SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 3 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Peter Prinz
erschienen bei Noris
Bereits einmal haben wir uns als Kriminalisten versucht und erfolgreich einen Fall in Wien gelöst. Nun geht es mit Crime Story Berlin in unsere Hauptstadt. Doch ist vom Großstadttrubel nicht viel zu merken, da das Verbrechen auf einem Konzert verübt wurde. Die Backgroundsängerin der Band Five Cultures liegt im Krankenhaus, da sie während der Zugabe einen Stromschlag vom Mikrofon erhalten hat. War das ein Unfall oder ein gezielter Anschlag? Und welche dunklen Geheimnisse haben all die Verdächtigen? Dem Ganzen sind wir auf den Grund gegangen.
(Georges Simenon)
Die Regeln des Spiels sind denkbar einfach. Über Karten werden die Auswirkungen unserer Aktionen erzählt, die wiederum weitere Entscheidungen in Form von Karten nach sich ziehen. Dabei verbraucht jede Aktion Zeit, von der wir nur begrenzt zur Verfügung haben. Außerdem gibt es noch Aktionen, die nur zu bestimmten Uhrzeiten möglich sind, weil zum Beispiel ein Zeuge sich nur zwischen 14:00 Und 15:00 Uhr an einem Ort aufhält.
So schreitet das Spiel stets weiter voran. Wir sprechen mit Zeugen und sammeln Beweise, um Stück für Stück herauszufinden, was passiert ist. Auf der letzten Karte werden uns dann diverse Fragen gestellt, die es zu beantworten gilt, bevor wir die Lösung lesen.
(Marcus Tullius Cicero)
Wie schon bei seinem Vorgänger befindet sich in der Schachtel von Crime Story Berlin alles, was man für eine unterhaltsame Stunde voller Diskussionen über Motive und Theorien zum Tathergang benötigt. Dabei gibt es natürlich auch diesmal diverse Klischees, die bedient werden, welche aber nicht mehr ganz so plakativ daherkommen, wie es noch in Wien der Fall war. Ob es daran lag, dass der Fall dann auch nicht ganz so offensichtlich zu lösen war? Zumindest nicht ganz. Denn die falschen Fährten und Fallstricke sind diesmal auch nicht ganz so einfach zu durchschauen. Denn ein Restzweifel bleibt immer bestehen.
Zuerst dachte ich noch, dass das Festival-Szenario nicht ganz meinen Geschmack treffen könnte. Aber dennoch war ich schon nach kurzer Zeit in den Fall gezogen. Schön war, dass wir unseren Sohn voll integrieren konnten. Er war von der ersten Minute an bereits Feuer und Flamme und genoss es sichtlich mit uns den Fall zu besprechen.
Da übersieht man dann auch gerne, dass das Spiel so konstruiert ist, dass man, egal, wie dämlich man sich anstellt, einen Großteil der Texte lesen und somit die meisten Fragen beantworten wird. Lediglich für ein paar Details benötigt man eine bestimmte Karte, die man nicht unbedingt zu Gesicht bekommt. Das liegt dann nicht an schlechter Ermittlungsarbeit. Denn manches davon sind eher Zufallstreffer. Mildert das das Erlebnis? Ein klein wenig.
Das Konzept der Crime Story gefällt mir immer noch gut und ich freue mich schon darauf, mit meiner Familie den nächsten Fall zu lösen. Es bietet einfach eine schöne, gemeinsame Auszeit. Und bin ich auf Mitte September gespannt, wenn uns der nächste Fall dann nach München bringt.
Crime Story Berlin von Peter Prinz
Ein schöner Kriminalfall, der gemeinsam genossen werden möche. Gespräche über Theorien und Täter sind genauso der Lohn, wie die schöne Zeit im Kreise der liebsten. Dabei sollte man jedoch nicht zu sehr darüber nachdenken, dass man den Fall vorwiegend durch das Spieldesign löst, als das eigene kriminalistische Genie.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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