SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 3 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Uwe Rosenberg
erschienen bei Huch!
Elfen und Gnome haben auch lange und harte Arbeitstage. Aber das muss uns nicht belasten. Schließlich dürfen wir sie in Fairy Trails dorthin begleiten, wo es schön ist. In den Feierabend. Und während das Spiel voranschreitet, sehen wir immer mehr Häuschen, in denen die Lichter angehen, nachdem wir den Heimweg abgeschlossen haben.
Alles in allem ein ruhiges, friedliches Szenario, in dem wir uns vollkommen heimelig fühlen sollten. Oder?
(Philipp Otto Runge)
Das Start-Kärtchen wird aufgedeckt, jeder Spieler erhält zwei Karten und los geht es. Am Zug muss man eine seiner Karten anlegen und dann nachziehen. So leicht, so gut. Das Ziel lautet jedoch, die eigenen Wege abzuschließen. Nur wenn kein offener Ausgang mehr besteht, darf man auf alle angrenzenden Häuschen einen Marker setzen.
Hat man keine Marker mehr, hat man das Spiel gewonnen.
Die komplette Spielregel zu Fairy Trails findet ihr hier. (externer Link)
(Hans Kudszus)
Eigentlich ist das grundlegende Prinzip von Fairy Trails richtig nett. Man puzzelt zu zweit vor sich hin, hat nicht allzu viele Einflussmöglichkeiten, sondern muss einfach schauen, was man aus der Situation am Besten macht. Wäre es nur nicht so unübersichtlich und hässlich.
Ich weiß, ich weiß. Die farbigen Linien sollen die Zwerge und Elfen auf ihrem Weg durch die Nacht darstellen. Für mich ist es ein einziges Gewirr aus neonfarbigen Linien in einem dunklen Wald. Gut, Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Meiner Frau gefällt es – sie hatte auch gesagt, dass das Mädchenoptik sei. Gemeint hat sie damit, dass die Farbwahl wahrscheinlich auf den weiblichen Teil Menschheit eher attraktiv wirkt, als auf die männliche. Nach meinem persönlichen Empfinden frage ich mich, wie das überhaupt jemand als schön empfinden kann.
Aber lassen wir das. Viel wichtiger ist die Übersichtlichkeit. Was in den ersten Partien noch extrem verwirrend daherkommt, wird stetig leichter zu lesen. Dennoch schleichen sich immer wieder Fehler mit ein, weil Wege irgendwann einfach extrem weitläufig und verzweigt sein können. Das hätte man sicher auch besser lösen können, als mit an Textmarker erinnernden Farbspuren und Strichen, die durch diese verlaufen.
Nimmt man all das weg, bleibt ein abstraktes Linienspiel, das einen wichtigen Aspekt eines 2er Spiels nicht ganz so sehr unterstützt. Mir fehlen hier die eindeutigen Take-That-Elemente, die meinem Mitspieler schaden, während sie mir einen Vorteil verschaffen. Klar sind diese in Fairy Trails vorhanden, jedoch eher so, dass ich mir selbst dadurch Probleme aufhalse. Gleichzeitig bestimmt das Glück im Nachziehen, ob ich die Möglichkeit habe, Abschlüsse zu finden oder nicht.
Fairy Trails ist dadurch eben ein nettes Spielchen, das in Optik und Spielgefühl leider zu wenig punkten kann, um mich gut unterhalten zu können. Kann man spielen, muss man nicht.
Fairy Trails von Uwe Rosenberg
Abstraktes Legespiel, das mich nicht so ganz mitnimmt. Hässliche, unübersichtliche Gestaltung trifft auf ein glückslastiges Spiel bei dem ich meinen Gegner und mich selbst gleichermaßen bestrafe, wenn ich auf Konfrontation aus bin.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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