SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Jacques Zeimet, René Brons
erschienen bei Huch!
10 Becher und 14 Felder. Das ist alles, was einem entgegenfällt, wenn man Jumping Cups öffnet. Wie ihr habe auch ich beim Öffnen der Schachtel erst einmal skeptisch geschaut und mich gefragt, was das denn sein soll. Auch nach der Lektüre der Regeln dachte ich mir, dass ich wohl Probleme haben werde, da überhaupt 10 Partien auf die Reihe zu bekommen. Mein Gott, was habe ich mich geirrt.
(Thomas Niederreuther)
Die Regeln sind sehr schnell erklärt. In diesem Spiel zu zweit versucht jeder auf die andere Seite des Weges zu gelangen. Am Zug wird einfach ein Becher bewegt. Verfügbar sind dabei nur die jeweils obersten Becher. Ihre Zugweite ergibt sich aus ihrer aktuellen Lage. Steht ein Becher allein, geht er einen Schritt. Ist er in Ebene zwei, sind es zwei Schritte. Und so weiter.
Und ja, ihr habt richtig gelesen, es darf nur jeweils der oberste Becher eines Stapels bewegt werden. Das bedeutet, ihr könnt euren Gegner fangen und dadurch Bewegungsunfähig machen, wodurch er verloren hat.
Der letzte Fallstrick ergibt sich aus eurer Zielzone. Auf jedem der Felder darf nur einer eurer Becher stehen. Kommt ihr auf ein Feld, auf dem bereits ein Becher von euch steht, müsst ihr nochmals entsprechend den Regeln weiterziehen. Fallt ihr dabei hinten raus, habt ihr wieder verloren.
(Sprichwort)
Jumping Cups hat eine teuflische Kombination. Einfache Regeln und kurze Spielzeit treffen auf spannende Duelle mit jedermann. Das sorgt dafür, dass man in den berühmten „nur noch eine Partie“-Sog gerät. Und so hatte ich an einem unserer Testabende 22 Partien mit meinem Sohn gespielt. Einfach, weil keiner zugeben wollte, dass der andere ein kleines Quäntchen besser ist. Denn die Partien waren sehr ausgeglichen und auch mein Filius hat mich häufig aufs Glatteis geführt und sozusagen Matt gesetzt. Und das Wort ist nicht einfach so gewählt, denn er meinte immer wieder begeistert, dass das wie Schach für Kinder sei.
Dabei ist das Spiel durch seine eigene Bewegungslimitierung natürlich weit weniger abwechslungsreich. Auch sind die ersten Schritte immer ein ähnliches Vorgeplänkel, bei dem man sich häufig dabei erwischt, ähnliche Eröffnungen aus dem Bauch zu spielen, bis es dann wichtig ist, wer wohin ziehen darf. Nun könnte man ab diesem Zeitpunkt natürlich ewig Grübeln, Fallen aufbauen und das Spiel unnötig auf die 3 – 4 fache Spielzeit aufblähen. Dass das einfache Jumping Cups während einer einzigen Partie nicht über eine so lange Zeit trägt, dürfte klar sein. Durch das reine aus dem Bauch heraus spielen, kann es aber genauso belanglos wirken. Die Kür ist das Spiel dazwischen bei zwei gleich starken Gegnern.
Denn dann funktioniert es einfach. Man überlegt kurz und macht seinen Zug in einem abstrakten Hüpfspiel, das eher auf emotionaler als auf gedanklicher Ebene funktioniert. Macht es das schlecht? Nein, denn während ich mit meinem Sohn auf gleichem Niveau spielen kann, schärft sich von Partie zu Partie der Weitblick, sodass ich ihm auch bald auf den Leim gehen kann.
Und so macht das Spiel dann auch spaß. Jedoch spürt man Jumping Cups auch irgendwann die fehlende Abwechslung an. Nachdem man viele Partien innerhalb kurzer Zeit gespielt hat, hat man einfach alles gesehen und ausprobiert, sodass dem Hirn die neuen Reize fehlen. Aber gut, das Spiel darf dann auch gerne eine Zeit lang im Regal stehen bleiben, bevor wir den nächsten Jumping Cups Marathon starten. Dank den einfachen Regeln jederzeit.
Jumping Cups von Jacques Zeimet, René Brons
Einfaches Taktikspiel ohne Glückselement, das kurz genug ist, um immer eine Revanche zu fordern. Jedoch fehlt etwas die Abwechslung, um es zum unangefochtenen Dauerbrenner zu machen.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
Mehr Informationen zu Affiliate Links und Rezensionsexemplaren findet ihr in unserer Übersicht zur Transparenz und in den Bestimmungen zum Datenschutz.