Mein erstes Mal mit Cubitos
Der Käseyogi möchte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Denn angestiftet vom Cover von Cubitos windet sich aktuell immer wieder Bud Spencer in meine Hirnwindungen und meldet sich mit eben jenem Begriff aus… Ach nein, ich weiß, aus welchem Film der Käseyogi stammt. Aber wer hat noch so unnütze Infos im Kopf. Schreibt ruhig in die Kommentare, wenn ihr glaubt, die Lösung zu kennen.
Aber zurück zum Thema. Bud Spencer ist natürlich der angenehmere Ohrwurm. Ich könnte das Cover natürlich auch mit einem nervigen „ich bin bereit“ von Spongebob assoziieren, was mich wahrscheinlich auf Dauer in den Wahnsinn treiben dürfte. Ob das Bild aber diese Verbindung absichtlich herstellen möchte, bleibt für mich nur eine Vermutung. Aber nichtsdestotrotz weiß ich immer noch nicht, ob ich es genial oder schrecklich finden soll. Also genial, weil ich es mag und weil man im Spielwarenladen einfach nach dem komischen Spiel mit dem Käsewürfel in Lederhosen fragen kann.
Schrecklich, weil es eben überhaupt nichts über das Spiel aussagt und von vielen als hässlich aufgefasst wird. Gut, ich weiß, dass Bayern Bashing ein recht beliebtes Hobby ist (böse Zungen könnten nun sagen: „Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erarbeiten.“ 😉 ) – jedoch ist der dort abgebildete Emmentaler Käse ein Schweizer Erzeugnis. Gut, ob die Lederhose der traditionellen Tracht der Gegend entspricht, weiß ich nicht, aber ich gehe davon aus, dass die Grafiker aus den USA stammen und für die sind die deutschsprachigen Länder eben alles nur Bayern. Aber ich schweife wieder ab.
Worum geht es in Cubitos?
Ziel des Spiels ist es als Erster die Rennstrecke abgeschlossen zu haben. Dabei können natürlich auch gerne mehrere Runden gerannt werden. Das ist jedem selbst überlassen. Am Anfang der Runde wählt jeder Spieler aus seinem persönlichen Würfelpool diejenigen, die er verwenden möchte. Man kann sich das in etwa wie bei einem Deckbuilder vorstellen. Man nimmt immer weiter Würfel. Ist der Pool leer, wandern die Würfel von der Ablage zurück in die eigene Auswahl.
Danach wird gewürfelt. Jedes Ergebnis wandert in den aktiven Bereich. Den Rest dürfen wir erneut werfen. Wichtig, erreichen wir bei einem Wurf kein Ergebnis mehr, haben wir das Glück zu sehr herausgefordert und die Runde versaut. Gut, unsere Figur in der Fankurve darf einen Schritt vorwärtsgehen und eine kleine Belohnung kassieren, jedoch ist es immer besser, wenn wir die Symbole unserer Würfel nutzen können.
Für alle gilt jedoch eines. Jeder Würfel, der nicht im aktiven Bereich landet, bleibt im Würfelpool für die nächste Runde liegen, wodurch wir weniger freie Auswahl haben. Mit den aktiven Würfeln dürfen wir nun Laufen, neue Würfel kaufen oder die Sonderfähigkeiten benutzen. Letztere werden – ähnlich zu Quacksalber von Quedlinburg – vor jeder Partie neu zusammengestellt. So ist es halt möglich, dass man mehr Schritte macht, teurer einkauft, andere Mitspieler ärgert und so weiter. Zusätzlich gibt es noch Sonderfelder auf der Rennstrecke, die die eigene Bewegung beeinflussen oder einfach einen Bonus gewähren.
So geht es im Groben immer weiter, bis wir einen eindeutigen Sieger haben.
Das macht Cubitos richtig.
Cubitos vereint für mich zwei wichtige Dinge, die ich einfach mag. Bunte Würfel und die Haptik, die sich daraus ergibt und Push-Your-Luck Elemente, die mich immer wieder zu der wichtigsten Entscheidung herausfordern. Mach ich weiter oder bin ich zufrieden mit dem, was ich erreicht habe? Gleichzeitig gibt es Regeln, die riesengroßes Pech auffangen. Eben weil ein Wurf erst dann versaut ist, wenn man kein Ergebnis erzielt UND mindesten drei Würfel im aktiven Bereich liegen. Und man durch die Fankurve eine kleine Belohnung erhält. Außerdem bekommt man mehr Würfel, wenn man weit zurückliegt.
Außerdem schaut euch einfach mal die Spielfiguren an. Die sind der Hammer!
Das nervt an Cubitos.
Das Pech kann einen eben doch hart ereilen. So erging es mir. Ich habe durch ständige Fehlwürfe und der Fankurve zwar mein Handlimit erhöht, aber es dadurch dann auch ständig geschafft, mit 7 – 8 Würfeln nur Nieten zu erreichen. Das Ende vom Lied ist, ich blieb stehen, obwohl ich nicht allzu viel riskiert habe. Das fühlte sich falsch an, kann aber auch an meiner falschen Würfelwahl gelegen haben. Das müssen die nächsten Partien beweisen.
Noch ein kleiner Punkt, obwohl es ein Spiel mit Wettlaufthema ist, war mir bisher zu wenig Interaktion dabei. Hier hätte man noch etwas mehr Gemeinschaftliches reinpacken können. Das kann wiederum wieder durch andere Fähigkeiten passieren, aber das fehlte mir in meiner Partie etwas.
Will ich Cubitos überhaupt nochmal spielen?
Unbedingt! Ich will herausfinden, was sich noch so alles im Spiel versteckt. Gleichzeitig hatte ich – trotz extremen Pech – Spaß am Spiel. Es ist kurzweilig, unterhaltsam und höchst emotional. Alles, was ich an einem Familienspiel so richtig liebe. Ich hoffe jetzt einfach mal, dass ich in den nächsten Partien nicht ganz so schlecht abschneide und das Glück zwar ein wichtiges, aber nicht das alles beherrschende Element des Spiels ist.
Bis dahin gehe ich sogar so weit und drehe die Schachtel im Regal quer, damit jeder den tollen Käseyogi bewundern kann. Jawoll!