Was ist #BG2GETHER?
Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit, als ein Gedanke in uns aufkeimte. Mit „was wäre wenn?“, begann sich eine Idee zu formen. Gut, die meisten Ideen beginnen mit diesen drei magischen Worten, doch diesmal entwickelten sie sich zu einer verbindenden Aktion, die wir als äußerst interessant empfanden. Ein paar weitere Gedankengänge später war der Grundstein des #BG2GETHER gelegt.
Die Idee dahinter ist relativ einfach. Wir werden uns jeden Monat einer anderen Frage stellen und hierzu Content produzieren. Doch nicht nur wir alleine sollen der Herausforderung entgegentreten. Nein, wir möchten Brücken schlagen. Zu anderen Spiele-Blogs, -Podcasts, -Vloggern oder was wir auf unserer Reise sonst noch finden mögen.
Jeder soll auf seine eigene, unverkennbare Art auf die Frage des Monats reagieren und alle anderen Teilnehmer der Aktion verlinken. So wird dann ein großes Netz gewoben, das uns alle verbindet. Und natürlich seid auch ihr gefordert. Stellt euch auch der Frage des Monats und lasst uns wissen, was euch dazu durch den Kopf geht oder was euch bewegt.
Frage des Monats August 2021
Vom dominanten Alpha-Spieler auf der einen Seite zum unentschlossenen Analysis-Paralysten auf der anderen Seite: Wo würdet ihr euch einordnen; warum? – und welcher Spieler-Typus bringt euch so richtig auf die Palme und an den Rande des Table-Flips?
Immer wieder stellt man ja fest, dass es Diskussionen in den verschiedenen Brettspielforen gibt, welche Arten von Spielern denn die einzelnen User so kennen. Und immer wieder arten solche Diskussionen dann auch in wahre Tiraden aus über die eigenen Spielgruppen, in denen es (gefühlt) schier unerträgliche Spieler gibt.
Da ist von Karten-Knabberern die rede, die mit den Fingernägeln an den Spielkarten herum „gnibbeln“; Getränke-Schwappern, die überschwänglich direkt über dem Spielbrett die Cola einschenken. Mitspieler, die in einen scheintod-ähnlichen Zustand verfallen und sich verpuppen, während sie über den nächsten Zug bei Agricola nachdenken oder solche, die den Mitspielenden gerne und ungefragt erklären, wieso ihr Zug nicht optimal war und sie gerade satt Siegpunkte verschenkt haben (und Nein, ein Zurücknehmen des Zuges ist keine Option, wieso fragst Du überhaupt?!).
Wenn ich darüber nachdenke, wo ich mich selbst am ehesten einordnen sollte, würde ich wohl sagen:
Ich bin ein Alpha-Spieler (aber ich verstecke es meist gut)
Jaja, ich weiß – ich bin der schlimmste Alptraum einer Pandemie-Partie. Ich bin der Erklärer, der Dir sagt, was Du jetzt tun solltest – und wieso Dein Zug, so wie Du ihn planst, nicht optimal ist. Wenn Mitspielende eine Karte ausspielen, ziehe ich hörbar die Luft ein und schließe verzweifelt die Augen. Ich habe meinen, Deinen und auch den Zug der anderen drei Mitspieler schon im Kopf durchgeplant – und zwar bis in die übernächste Runde! Hier, bitte, das Handout, das ich zusammengestellt habe, mit den Handlungsanweisungen für euch…
Na gut, ich übertreibe. Ich weiß, ich weiß – mein Lieblingsspruch zu kooperativen Spielen ist: „Das sind Solo-Spiele mit menschlichen Kartenhaltern und Figurenschiebern.“
Aber natürlich meine ich das so nicht ernst. Im Gegenteil – ich spiele sogar sehr, sehr gerne kooperative Spiele; ich mag die Herausforderung, gemeinsam einen diabolischen Mechanismus zu besiegen, eine Geschichte zu erleben und am Ende entweder gemeinsam zu feiern – oder aber gemeinsam zu fluchen, auf das Spiel zu schimpfen und bittere Rache zu schwören. Bei einem kompetitiven Spiel gibt es meist dann doch ein oder zwei Spielende, die enttäuscht sind; die die letzte halbe Stunde dem Siegerfeld nur hinter gehechelt sind, ohne noch eine Chance auf den Sieg zu haben. Und sich so richtig freuen und feiern mag man auch nicht, wenn man gewonnen hat – war es doch in der Regel ein Sieg auf Kosten der anderen.
Früher war es in der Tat so, dass ich so verbissen ein kooperatives Spiel gewinnen wollte, dass ich begonnen habe, meinen Mitspielenden Anweisungen zu erteilen. Und natürlich ist dieses unschöne Verhalten aufgefallen. Mittlerweile bin ich da viel entspannter. Ich kann mich zurücklehnen, auch die Vorschläge der Anderen anhören und muss nicht jede Kritik anbringen. Am Besten gefallen mir dann auch Spiele wie Kick-Ass oder The Captain is Dead, bei denen in jeder Runde unerwartete Ereignisse eintreten, so dass es nicht immer einen klar „besten“ Weg gibt – anders als bei Mission ISS, wo für einen Zeitraum das Spiel konstant bleibt und sich mehrere Runden ohne Überraschungen planen lassen. Und dann können sich am Ende auch alle freuen, weil eben alle zu dem Sieg beigetragen haben.
Meine Alpha-Spieler-Gelüste lebe ich dann einfach in exzessiven Solo-Gelagen aus – da darf ich meinen Mitspielern (mich, mir und ich) so viele Anweisungen erteilen, wie ich möchte – sie sind ohnehin meiner Meinung und beglückwünschen mich zu meiner Weisheit…
Und wen mag ich nun wirklich gar nicht am Tisch? Überhaupt nicht? Ok, ich sage es mal ganz klar:
Der Jammerer soll bei sich daheim jammern!
Ja, richtig! Kennt ihr diese Mitspielenden nicht auch? Sie sind schon voll am Gewinnen, haben quasi schon doppelt so viele Siegpunkte, wie alle anderen zusammen – und dann erzählen sie euch in einer Tour, wie schlecht ihre Kartenhand ist, wie unfair es ist, dass Du gerade den einen Stein genommen hast, um Deine Lehmhütte zu bauen, der aber nun ihnen fehlt, um das 3. Klo in ihre Prunkburg zu bauen?
Ehrlich, hört auf zu jammern, sonnt euch lieber in eurem Ruhm und tut nicht so, als würde eure Partie schlecht laufen! Und wenn ihr dann gewonnen habt, ihr Jammerer, dann erzählt den Verlierern bitte nicht auch noch, was ihr falsch gemacht habt und welche „schrecklichen“ Fehler ihr gemacht habt, ohne die ihr noch höher gewonnen hättet…
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