SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 3 Minuten
Ein Spiel entwickelt von nicht benannt
erschienen bei Game Factory
Fragt mich meine Frau, ob ich ihr sage, welche Regeln ich da gerade lese.
Darauf ich: „Nope!“
Und sie: „Dann halt nicht.“
Ok, der Witz war billig, aber ich konnte ihn mir nicht verkneifen. Ich verspreche jedoch hoch und heilig, dass der Rest des Textes keine weiteren Entgleisungen beinhaltet. Zumindest vielleicht… 😉
(Christa Schyboll)
Die Grundlagen von Nope! sind schnell vermittelt. Ist man am Zug, wirft man einen Blick auf die oberste Karte des Ablagestapels. Denn die Zahl und deren Farbe(n) geben an, wie viele Karten man ablegen muss.
Kann man nicht, zieht man eine Karte. Kann man immer noch nicht, sagt man so lässig, wie möglich: „Nope!“.
Zusätzlich gibt es noch Sonderkarten, die alle neben Farben eines gemein haben. Wir können sie verwenden, um das Spiel zu manipulieren.
Hat man keine Karten mehr auf der Hand, scheidet man aus. Der Letzte, der sich noch im Spiel befindet, gewinnt Selbiges.
Die komplette Spielregel zu Nope! findet ihr hier. (externer Link)
(Georg Baselitz)
Nach der Lektüre der Regeln hatte ich Nope! noch als ein schnelles, gemeines Kartenspiel eingestuft, mit dem wir, als Bodensatz des menschlichen Anstands, bestimmt einen Haufen Spaß haben werden. Einfach mal wieder abschalten und die Liebsten mit dem gebührlich respektvollen Trash-Talk an den Rand des Wahnsinns treiben, während man sich selbst unbemerkt ins Aus schießt. Aber leider hat es dann doch nicht ganz so gezündet, wie erhofft.
Das liegt hauptsächlich daran, dass eine Partie schneller vorbei sein kann, als man „jeder nur ein Kreuz“ sagen kann. Die meisten Spiele waren in unter einer Minute abgeschlossen. Viel zu kurz, um auch nur ansatzweise einen Spannungsbogen entstehen zu lassen. Dabei kann Nope! auch anders. Denn bei den wenigen Partien, in denen es dann klappte, war das Spiel ein schönes Hin und Her in dem man versuchte, die Schwachstelle des nächsten Spielers zu entdecken. Denn darum geht es die meiste Zeit, den Versuch den Mitspieler zur Linken zu lesen und aus dem Spiel zu kegeln.
Dabei gibt es sogar manche Möglichkeiten, die man entdeckt, um den Gegner klanglos ins Aus zu befördern, ohne, dass er die geringste Chance hat. Das hängt aber viel mehr mit dem Kartenglück zusammen, als dem eigenen Können.
Dennoch gefällt mir das Grundkonzept immer noch und ich könnte mir das Spiel an sich auch sehr spannend vorstellen. Mit etwas geändertem Regelwerk, damit das Spiel länger andauert und böseren Sonderkarten, die genügend Würze ins Spiel bringen, könnte Nope! ein richtiger Gassenfeger werden. Und keine Angst, die seltsame Beschaffenheit der Karten vergeht ziemlich schnell, sodass sich diese dann auch einfach mischen lassen.
Nope! von nicht benannt
Etwas zu kurz geraten und zu brav, um für richtig erhitzte Gemüter am Spieltisch zu sorgen. Schöne Grundidee, die noch etwas Pfiff vertragen würde.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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