SPIELSTIL Rezension

Man muss auch gönnen können

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Jens Merkl, Ulrich Blum
erschienen bei Schmidt Spiele

Ich werde euch diesen billigen Kniff ersparen, in dem ich den Titel des Spiels aufgreife, um ihn für einen minimalen Wortwitz zu nutzen. Natürlich ist euch bewusst, dass ein Spiel, welches „Man muss auch gönnen können“ heißt, gerade das als eine Art zentrales Element aufweisen muss. Und, die Zeit, die wir uns damit gespart haben, verbringen wir lieber mit einem richtigen Sparwitz.

Was ist rot und schlecht für die Zähne? Ein Ziegelstein.

Was ist weiß und stört beim Essen? Eine Lawine.

(Dr. Sigmund Freud)

In „Man muss auch gönnen können“ baut sich jeder über das Spiel hinweg eine Auslage aus 3 x 3 Karten auf. Auf diesen sind Aufgaben aufgedruckt, die wir mit unseren Würfeln erfüllen müssen.

Sind wir am Zug, werfen wir alle Würfel. Dies dürfen wir bis zu zweimal wiederholen. Aber – und hier müsste nun der Name des Spiels als Superwitz stehen – unsere Gegner dürfen aus den neu geworfenen Würfeln einen wählen, den sie auf ihren Karten eintragen.

Jeder Spieler beginnt das Spiel mit drei Karten, die er schon mal angrenzen in sein Raster legt.

Sind wir fertig, dürfen wir unsere Würfel nur dann eintragen, wenn wir eine oder mehrere Aufgabenkarten komplett abschließen können. Alternativ dürfen wir drei oder vier gleiche Würfel verwenden, um eine neue Karte aus der Auslage zu kaufen.

Von diesen gibt es zwei Arten. Bonuskarten, die unsere Aktionsmöglichkeiten erweitern, sobald wir sie abgeschlossen haben, und die Punktekarten.

Der aktuelle Markt. Unten die Bonus- oben die Punktekarten. Mein innerer Monk zuckt ein wenig, da die Karten breiter sind, als die Pappmarkierung in der Mitte.

Hat ein Spieler sein komplettes Raster gefüllt, gibt es noch eine weitere, komplette Runde. Danach wird abgerechnet. Wer nun die meisten Punkte hat, gewinnt.

Was sitzt auf dem Baum und winkt? Ein Huhu!

(Aristoteles)

Christian meint:

„Man muss auch gönnen können“ ist ein schönes Familienspiel+. Heißt, es ist zwar schön locker zu spielen, hat aber dennoch gewisse Überlegungen, die man während dem Spiel treffen muss. Dabei kann eine Wahl auch gerne mal nach hinten losgehen. Seltener, weil man eben nicht das gewünschte Würfelergebnis erhält, als vielmehr, weil eben keine passenden Aufgabenkarten kommen, die sich punktetechnisch als Multiplikator erweisen. Hat hier ein anderer ein glücklicheres Händchen, kann man sich noch so abrackern, man wird nicht gewinnen.

Nach dem ersten Wurf haben wir zwei Würfel zur Seite gelegt und den Rest neu geworfen. Aus diesen können unsere Mitspieler nun wählen.

Schön ist, dass man direkt auf die Karten schreiben und diese wieder komplett abwischen kann. Lustig, dass man daran gedacht hat und den Karten gleich einen leicht schmutzigen Look gegeben hat. So beschwert sich niemand, wenn diese dann doch kleine Überreste von den Stiften haben sollten.

Das Spiel selbst schafft es eine angenehme Mischung aus Entscheidungen und Zocken zu bieten. Wann lohnt es sich, welche Würfel erneut zu werfen, obwohl unsere Gegner davon profitieren? Sollten wir nun lieber eine Bonuskarte abschließen oder doch wieder eine neue Karte aus der Auslage kaufen, damit wir noch Platz für Einträge haben, sofern unsere Mitspieler nachwürfeln? Lohnt es sich, noch eine Bonuskarte zu nehmen oder sollte ich lieber punkten?

Diesmal haben wir eine beschämende Runde gespielt. Wir haben nicht nur unser Raster nicht komplettiert, sondern auch einige Punktekarten nur mittelprächtig erfüllt.

So ist „Man muss auch gönnen können“ ein kurzweiliges, wenn auch nicht ganz kurzes Würfelspiel. Es zwar nicht so schmerzhaft, wie in einem mehrstündigen Epos, wenn einem der Sieg nur durch Glück vor der Nase weggeschnappt wird, aber dennoch leicht ärgerlich, wenn man auf das falsche Pferd gesetzt hat. Aber so hat man zumindest einen perfekten Sündenbock und somit einen Grund eine neue Partie zu fordern.

Dir hat die Rezension gefallen? Du denkst wir liegen völlig daneben? Lass uns wissen was du denkst.

Man muss auch gönnen können von Jens Merkl, Ulrich Blum

Schönes Familienspiel+, bei dem sich jede Abwägung wichtig anfühlt. Leider kommt durch die Kartenwahl ein Quäntchen zu viel Glück ins Spiel.

  • Erscheint bei Schmidt Spiele
  • Für 1 – 4 Spielende und dauert 30 Minuten
  • Am besten geeignet für Familie

Spielstil – Wertung

Christian:

8/10
Das gefiel uns
  • Recht einfacher einstieg.
  • Witziger Look der Karten.
  • Entscheidungen fühlen sich größtenteils wichtig genug an.
Das nicht so
  • Zu viel Glück bei den Punktekarten.
Hier bekommt ihr „Man muss auch gönnen können“

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Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Christian Renkel

Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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