SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 2 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Benjamin Schwer
erschienen bei Hans im Glück
Wir kennen alle das Problem. Wir haben Lust darauf, eine Zivilisation aufzubauen, aber nur mal eben kurz eine Stunde Zeit. Bisher mussten wir immer auf blöde digitale Spiele zurückgreifen. Aber diese dunklen Zeiten gehören der Vergangenheit an! „Hadara“ und Hans im Glück sei Dank!
Ob wir glorreiche Völker zum Sieg führten oder undankbare Wichte gleich wieder vernichten mussten, erfahrt ihr hier.
(Joseph Joubert)
In „Hadara“ bauen wir Stück für Stück mit Karten unser Volk auf. Dabei haben wir viele kleine Entscheidungen zu treffen, die uns immer weiter voranbringen. Ob wir uns auf Geld, Krieg, Kunst oder Nahrung konzentrieren liegt dabei an uns selbst. Nach drei Runden ist das Spiel vorbei und es gewinnt, wer am meisten Punkte sammeln konnte.
(Oswald Spengler)
Bei uns hat „Hadara“ genau die richtigen Schalter umgelegt. Runde um Runde, Partie um Partie haben wir eine Zivilisation nach der nächsten hervorgebracht. Dabei waren es die vielen kleinen Entscheidungen, zwischen Pest und Cholera, die die Partien so interessant machten. Zusätzlich entwickelt sich jedes Spiel in eine andere Richtung – und seien es nur Nuancen – und stellen einen dabei vor weitere Probleme. Und das, obwohl das Spiel eine reine Leistenschieberei ist.
Etwas komisch wirkte auf mich nur das Zahnrad, welches bestimmt, wer von welchem Stapel zieht. Eine Entscheidung, die uns Wichtigkeit vorgaukelt, aber eigentlich vollkommen egal ist. Gut, vielleicht nicht vollkommen, wenn ich noch etwas Geld brauche, bevor ich bei den roten Karten ankomme, habe ich etwas Einfluss. Aber durch die fehlenden Informationen, was mich zu welchem Zeitpunkt im Stapel erwartet, einfach nicht wichtig genug. So ist für mich das Zahnrad, wie die Gimmicks in den „Yps“ Heften. Nett anzuschauen, aber eigentlich vollkommen nutzlos.
Macht aber nichts, denn dafür weiß „Hadara“ gut zu unterhalten und kann dabei auch Spieler integrieren, die einfach nur spielen möchten, ohne von Regeln erschlagen zu werden. Der Ablauf ist so aufgebaut, dass er nach kurzer Zeit voll ins Blut übergeht.
Und obwohl es in „Hadara“ keine richtige Interaktion gibt, spielen wir es dennoch gerne. Dabei freuen wir uns jedes Mal, wenn der Gegner aufs Neue jammert, weil das Geld fehlt und fragen uns immer wieder, ob wir uns eine Karte oder ein Siegel nun tatsächlich leisten können.
So bietet „Hadara“ in kurzer Zeit ein emotionales Erlebnis, voller Entscheidungen, die sich einfach nur wichtig anfühlen. Super!
Hadara von Benjamin Schwer
Civilisation in kurz und bündig und für die Familie.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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