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SPIELSTIL Rezension

Parks

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Henry Audubon
erschienen bei Feuerland Spiele

- 18.Jan.2021

Wandern in all seinen Varianten ist für viele wieder eine beliebte Beschäftigung geworden. So ist es eine schöne Möglichkeit, mit der man seinen Erlebnisraum gerade zu Zeiten der Pandemie doch erweitern kann. Parks lädt uns zu Wanderungen ein. Es geht durch die schönsten Gegenden der USA. Wir haben den Rucksack gepackt und folgten der Einladung.

Ich ging im Walde so für mich hin…

(J.W von Goethe)

In Parks hat jeder Spieler 2 Wanderer, die er in 4 Jahreszeiten (Runden) über einen Parkour bewegt. Wenn man am Zug ist, kann man sich um beliebig viele Felder nach vorn bewegen. Das gewählte Feld gibt einem Ressourcen und / oder man führt eine Aktion aus. Hat man sich ein bereits belegtes Feld ausgesucht, kann man es nur betreten, wenn man sein Lagerfeuer löscht. Dies kann man nur am Ende der Runde wieder anzünden. Mit den Ressourcen, die ich während der Wanderung gesammelt habe, kann ich Parks besuchen (kaufen), diese geben mir Siegpunkte. Damit man es während des Spiels leichter hat, kann man sich zusätzlich noch Wasserflaschen oder andere Ausrüstung kaufen. Mit den Flaschen kann man Wasser in andere Ressourcen wandeln. Die andere Ausrüstung hat vielfältige Boni, wie zum Beispiel, dass Parkbesuche billiger sind.

Am Ende der vierten Runde gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten

Der Aufbau für 4 Spieler. Oben die Auslage mit den großen Parkkarten, darunter die Ausrüstung, links dann noch die Wasserflaschen und die Karten mit der Wettervorhersage. Unter der Auslage ist der Wanderpfad.

Ich bin ein Wanderer und ein Bergsteiger, sagte er zu seinem Herzen, ich liebe die Ebenen nicht und es scheint, ich kann nicht lange still sitzen. Und was mir nun auch noch als Schicksal und Erlebnis komme – ein Wandern wird darin sein, ein Bergsteigen: man erlebt endlich nur noch sich selbst

(Friedrich Nietsche)



Robert meint:

Mit Parks holt man sich den leichten, beschaulichen Spaziergang durch Wald und Wiese mit ein paar kurzen Steigungen auf den Tisch. Wer die herausfordernde Wanderung mit Klettereinlagen erwartet, sollte sich einer anderen Herausforderung stellen. Das Spiel ist beschauliches Flanieren in zweierlei Hinsicht. Offensichtlich ist zunächst einmal, dass es fantastisch gemacht ist. Es sieht wunderschön aus, das ist nicht zuletzt wegen der übergroßen Parkkarten, die Illustrationen aus der Reihe „Fifty-Nine-Parks“ zeigt. Und ich habe selten so ein geniales Inlay gesehen, alles hat seinen perfekt eingerichteten Platz. Man könnte schon von überproduziert sprechen, aber nur ein wenig 🙂

Die Ausstattung ist allererste Sahne, ein Spiel das man gerne in die Hand nimmt und sich ansieht. Das Inlay und die Behälter für die Tokens sind genial.

Der zweite Aspekt ist der spielerische. Parks hat einen sehr simplen zu Grunde liegenden Mechanismus, um den etwas Schnickschnack gebaut wurde. Ein Zug beinhaltet im Wesentlichen die Entscheidung, wo ich einen Wanderer einsetze. Er darf nur vorwärts gehen und ich kann nur einmal pro Jahreszeit auf ein Feld mit einem anderen Wanderer.

Nach der ersten Runde, haben sich die Wanderer meistens wie auf einer Hühnerleiter verteilt, weil noch keiner sein Lagerfeuer opfern möchte.

Dabei will ich so viele Ressourcen und Aktionen wie möglich mitnehmen, um Parks zu besuchen. Wenn ich noch zusätzlich meinen Vorsatz am Ende des Spiels erfülle, bekomme ich noch einen kleinen Bonus.

Die „geheimen“ Aufträge, je nach Erfüllungsgrad kann man zusätzlich 2 oder 3 Punkte in der Endabrechnung ergattern.

Die Schwierigkeit steigt mit der Spieleranzahl. Zu zweit ist das doch sehr lauschig, weil mehr als genug Platz auf dem Weg ist. Bei vieren ist der Weg jedoch flott mit Wanderern geflutet und das Lagerfeuer schnell gelöscht. Dabei finde ich die Skalierung nicht so sehr gelungen, mit zwei Spielern ist es für meinen Geschmack viel zu einfach. Ich würde definitiv erst ab drei Spielern empfehlen. Das alles ist ganz nett, mehr dann aber auch nicht und wird uns nicht auf Dauer begeistern können.

Zwei Wanderer sind schon am Ausstieg angelangt. Der Mann in Pink wird Startspieler für die kommende Jahreszeit.

Dabei fällt es mir schwer, das Spiel jemandem zu empfehlen, wer ist die Zielgruppe? Ich habe bei Parks ganz stark das „Coffe Table Book“ Gefühl. Es ist extrem dekorativ von außen, wie innen, man zeigt es gerne anderen und begeistert damit. So weicht die anfängliche Begeisterung, der Erkenntnis, dass Parks weniger Spiel denn Design Objekt ist. Eines, das die eine oder andere Sammlung durchaus bereichern wird, nicht wegen des ganz ordentlichen Spiels, sondern wegen der Optik und der Ausführung.
Dir hat die Rezension gefallen? Du denkst wir liegen völlig daneben? Lass uns wissen was du denkst.

Parks von Henry Audubon

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Ein sehr sehr schön gestaltetes Spiel, das spielerisch hinter dem Look bleibt.

  • Erscheint bei Feuerland Spiele
  • Für 1 – 5 Spielende und dauert 40 – 70 Minuten
  • Am besten geeignet für Familie

Spielstil – Wertung

Robert:

6/10
Das gefiel uns
  • Tolle Aufmachung
  • Ein Inlay zum niederknien.
Das nicht so
  • Spielerisch doch etwas dünn.

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen vergünstigt vom Verlag bekommen.

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Robert Alstetter

Brettspieler und auch Sammler mit Hang zum Minimalismus - Rollenspieler D&D 5e - Hobbykoch und ProfiEsser - softwarebegeistert - Sportlaie auf dem Mountainbike - Musikkonsument

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