit Waffen ausgeführt. Auf diesen sind auch Würfel-Slots, die angeben, wie häufig eine Waffe in einem Zug abgeschossen werden kann. Im Fernkampf wird – je nach Waffe – mit einer unterschiedlichen Anzahl an Würfeln geworfen. Auch diese werden wieder mit der Verteidigung des Gegners verglichen. Wobei erwürfelte Schädel sofort für Verletzungen sorgen. Zusätzlich hat jede Waffe eine Sonderfähigkeit, die ausgelöst wird, wenn einer der geworfenen Angriffswürfel mit einem der eingesetzten Würfel übereinstimmt. So ist es dann zum Beispiel möglich, die Verteidigungswürfel des Gegners durch leichte Verletzungen zu minimieren.

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Der Raketenwerfen wird mit einer 1 ausgelöst. Heißt, nutzen wir ihn, haben wir einen schlechten Vertedigungswürfel in unserer Leiste. Dafür verursacht er auch zwei kleine Schäden, wenn wir beim Angriff eine 1 würfeln sollten.

Hat ein Spieler seinen Zug beendet, wird eine Ereigniskarte gezogen. Diese sorgen meistens dafür, dass immer mehr Felder auf der Insel toxisch werden, sodass es immer weniger sichere Felder gibt, auf denen wir uns am Zugende aufhalten sollten. Ist der Stapel leer, kommt es zu einer letzten Runde. Wer dann auf der Siegpunktleiste vorn liegt, hat gewonnen.

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Drei Würfel mit zwei direkten Treffern. Läuft.

Bei jeder Art von Größe besteht der bleibende Ruhm darin, den Grundstein gelegt zu haben.

(Ernes Renan)



Christian meint:

Das oben war natürlich nur ein kurzer Abriss. Im Spiel stecken dann noch weitere Möglichkeiten, die den Rahmen hier einfach gesprengt hätten. Zumal jedes weitere Detail das Spiel unnötig schwerer hätte klingen lassen, als es tatsächlich ist. Denn Kolossal Games hat es geschafft, die Einfachheit und Schnelligkeit der Battle Royale Spiele an den Tisch zu bekommen. Hier gibt es zwar auch knifflige Momente, in denen man mal überlegt, in welcher Reihenfolge man die Aktionen durchführen sollte, um das Maximum herauszuholen, aber meistens ist recht offensichtlich, was man tun sollte. Wobei tun möchte richtiger wäre. Denn hier wird nicht groß durchgerechnet, was am meisten Erfolg verspricht. Hier wird man wieder mit seinen niederen Trieben konfrontiert und will seinem Mitspieler eins reinwürgen. Zumal es hierzu auch verschiedene Hilfsmittel gibt, denen sich die Macher beholfen haben.

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Die aktuellen Aufgaben. In der Mitte zum Beispiel bekommt den Token, wer einen Gegner mit einem Nahkampfangriff besiegt.

Da wären die Token, die man sammelt. Diese müssen erst hochgeladen werden. Sind sie das nicht, ist ein Spieler, der viele davon besitzt, natürlich ein lukratives Ziel. Denn jeden Token, den er nicht auf die Siegleiste bringen kann, ist ein positiver Token für mich selbst. So werden auch gerne mal kurzfristige Bündnisse geschmiedet und wieder verraten. Denn, ist man selbst geschwächt, ist die Verlockung zu groß, uns den Rest zu geben, um einen der großen Reload-Punktetoken zu bekommen.

Reload

Wir hatten einen Haufen Spaß an Reload, obwohl keiner von uns Battle Royale Spiele sonderlich zugetan ist. Wir haben uns gegenseitig mal angefeuert, mal aufgezogen, mal verspottet. Gleichzeitig unsere Würfel im Fernkampf verflucht und gefeiert. Das war ein tolles Spielgefühl, welches durch die Einfachheit der Regeln befeuert wurde. Man spielte einfach schön aus dem Bauch heraus, ohne sich ständig zu fragen, welches Detail man nun übersehen hat. Geübt kann ich mir vorstellen, dass eine Partie gut in 45 – 60 Minuten zu absolvieren ist. Das ist die perfekte Zeit für einen Bier- und Brezel-Titel. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das nächste Mal. Dann werde ich Thorsten zeigen, dass er mich nicht ungestraft in den Boden rammen darf.

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Die Ereigniskarten.

 

Der Kickstarter zu Reload startet am 26.01.21.

Reload Kickstarter

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Reload – Kickstarter – Ein Ersteindruck von François Rouzé, Jean-Marc Tribet

Ein cooles und schnelles Battle Royale Erlebnis, das Planer und Strategen weniger zufriedenstellt. Dafür führt das Spielgefühl zu lustigen Momenten voller Take-That Elementen. Wer die Möglichkeit hat und Spaß an Bier- und Bretzelspielen hat, sollte eine Probepartie wagen.

Spielstil – Wertung

Christian:

9/10
Das gefiel uns
  • Einfache Regeln.
  • Schnelles Spiel.
  • Emotionsgeladen.
Das nicht so
  • Kommen bestimmt, aber in der ersten Partie haben wir keine groben Schnitzer gefunden.

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexpemplar als zeitlich begrenzte Leihgabe ohne Auflagen vom Verlag bekommen.

Mehr Informationen zu Affiliate Links und Rezensionsexemplaren findet ihr in unserer Übersicht zur Transparenz und in den Bestimmungen zum Datenschutz.

Christian Renkel

Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

So erreicht ihr Christian:

1 Comment
  1. Avatar-Foto

    Wie Christian auch hatte ich richtig Spaß in der Session. Ich fühlte mich nicht so der Zielgruppe zugehörig, Fortnite, etc hat mich nie gereizt. Ich war einfach neugierig wie die Umsetzung als Brettspiel dafür aussehen könnte. Ich habe erwartungsgemäß mit meine Zügen echt nicht brilliert aber trotzdem einen sehr lustigen Abend verbracht. Gerade der Team Modus zwei gegen zwei, gibt ein schönes „wir gegen die“ Gefühl. Die Stimmung war prima trotz des virtuellen Raumes und der damit einhergehenden Einschränkungen. Das kann am realen Tisch nur noch besser werden. Natürlich ist das der erste Eindruck, der war prima, aber es bleibt auch abzuwarten ob sich der Spaß abnutzt.

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